Jump to content

Gibt es einen "Spezialisten" für Muskelerkrankungen?

Dieses Thema bewerten


Recommended Posts

Geschrieben

Liebes Physio-Forum,

Dank eines Umzugs stehe ich gerade wieder vor dem Problem, einen geeigneten Physio zu finden. Wie ich ja bereits habe durchblicken lassen, habe ich tiefen Respekt vor dem, was Ihr Physios alles könnt und wisst und Ihr seid absolut unschlagbar, wenn es um orthopädische oder unfallchirurgische Probleme geht (in meinen Augen meist deutlich besser als die Orthopäden selbst). Ich hatte jedoch oft das Gefühl, dass meine Grunderkrankung (Myopathie) bzw. Fragestellung (Erhalt der Muskulatur, Prävention von Sekundärschäden) nicht so direkt das Fachgebiet der meisten Physios ist, was mich in Anbetracht der ganzen Muskelphysiologie, die Ihr in der Ausbildung lernt, offengestanden ein wenig wundert o.O (Keine Bange, Ihr hier im Forum seid diesbezüglich erstaunlich fit). Ich frage mich einfach jedes Mal, wenn ich mal wieder umziehen muss, anhand welcher Kriterien ich nach einem Physio suchen soll. Bringt es etwas, nach jemandem mit Bobath-Ausbildung zu suchen? Wobei Bobath doch auch eher bei spastischen Paresen eingesetzt wird? Nicht, dass mir Paresen gänzlich unbekannt wären, aber Bobath ist eher was für Hemi- oder Tetraplegiker oder? :S Hat jemand einen Tipp für mich, wer genau mir helfen könnte? Oder gibt es spezielle Therapierichtungen, die mir helfen können?

Freue mich über Tipps! :D  Lg
Chandra

 

Geschrieben

Nabend,

du könntest - je nach Stadt - im Internet dich belesen - je größer der Ort desto eher die Chance für Kritiken.
Oder ein Forum für deine Erkrankung wo man gleichgesinnte sprechen kann  die einem auch eine gute Addresse geben können.
 

Eigentlich sollte jeder Physio diese Ziele mit dir erreichen können.
Ist in der Ausbildung leider sehr theoretisch und die praktische Komponente kommt wohl eher mit der Berufserfahrung.
Da ich meinen Trainerschein gemacht habe kann ich da noch etwas mehr mitreden.

Das A&O sind natürlich weiterhin deine Hausaufgaben - die Basis jeder Therapie sein sollte.

LG

Geschrieben

Hallo Jan,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort! ? Das Internet und Kritiken schweigen sich zu diesem Thema leider ziemlich aus. Vielleicht ists zu selten (???). Anderes Forum könnte ich versuchen, das stimmt.

vor 57 Minuten schrieb PhysioJan:

Eigentlich sollte jeder Physio diese Ziele mit dir erreichen können.

Ja, das habe ich auch immer gedacht und habe bis heute nicht so richtig verstanden, woran es genau scheitert. ? Weil kompetent sind die Therapeuten ja meistens. Nur eben nicht, wenns um Training bei Muskelerkrankungen geht - was nicht böse gemeint ist, aber über ein paar Aussagen/ Therapeuten musste ich mich echt wundern ("Komm doch zum Muskelaufbau wieder, wenn die Grunderkrankung kuriert ist" ???). Da diese Zusammenarbeit sowohl die Physios als auch die Patienten auf Dauer frustet, dachte ich, ich frag mal, wen ich damit besser nerven sollte. Also im Grunde sollte ich ganz "normale" Manualtherapeuten aufsuchen? Und keine Bobath-Spezis?

Danke nochmal und nen schönen Abend! ?

Geschrieben

Hallo Chandra,

ja, die Bobath-Therapie umfasst hauptsächlich die Begleitung von Bewegungen, die Menschen in ihrem Alltag aus neurologischen Gründen nicht mehr bewältigen können. Es werden dabei falsche Bewegungsmuster abgewöhnt und richtige angewöhnt. Also auf dich trifft das dann nicht zu.

