Jump to content

Recommended Posts

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo lieber bbgphysio, ich weiß nicht ob dir schon jemand hier im Forum diese Frage gestellt hat ( hab ich leider nicht mit der suchmaschiene gefunden), jedoch ist sie für jeden leidenden hier sehr wichtig. Du schreiben immer wieder, dass sich der Knorpel regeneriert. Aber immer wieder bekomme ich von Ärzten und einem meiner Physiotherapeuten gesagt, dass es nicht so sei :( Bin 37 und habe Chondropatia patellae lll. Was mich unheimlich plant. Könntest du bitte sagen ob sich der Knorpel tatsächlich regeneriert, auf was basiert deine Meinung,  hast du evtl. in deinem Berufsleben Fälle gehabt wo der K. wirklich nachgewschsen ist oder sich regeneriert hat, gerade in meiner Altrrsgruppe. Wäre sehr Dankbar für deine Antwort.

LG Gördel

 

bearbeitet von Gördel
Geschrieben

Knorpelregeneration, das wäre phantastisch! Dann gäb es keine Arthrose. 

Würde mich auch sehr interessieren in welchem Umfang sich Knorpel regenerieren kann und welchen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis es dazu gibt. 

Vielen Dank!

 

Geschrieben

Morgen!!

Meine Erkenntnisse daß sich der Knorpel   regenerieren kann beruht u.a. auf der ein oder anderen Fortbildung die Ich  besucht habe und aus Fachliteratur. ICh hab auch etwas über einer Studie gelesen in Chichago wo ca. 1700 probanden mit arthrose Bewegungsübungen machten und bei fast allen wurde eine verbesserung der Lebensqualität festgestellt mit weniger schmerzen. Für weitere Studien müsste man mal genauer recherchieren. 

Grundsätzlich ist jedes gewebe in unserem Körper (Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen, Knorpel, ect) in der Lage sich zu regenerieren, weil wir ein lebender Organismus sind und jede Zelle auch einen Stoffwechsel hat. Allerdings muss die Voraussetzung dafür geschaffen sein. Wenn etwas komplett zerstört ist, also wenn ein Arm z.b. abgerissen ist, oder das Rückenmark komplett durch ist wächst dies natürlich nicht mehr nach ;-) Auch ein kompletter bruch muss verplattet werden oder eine sehne die durch ist genäht werden um somit den kreislauf wieder zu schliesen und die versorgung dieser struktur wieder zu gewährleisten.

Jedes Gewebe im Körper besitzt unterschiedliche Zellen. Die Muskeln Muskelzellen, Knochen Knochenzellen sog. Osteoblasten und der Knorpel Knorpelzellen sog. Chondroblasten. Diese Zellen sind dafür da um Baumaterialbereitzustellen für ihr Gewebe bereitszustellen. So bilden Knorpelzellen z.b. Knorpelmaterial. Und jede spezielle Zelle benötigt auserdem unterschiedliche Reize damit sie dieses Baumaterial bereitstellt und sich das Gewebe wo geschädigt wär regenerieren kann. Eine Sehne benötigt z.b. Zugreize. Gewichtstraining mit wenig gewicht ist hier z.b. gut um in der verlängerung des Muskels den entsprechenden Reizu zu setzen. Knorpel und Knochen brauchen keine Zugreize sondern benötigen Druckbelastung. Diese ist ebenfalls bei Übungen mit dabei. Deshalb müssen Astronauten auch Fahrradfahren, da im All ja keine Schwerkraft herrscht und die druckbelastung auf den Knochen und Gelenken fehlt. Würden sie dies nicht tun baut der knochen und knorpel innerhalb kurzer zeit ab. Wenn man dafür also sorgen kann daß knochen und knorpel durch Bewegung nicht abbaut, weil die knorpel und Knochenzellen ständig ihren Reiz haben  und material bilden dann ist es auch möglich knorpel wieder aufzubauen durch entsprechende sanfte druckreize. In der Manuellen Therapieausbildung gibt es sogar Konzepte mit Techniken wo man

Kompressionen ins Gelenk setzt statt am Gelenk zu ziehen (Traktion) um eben den entsrpechenden Reiz zu setzen und die Knorpelzellen zu aktivieren um knorpelmaterial wieder zu bilden.

