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SLAP Läsion Schulter zum zweiten Mal

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Geschrieben

Hallo, 

ich wurde im Januar an der linken Schulter operiert nachdem ich mir nachts immer wieder die Schulter ausgekugelt habe. Mir wurde die Kapsel gerafft und das abgerissene Labrum wieder dran genäht. Mir gehts auch jetzt fast 4 Monate nach der OP immer noch nicht gut mit der Schulter aber blöderweise hab ich mir wegen dem Gilchristverband den ich 6 Wochen lang tragen musste, leider nun auch das Labrum in der rechten Schulter abgerissen. Die Diagnose hat mich aus allen Wolken gerissen zumal ich nicht mal einen Unfall oder eine Luxation der rechten Schulter hatte. 

Der Labrumabriss war im MRT sichtbar - anders als bei der linken Schulter und nun weiß ich was meine zunehmend schlimmer werdenden Schmerzen in der rechten Schulter zu bedeuten haben. Das Ganze scheint wohl während der Ruhigstellung im Gilchrist passiert zu sein. Hab mich beim Anschnallen im Auto mit der Schulter verdreht und zack hat es ordentlich gekracht und geschmerzt im Gelenk. Seitdem immer häufiger. Mittlerweile auch wenn ich einfach nur den Arm innenrotiere dann springt sogar die Bizepssehne und das schmerzt ebenfalls. Normale Alltagsbewegungen sind von starken Schmerzen begleitet und jedes Mal wenn es knackt hab ich Angst. 

Bisher ist meine rechte Schulter nicht herausgesprungen aber mein Orthopäde meint es würde bei meinem Status nichts bringen das Ganze zu trainieren, da es links auch nichts gebracht hat und nun meine Schmerzen viel höher sind. Ich soll mich auch an der Schulter operieren lassen, da ich noch so jung bin und mich in der Ausbildung befinde. 

Ich weigere mich aber gegen die OP, da ich das Ganze gerade erst mit der linken Schulter durchgemacht hab und es noch lange nicht überstanden habe. Ich merke, wie es jeden Tag schlimmer wird aber solange mir die Schulter nicht herausspringt werde ich nichts machen. Hab Angst, dass dieses Knacken bereits ein Herausspringen ist oder dass es zu schlimmen Folgen kommen kann. Will meine Ausbildung eigentlich erst durchziehen, da mir das wichtiger ist. Kann jetzt nicht wieder lange Zeit ausfallen und mir gehts wegen der Schulter nun auch wieder schlechter.. merke das auch an meinen Gedanken und Ängsten. 

Ich frage mich jeden Tag, wie es zum Labrumabriss gekommen ist ohne „Unfall“ oder ähnliches und die Gedanken machen mich verrückt. Kann an nichts anderes mehr denken und ich leide darunter, weil ich nicht wieder operiert werden will. Der Orthopäde meinte dann auch noch, dass ich wahrscheinlich mein Leben lang damit Probleme bekommen werde. 

Könnt ihr mir empfehlen was ich tun soll? Soll ich versuchen zu trainieren oder soll ich mich doch lieber direkt operieren lassen oder kann das auch noch etwas länger warten? Ich freue mich über jede Antwort und hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen. 

Geschrieben

OH NEIN!!!
Nicht schon wieder Laura. Du bist ja ein echter Pechvogel ? was soll man dazu sagen???
Es gibt in deinem Fall nur 2 Möglichkeiten:
Zum einen die arthroskopische Refixation der Läsion. Hierbei wird mit sog. Fadenankern (selbstauflösende Knochendübel, die einen oder zwei Fäden enthalten) die Knorpellippe an der oberen Schulterpfanne fixiert. Es schließt sich eine relativ langwierige Nachbehandlung an (3-4 Monate). Das ist die Methode, die bei dir jetzt links angewandt wurde.

Die andere Alternative besteht in der arthroskopischen Durchtrennung der langen Bizepssehne. Hierdurch wird der ständige Zug auf den SLAP-Komplex verhindert, sodass dieser keine Beschwerden mehr macht. Die Läsion selbst wird nicht fixiert und das ganze heilt relativ schnell (6-8 Wochen) Das Verfahren nennt man Bizepstenodese.
Wobei ich denke, dass die Alternative in deinem Fall keinen Sinn machen würde, da das Problem der laxen Kapsel weiter bestünde und es langfristig gesehen zu weiteren Problemen mit deinem Schultergelenk führen würde.

Was aber sicher ist, du kannst das nicht so lassen! Ich würde mit der OP auch nicht zu lange warten, da sich die Bizepssehne zurückziehen oder weiter abreisen und mehr Schaden anrichten kann.