Die Myopathie ist so gesehen ein rein orthopädischer Fall... wenn man nach Schulmedizin geht. Grundsätzlich sind solche Einteilungen in Fachgebiete eigentlicher Irrsinn, da der Körper mit all seinen Funktionen, Systemen und psychischen Abläufen als Ganzes betrachtet werden sollte. Da hatte Hippokrates in meinen Augen recht behalten.

Nun habe ich ja schon über dein Problem gelesen und weiß auch, dass dein Stoffwechsel großen Einfluss darauf hat. Ich würde dir da eher zu einem Heilpraktiker raten, was aber nur privat möglich ist. Einen Physiotherapeuten musst du am neuen Ort schlichtweg zufällig wählen und dann an sein Handeln bewerten, da man es vorher schlecht einschätzen kann. Zertifikate und Urkunden sagen meiner Meinung nach nichts über das tatsächliche Wissen und Können aus. Allein im Gespräch kannst du vielleicht erahnen, ob der/diejenige die beim Thema Stoffwechsel folgen kann und es mit einbezieht. Denn durch eine "Standard"-Behandlung der Muskulatur wird leider nicht viel gelingen. 

LG

Geschrieben

Hallo Leute,
meiner Meinung nach wäre "Ergotherapie" für sie die richtige Wahl.
Nicht weil ich das uns Physios nicht zutraueo.O, aber dein Problem ist sehr speziell, und wie du schon richtig erkannt hast wirst du von den meisten Kollegen mit großen Augen angeschaut ?, wenn du von einer Myopathie erzählst. Das ist keine alltägliche Krankheit wie Arthrosen oder Rücken xD mit dem wir es täglich zu tun haben. Versuch das mal - du wirst erstaunt sein.
Also, ich halte sehr viel von der Arbeit der Ergos sie sind sehr vielseitig! Du kannst dich ja mal bei einem erkundigen. ?
Hier schon mal eine kleine Info: http://www.ergopraxi.de/cms/index.php?id=755049

Geschrieben

Hallo,

also ich muss erst einmal sagen, dass ich keine von deinen anderen Beitraegen gelesen habe. Kann nachher einmal versuchen, sie zu finden. Ich weiss also nicht, was fuer eine Art von Myopathie du hast.

Grundsaetzlich sehe ich das etwas anders. Primaere Mypopathien fallen in das Gebiet von neurologischen Physios. Bobath ist nur ein Teilbereich von neurologischer Physiotherapyie und ansich eher ein philosophischer Ansatz als ein bestimmtes Uebungsprogramm. Bobath wird bei allen neurologischen Krankheiten angewand - wie die Therapie aussieht richtet sich dann nach Patientenziel, Diagnose und nach Symptomen.

Es gibt allerdings auch andere Ansaetze. Und meist macht man ihnehin eine Mischung aus allem was es gibt (oder was man kennt :) ) und folgt den Prinzipien der Neuroplastizitaet.

An deiner Stelle wuerde ich versuchen herauszufinden, welche Physios sich auf Neurologie spezialisiert haben. Das ist oftmals daran zu erkennen, dass sie mit Ergos zusammen arbeiten. Ob Physio oder Ergo oder beide zusammen liegt an deinem Behandlungsziel. Wenn es dir um Erhaltung und Praeventation von Sekundaerschaeden geht, musst du eigentlich nur einen ausfuehrlichen Grundbefund and Plan bekommen und die Grundprinzipien lernen und dann kannst du Muskeltraining machen, wie und wo du moechtest (z.B. Zuhause oder im Fitnessstudio). Zur Physio/ Ergo wuerde ich nur ab und zu gehen, um Messungen/ Tests vornehmen zu lassen und das Programm zu aendern.

Gruss,

Anna

Geschrieben

Erstmal vielen Dank für Eure Antworten! ?

vor 11 Stunden schrieb Walley:

Einen Physiotherapeuten musst du am neuen Ort schlichtweg zufällig wählen und dann an sein Handeln bewerten, da man es vorher schlecht einschätzen kann. Zertifikate und Urkunden sagen meiner Meinung nach nichts über das tatsächliche Wissen und Können aus. Allein im Gespräch kannst du vielleicht erahnen, ob der/diejenige die beim Thema Stoffwechsel folgen kann und es mit einbezieht.