Nicht nur die regelmäßigen Druckreize sind wichtig denn durch Bewegung wird über die Gelenkskapsel auch Gelenksschmiere produziert. Diese führt für den Knorpel wichtige Nährstoffe mit sich die für die Regeneration ebenfalls wichtig sind und wird durch Bewegung in ihm einmassiert.

Es gibt zwar die Möglichkeit den Knorpel wieder aufzubauen aber ein versprechen ob es bei jedem Funktioniert gibt es leider nicht.. Welche prognose man hat hängt immer auch von anderen

Umständen ab.

1.Bei einer sehr Fortgeschrittenen oder endgradigen Arthrose ist die Chance daß man da wieder eine normales Gelenk hinbekommt sehr gering. Wenn kaum mehr Knorpelmasse da ist, also wo nix ist kann man auch nix mehr aufbauen. Auserdem ist diese Arthrose häufig begleitet von einer Arthritis (Gelenkskapselentzündung). Eine entzündung beeinträchtigt ebenfalls die Funktion der Gelenkskapsel deren aufgabe es u.a. ja ist die Gelenksschmiere zu produzieren und Knorpel mit Nährstoffen zu versorgen.

 

2.Ernährung.

    Ernähre ich mich nur einseitig, viel Fleisch und Fett, wenig oder kaum gemüse also das wo der Körper übersäuert dann kann es ebenfalls zum verschleiß kommen. Der Grund ist daß der Körper versucht immer basisch zu werden erreicht er es nicht über Obst und  Gemüse entzieht er z.b. dem knorpel und Knochen seine Mineralien

 

3. Andere Krankheiten wie diabetes, wo die durchblutung nicht mehr gewärleistet ist oder bei starken Rauchern. Auch hier kann die Gelenkskapsel zb. Nicht mehr ausreichend durchblutet werden, und ihrer Funktion wie Gelenksschmierenproduktion nicht mehr ausreichend nachkommen.

4. Ein Ungleichgewicht von Be und Entlastung. Wenn die Belastung ins Gelenk, oder die Dauer der Belastung ins Gelenk z.b. bei bestimmten Berufen größer wird als die  Ruhephase. Es gibt auch eine sog. Überlastungsarthrose bei zu großer Belastung ins Gelenk. Wenn man über die Jahre nicht den ausgleich für das Gelenk schafft, so daß sich der Knorpel einfach nicht mehr regenieren kann. Denn regeneration und knorpelaufbau funktioniert nur durch Kompression, also druck ins Gelenk und anschließender entlastung. 8 Stunden z.b. permanent druck ins Gelenk  ohne eine Ruhephase kann sich der knorpel nicht mehr regenerieren und er verschleißt irgendwann. Hier überwiegt einfach die Belastung für  das Gelenk.

Nun zu der Chondropathie patella. Dies ist ja ein knorpelschaden unter der Kniescheibe. Ich selbst habe bei diesem Beschwerdebild sehr gute Erfahrung gemacht mit Knorpelaufbau, und konnte vielen pat. schon Zur Beschwerdefreiheit verhelfen. Eine gute Möglichkeit ist zb. Fahrradfahren mit wenig gewicht. Und hier ist leider auch wieder abzuwägen wie Fortgeschritten  diese Arthrose unter der Kniescheibe ist. Trotzdem würde Ich es versuchen den Knorpel durch regelmäßiges leichtes Fahrradfahren wieder etwas aufzubauen. Eine gute Entlastung erreicht man z.b. durch ein

Kinesiotape um die Kniescheibe herum, auch damit habe Ich gute Erfahrung gemacht. Falls der quatriceps verkürzt ist unbedingt diesen auch dehnen. Der läuft ja über die Kniescheibe und bei einer verkürzung kann die Kniescheibe ebenfalls zu starke kompression erleiden.

l.g. Thomas

.