Als Ursachen werden neben Unfälle und Übekopfsportarten (Kraulen, Wurfsportarten oder Kampfsport) auch Medikamente, Autoimmunkrankheiten und genetische Veranlagungen beschrieben. Wobei ich aber vermute, dass es von deiner genetisch-bedingten Instabilität kommt.
Denn: Patienten mit einer Hyperlaxität der Schulter (Überbeweglichkeit) haben manchmal ohne jegliches Trauma Schäden am oberen Bizepssehnen-Labrum-Komplex.

Es tut mir Leid, dass ich keine besseren Nachrichten für dich habe Laura. Ich sag´s als Physio auch ungerne aber es ist in deinem Fall tatsächlich so, dass dir eine konservative Therapie keinen dauerhaften Erfolg bringen würde. Es geht auf jeden Fall schneller mit OP!

  • Like 1
  • Danke 1
Geschrieben

Ja es ist total mies gelaufen für mich Gianni. Ich hab nach der OP links gedacht, dass endlich eine Besserung in Sicht ist und ich keine Angst haben muss, dass das so schnell wieder passt und dann passiert es doch wieder und ich hab echt keine Lust drauf das Ganze nochmal durchzumachen aber dann sollte ich wohl besser auf dich hören und mich auch mit der rechten Schulter nochmal beim Schulterspezialisten im Krankenhaus vorstellen. 

Ich hoffe nur, dass ich wegen meinen instabilen Schultern dann hoffentlich eine längere Zeit Ruhe haben werde. Bei der Vorstellung wegen der linken Schulter hat mir der Schulterspezialist gesagt, dass ich aufgrund meines schwachen Bindegewebe in wenigen Jahren wohl wieder Probleme haben werde. Zumal das nicht das Einzige ist, was mir Probleme bereitet. Knie springt auch immer wieder raus seit 5 Jahren und Stabilisationstraining etc. bringen da leider auch gar nichts. Was sollte ich damit tun?

Aber vielen Dank für deine Nachricht. Ich hoffe ich hab danach keine Pechsträhne mehr.. nicht dass ich nachher noch auseinanderfalle weil alle Gelenke instabil werden *lach*

Hast du Tipps wie ich das vermeiden kann, dass die Schultern wieder instabil werden? Früher oder später sind sie das sowieso wieder aber links will ich jetzt erstmal vermeiden. Danke, mir gehts jetzt auf jeden Fall ein Stückchen besser

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Lalelu97:

ich wohl besser auf dich hören und mich auch mit der rechten Schulter nochmal beim Schulterspezialisten im Krankenhaus vorstellen.

...auf jeden Fall. Lieber jetzt richtig und gut, als später schlecht und mit Problemen. Vorbeugen ist ja bekanntlich besser als heilen!!!

vor 2 Stunden schrieb Lalelu97:

Hast du Tipps wie ich das vermeiden kann, dass die Schultern wieder instabil werden?

Da das Schultergelenk eine nur kleine Pfanne hat, im gegensatz zur Hüfte, gibt es kaum gelenkige Stabilität.
Die Schulter wird zu 80% neben dem Kapsel-Bandapparat von Muskeln gehalten und stabilisiert.
Also wäre es sehr wichtig diese ein Lebenlang kräftig zu halten.
Hier hast du schon mal eine PDF-Datei über die Schulter und wie du sie am Besten beüben kannst:
http://sport1.uibk.ac.at/lehre/lehrbeauftragte/Huber Reinhard/Schulterzentrierung SS07.pdf

Der wichtigste Stabilisator ist die Rotatorenmanschette und es gibt hunderte von Übungen wie du sie trainieren kannst.


Bis dann, Gianni

  • 3 weeks later...
Geschrieben

@gianni Danke für die Übungen. Ich wurde Freitag operiert (Arthroskopie) und hab heute den OP Bericht in die Händen gedrückt bekommen. Dort stand drin, dass zwei meiner glenohumeralen Bänder wohl nur ansatzweise vorhanden und somit nicht mit der Gelenkpfanne verbunden sind. Diese wurden zusammen mit der Kapsel straffer genäht. Hast du eine Ahnung was das bedeutet? Ist doch nicht gerade ein Glücksgriff wenn die Kapsel auch in der rechten Schulter zu schwach ist und dann auch noch die Bänder nicht vollständig ausgeprägt sind oder? Weil diese sorgen ja auch für Stabilität.. 

Oh man ich mach mir wieder so einen Kopf. Nachdem meine Schulter immer nach hinten subluxiert ist.. hat der Schulterspezialist gesagt dass müsste operiert werden. 

Liebe Grüße Laura :)

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    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

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