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Familie behandeln

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Geschrieben (bearbeitet)

Guten Morgen ihr alle,

mich würde mal interessieren, ob ihr als Physiotherapeuten eure Familienmitglieder behandelt, wenn die Notwendigkeit besteht oder ob ihr sie lieber an eine Praxis weiterleitet.

Und wenn Ja warum bzw wenn Nein warum nicht ?

Liebe Grüße

bearbeitet von juliaphysio789
Geschrieben

Diese Frage habe ich damals meinem ehemaligen Schulleiter gefragt, weil er kein Verständnis dafür hatte, dass ich meine Familie behandle.
Es kommt mir natürlich immer ganz darauf an, wieso behandelt werden soll.
Wenn es nur so ein "Kannst du mich mal massieren, ist alles so verspannt" - da können sie in eine Praxis gehen und das bezahlen oder kümmern sich um eine Verordnung.
Wenn es wie in meinem Fall ist, dass ein Familienmitglied chronisch krank ist und wirkliche Beschwerden hat, bin ich der letzte der "Nein" sagen kann.
Ich habe diesen Beruf gelernt weil mich der Körper fasziniert und ich Menschen helfen möchte.
Da steht die Familie an oberster Stelle und trotzdem wenn ich merke, da braucht man mehr Arbeit für, verweise ich sie auch zum Orthopäden und anschließend zu einer guten Praxis - denn sonst überarbeite ich mich nur und wird mir auch zuviel.
 

Geschrieben

Interessant - ich bin 100%ig auf der "Nein" Seite.

Bei uns raet der Berufsverband eindeutig davon ab. Ich habe mal die Stellungnahme angehaengt - wenn dein Englisch nicht gut genug ist, sag bitte Bescheid - ich helfe gern mit der Uebersetzung.

Gruss,

Anna

 

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb annajule:

Interessant - ich bin 100%ig auf der "Nein" Seite.

Bei uns raet der Berufsverband eindeutig davon ab. Ich habe mal die Stellungnahme angehaengt - wenn dein Englisch nicht gut genug ist, sag bitte Bescheid - ich helfe gern mit der Uebersetzung.

Gruss,

Anna

 

Das kann ich z.B. nicht verstehen
Wenn ein Familienmitglied totale Probleme hat, sehe ich doch nicht dabei zu?!
Klar, wenn ich den Tag voll ausgelastet bin, werde ich dann am Abend nicht noch mit einer großen Behandlung anfangen.
Aber Tipps geben sollte doch wohl immer drin sein - oder am Wochenende, wenn ich sehe wie sehr einer leidet. Dann sagen, ja warte mal 5 Wochen bis du einen PT Termin hast, wenn ich als Fachkraft direkt vor Ort bin? Breche ich mir da dann wirklich einen Zacken von der Krone ab, wenn ich mal 30min mich um meine Familie kümmere?
Wenn jemand ankommt, seelische Probleme hat und einfach mal reden will, setz ich mich doch auch mit der Person hin.
Ich hab den Beruf doch aus Empathie, in den meisten Fällen sicherlich auch wegen des Helfer-Syndroms erlernt. Dann dabei zusehen wie jemand leidet? Könnte ich nicht.
Ich rede nicht von regelmäßigen Behandungen,  sondern im Akutfall einfach mal helfen.

z.B. ein Tape ist schnell angelegt und wirkt langfristig.

Kann leider nirgendwo eine Stellungnahme finden. Würde sie mir sehr gern durchlesen.
Verstehe auch völlig, dass man nach einem langen Arbeitstag keine Lust hat das zuhause weiter zu führen.
Aber das sollte auch nicht die Norm sein, sondern wenn was besonderes vorliegt.

LG

Jan

Geschrieben

Ich danke euch für die beiden unterschiedlichen Meinungen!

Jan ich kann deinen Standpunkt absolut nachvollziehen und wie du schon sagst ein Tape zB ist schnell angelegt und es tut nicht weh sich mal ein paar Minuten hinzusetzen und das anzulegen. Im Akutfall ist das auch gar keine Frage. Ich hätte mich vielleicht besser oder ausführlicher ausdrücken sollen, denn es ging hauptsächlich um regelmäßige Behandlungen wie zB bei einem Impingement Syndrom oder nach einer Meniskus-OP oder Ähnliches.

Anna danke für deinen Standpunkt. Ich kann die Stellungnahme leider auch nirgends finden und hätte sie mir sehr gerne mal durchgelesen. Falls es irgendwie klappt sie doch noch einzufügen würde ich mich freuen wenn du uns nochmal bescheid gibst ? 

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag 

 

 

Geschrieben

Hallo,

Jan - fuer mich besteht ein riesengrosser Unterschied zwischen eben mal kurz ein Tape anlegen oder 5 Min eine Nackenmassage machen (ich verstehe nicht, wo da der Unterschied sein soll) und jemanden in meine Praxis zu holen, um Befund und Behandlung auf Rezept zu machen (oder ohne).

Es gibt eine 'power balance" (ich kenne das leider nur auf Englisch) zwischen Therapeuten und Patienten, die z.B. von subjektiven Vorkenntnissen stark beeinflusst ist. Waehrend ich nicht untestellen moechte, dass diese Balance von jedem Therapeuten, der Familienmitglieder behandelt, misbraucht wird, ist es doch arg schwierig objektiv zu bleiben. Das gilt uebrigens auch anders herum - fuer das Familienmitglied.

 

Hoffe, der link klappt dies Mal:

http://physiotherapy.org.nz/assets/a12ba0dee9/Position-Statement-Treatment-of-Whnau-and-Family-Members-and-SelfTreatment.pdf

 

Gruss,

Anna

Geschrieben

Hey

@annajue
Ja, dieser Unterschied besteht bei mir genauso.
Nur bei "100% Nein" gehe ich von 100% aus, also garkeine Therapie an Familienmitgliedern.
Das sehe ich halt anders und habe es begründet.
Da haben wir anscheinend aneinander vorbei geredet.

In meine Praxis holen und behandeln, stehe ich auch garnicht.
Ist genauso bei Freunden und Bekannten. Das ist mir einfach unangenehm.
Da überweise ich gern an Kollegen. Eben aus dem Grund der Objektivität, die dann nicht mehr so gegeben ist.
Mal ein Tape, Tipps und Tricks im Alltag, gebe ich auch ungefragt.
Wenns aber an eine komplette Behandlung geht, gebe ich dir da auch recht.
Ich würde meinen dein "power balance" wäre in deutsch - Therapeuten/ Patienten Beziehung?!

Werde mir den Bericht nachher mal in Ruhe durchlesen .

 

MFG

Jan
 

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    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

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