Geschrieben

Hallo Thomas,  herzlichen Dank für deine sehr ausführliche Antwort. Das war noch ein kleiner Baustein auf dem Weg der Besserung und eine große Hoffnung. Auch wenn mein Physiotherapeut meinte, dass es laut irgendwelchen Studien Knorpel 500 Jahren braucht um sich aufzubauen, glaube ich lieber daran dass es bei mir nur 1-2 Jahren dauert. Ich werde alle deine Tipps umsetzen und bin überzeugt, dass Sie Erfolg bringen. Nur ist es immer etwas deprimierend, wenn es so was geschultes Fachpersonal rauslässt. Laut einem anderen Ph.Therapeut, strebt der Körper immer danach, gesund zu werden. Die Meinung gefällt mir. Schließlich gibt es immer eine Hoffnung,  egal wo Sie her kommt. Bin auch wirklich gespannt wie das Experiment mit den Stammzellentherapie in 2 Jahren ausgeht. Eher positiv, sonst würde es nicht so einen Ausmaß nehmen. Bis dahin weiterhin brav Übungen machen und auf die Ernährung aufpassen.

Einen schönen Abend noch und Danke, dass ihr, Physiotherapeuten uns so helfen.

LG Gördel

  • 3 weeks later...
Geschrieben

Sorry Gördel für die verspätete Antwort, ging irgendwie unter ;)!! Danke für die positiven Feedbacks. Dafür sind wir letztendlich da, um  physios oder Patienten zu helfen. Ich kenne diese Studien leider nicht. Ich denke aber wenn ein knorpel solange brauchen würde um aufzubauen müsste ja jeder zweite Arthrose haben. Und da ist halt immer die Frage wie weit Fortgeschritten ist die Arthrose.  Ich möchte auch nicht behaupten daß man einen Knorpeverschleiss immer aufbauen kann. Wie oben erwähnt hängt es von vielen Faktoren ab. Aber die praxis hat oft gezeigt, daß es Arthrosepat.mit Bewegung z.b. Fahrradfahren ect. nach einer Zeit besser ging. Und auch diverse Fortbildungen , Konzepte haben methoden um eben Knorpel mit der zeit aufzubauen 

 l.g.Thomas

  • 1 month later...
  • 3 years later...
Geschrieben

@bbgphysio Bei leichten Knorpelschäden soll man ja versuchen, das wieder aufzubauen. Wie oft soll man dafür Radfahren? Wie lange? Und mit welcher Intensität?

Und wie siehts mit dieser Patella Druck/Kompressionstechnik aus? Wie kann man das auch selber zuhause machen? 

Geschrieben

Guten Tag chaotlang! Eine Kompressionsbehandlung der Patella ist selbst schwierig, des gibt Techniken die man am besten vom physiotherapeuten machen lassen sollte. Bei jeder Form von Bewegung hast du kompression im Gelenk was für Knorpelaufbau sorgt. Also auch Radfahren gibt es auf die Patella und im Kniegelenk Druckreize. Wie lange du radelst spielt keine Rolle. Wichtig ist die Regelmäßigkeit auch welche Ziele du hast. Geht es dir darum dein Knie und Hüftgelenk fit zu halten, dass es Gelenkschmiere produziert und der Knorpel solange wie möglich erhalten bleibt oder möchtest du deine AUsdauer verbessern? Dann musst du natürlich schnelle in die Pedale sappen und länger fahren. Ansonsten reichen 15 - 30 min. 3-4 mal die Woche aus

 

Geschrieben

Hi Gördel,

ich bin gleich alt, ähnlich betroffen (nicht so stark).

Die Frage ist natürlich auch, was zum Verschleiß führt...

Bei mir z.B. tragen eine Seitenbanddehnung und zu schwacher m. vastus medialis zu einer Fehlbelastung bei, so dass die Patella nicht achsgerecht geführt wird. Wurde  vom Orthopäden leider nicht geprüft, eher zufällig ein Physio Jahre später festgestellt.

Also Ursache herausfinden...

Ansonsten kann Faszientraining des Oberschenkels noch zur Detonisierung/Entlastung beitragen (Unterarmstütz über Faszienrolle).

Kommentare

You are posting as a guest. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Beiträge

    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

×
×
  • Neu erstellen...

Cookie Hinweis

Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können | anpassen oder mit okay bestätigen.
Forenregeln | Datenschutzerklärung