Ja, so hab ich bisher gemacht, was leider nicht so richtig gut funktioniert. Auch, wenn man sich vorher die jeweilige Homepage durchliest, "werben" die meisten Physios doch eher mit Rückenschule und Lymphdrainage, als dass irgendwo etwas von Myopathien stehen würde und von den leider echt vielen Therapeuten, die ich in den letzten 17, 18 Jahren besucht hab, würde ich nur von einer einzigen behaupten, dass sie Ahnung davon hatte und mir helfen konnte (und die hat ihre Praxis geschlossen, weils sich nicht mehr gelohnt hat ?). Das mein ich mit "das frustet". ?

vor 11 Stunden schrieb gianni:

meiner Meinung nach wäre "Ergotherapie" für sie die richtige Wahl.

Stimmt, da hab ich tatsächlich noch nie wirklich drüber nachgedacht, weil ich Ergos eher aus dem Kontext kenne "wie esse ich mit Messer und Gabel" oder "wie bekomme ich die Konservendose auf". Dass sie sich auch mit Kraft- und Muskelaufbau beschäftigen, wusste ich nicht. Da sie das aber wohl eher nebensächlich machen, hätte ich als Laie wieder gedacht, dass sich Physios besser damit auskennen sollten. Aber klar, einen Versuch (oder mehrere, wenn sie die gleichen Chancen haben sollten wie Ihr ?) ists auf alle Fälle wert. Danke für den Tipp!

vor 7 Stunden schrieb annajule:

An deiner Stelle wuerde ich versuchen herauszufinden, welche Physios sich auf Neurologie spezialisiert haben. Das ist oftmals daran zu erkennen, dass sie mit Ergos zusammen arbeiten.

Entweder hab ich bislang nie richtig geguckt oder diese Neuro-Physios sind echt selten. Zumindest die niedergelassene Variante - in meiner neuen Umgebung hab ich zumindest auch noch keinen gefunden... 

 

vor 7 Stunden schrieb annajule:

Wenn es dir um Erhaltung und Praeventation von Sekundaerschaeden geht, musst du eigentlich nur einen ausfuehrlichen Grundbefund and Plan bekommen und die Grundprinzipien lernen und dann kannst du Muskeltraining machen, wie und wo du moechtest (z.B. Zuhause oder im Fitnessstudio). Zur Physio/ Ergo wuerde ich nur ab und zu gehen, um Messungen/ Tests vornehmen zu lassen und das Programm zu aendern.

Ja, das Haupttraining findet sowieso zuhause statt. Allerdings war ich mit der Planerstellung die letzten Jahre ziemlich auf mich allein gestellt und es wär einfach schön, wenn mir dabei jemand mit ein bisschen Erfahrung in dem Bereich helfen könnte. ?

Danke Euch für die Anregungen! ?

Geschrieben

Achso und Walley hat wahrscheinlich Recht, dass es hilfreich wäre, wenn jemand auch den gestörten Stoffwechsel bei der Plan- und Übungserstellung berücksichtigen würde - weiß einer, ob Ergos sowas auch lernen? ?

 

Geschrieben (bearbeitet)

Da vielen Heilpraktikern eine Physiotherapeutenausbildung vorausging, dachte ich deshalb an die Sinnhaftigkeit einer solchen Behandlung. Oder zumindest einer Befundung, da sie sich mit den biochemischen Abläufen und der Inneren Medizin allgemein besser auskennen und dementsprechend besser in Sachen Nährstoffzufuhr und Naturarznei beraten können. 

Das mit der Ergo ist einen gute Idee. Ich selbst hatte auch nicht auf dem Schirm, dass deren Einsatzgebiete so vielfältig sind.

 

bearbeitet von Walley
Geschrieben

Hallo Walley,

kennst Du denn rein zufällig jemanden, der beides gemacht hat und mir ggf helfen könnte?

Kommentare

You are posting as a guest. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Beiträge

    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

×
×
  • Neu erstellen...

Cookie Hinweis

Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können | anpassen oder mit okay bestätigen.
Forenregeln | Datenschutzerklärung