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1,5 Jahre diffuse Schulter beschwerden

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Geschrieben

Hallo liebe Experten,

nach vielen Arztbesuchen und inzwischen 1,5 Jahren rumprobieren gehen mir nun langsam die Ideen aus und ich hoffe hier einen guten Tipp von euch zu bekommen.

Vor den ersten Beschwerden habe ich viel und Regelmäßig Sport gemacht. 

Ich habe 1 mal in der Woche Squash und Badminton gespielt, 2-3 mal in der Woche Calisthenics (Viel Klimmzüge, Turnerringe, Liegestütz Handstand) geübt und außerdem Grundübungen im Fitnesscenter unter Traineranleitung.

Zuerst hatte ich öfters mal schmerzen neben dem Rechten Schulterblatt, zur Wirbelsäule hin. Diese hatte ich damals als normal a la Muskelkater abgetan. Als die Schmerzen dann an die vordere Schulter wanderten (bereich Bizepssehne) begann ich mich mit Übungen für die Rotatoren Manschette, ließ die Klimmzüge und Squash erstmal weg. Trotzdem wurde es nicht besser und ich musste auf sämtlichen Sport verzichten.

Einzige Ausmahne waren Übungen für die Schulter, zur Aufrichtung der BWS und Dehnübungen für die Brustmuskulatur sowie Kräftigungsübungen für die untere Bauschmuskulatur wegen meines Hohlkreuzes.

Im letzen Jahr  habe ich 4 Rezepte Physio mit Querfriktion, Ultrashalltherapie, Massage und Mobiliation der Schulter verbraucht. Mehrere Sitzungen beim Chiropraktor sowie beim Osteopathen (privat) 2 MRTs (Beide Unauffällig) und habe 1 mal in der Woche einen Personal Trainer mit dem ich meine Übungen mache. Schwere Gewichte oder Übungen sind komplett gestrichen.

Die Schmerzen an der Vorderen Schulter sind selten geworden. Seit einem halben Jahr hat sich daraus allerdings folgendes entwickelt und hier komme ich nicht weiter:

Ich habe nun ständig schmerzen bzw. ein sehr unangenehmes Klemmen unter der Achsel.

Dieses Klemmen oder ziehen "springt" zwischen dem Bereich Achsel Übergang zum Brustmuskel, Übergang Achsel zu Latissimus und der Innenseite des Oberarms auf höhe der Achsel. Einen Tag hier den nächsten dort. Der Schmerz/ Das klemmen werden in der Regel stärker wenn ich den Arm an der Körper herandrücke. 

Manchmal hilft es einen Lacross Ball unter der Achsel Einzuklemmen und den Punkt zu massieren. 

Ich habe bisher niemanden gefunden der eine gute Idee hat woher diese neuen Schmerzen kommen könnten und wie ich am besten daran arbeite. 

So lange keinen Sport machen zu können belastet mich inzwischen sehr und ich wäre euch für jeden Tipp Dankbar.

Liebe Grüße aus Hamburg.

  

 

 

Geschrieben
Am 3.9.2020 um 10:15 schrieb Gast René:

Der Schmerz/ Das klemmen werden in der Regel stärker wenn ich den Arm an der Körper herandrücke. 

... für mich hört sich das an, als ginge das Problem eher vom Schlüsselbein, bzw. 1./2. Rippe aus. Da Adduktionen, speziell das Schultergelenk nicht irritieren. Meistens sind ellevationen über 90° oder rotationen dafür bekannt.
🤔 Das ist in deinem Fall etwas schwer zu beurteilen von hier aus. Es müssten ein paar provokationstests gemacht werden um genauer zu differenzieren. Könntest du dir evtl. mal "Manuelle Therapie" verordnen lassen? Die Kollegen sind eigentlich für solche Problematiken speziell ausgebildet worden.
 

Geschrieben

Guten Morgen! Also von der Lokalisation her kommen für mich 3 Muskeln in Frage die diese Beschwerden verursachen. Das wären der m.pectoralis minor (kleiner Brustmuskel), m.subscapularis und der m.teres mayor der übrigens auch als Funktion das Anpressen des Armes an den Körper (Adduktion) hat. Diese Muskeln befinden sich alle im Bereich der Achsel, Latissiimus und Brustmuskulatur und können durchaus als Einklemmungsgefühl in der Achsel wahrgenommen werden Rene. Auserdem können sich in diesen Muskeln auch sog. Triggerpunkte entwickeln die dann ausstrahlende Schmerzen verursachen wie z.b. in den Biceps und Oberarm hinein. Verklebungen über Fascien sind ebenfalls möglich. So kann der pect.minor mit den darunterliegenden rippen verklebt sein oder zu anderen Muskeln. Wie Gianni schon oben erwähnt hat müssten Provokationstests durchgeführt werden um seine hypothese in der Anamnese zu bestätigen. Für meine Hypothese wären es Widerstandstests die in der Funktion der 3 Muskeln durchgeführt werden. z.b. wird der m.subscapularis in der Innenrotation getestet da er ein reiner Innenrotator ist. Sind diese oder zum. ein Muskel an dem Problem beteiligt müssen diese Tests natürlich positiv sein und sollten die Symptome hervorrufen. Auserdem sollte sich spätestens beim Tastbefund dieser Muskeln die hypothese bestätigen durch z.b eine Schmerzhaftigkeit oder verspannter Muskulatur.

l.g.

Geschrieben

...daran hatte ich auch gedacht Thomas aber die Aussage, dass der Schmerz ständig wandert, hat mich eben auf die Idee gebracht, dass es eine Plexusstörung sein könnte. Triggerpunkte dagegen sind meist konstant lokalisierbar.
Du kannst aber gerne die Thomas-Theorie versuchen René, die finde ich auf jeden Fall plausibel.
Hier hast du ein paar Anwendungsbeispiele:

https://www.muskel-und-gelenkschmerzen.de/triggerpunkte/triggerpunkte-selbst-behandeln/teres-major/

Geschrieben

Morgen!! daß der Schmerz ständig wandert ist aufjedenfall weng komisch. Tatsächlich hatte Ich auch erst an den Plexus Gedacht Gianni. In der Achsel sitzt ja auch der N.axillaris, aber dieser würde ja eher symptome im m.deltoideus verursachen und nicht direkt in der Achsel. Eine  Plexusirritation würden sich ja  eigentlich nichtnurauf dem Berich Achsel beziehen sondern ein krippeln der Finger, oft sogar der ganzen Hand verursachen. Der m.pectoralis minos den ich oben erwähnt hab würde ja u.a. auch den plexus irriterenAm besten wäre vielleicht ein Rezept, am besten MT dann können sich die physios das ganze auch mal genauer ankucken. Aber Ich tippe trotzdem  auf diese Muskeln die in dem Bereich liegen. Aber klar ist es aus dem Stehgreif immer etwas schweirig

Geschrieben

Vielen lieben Dank Ihnen beiden für die anschaulichen und umfangreichen Antworten.

Das ist bereits mehr Information als ich durch viele Arztbesuche sammeln konnte.

Ich habe in der Zwischenzeit ein Rezept beim Ortophäden besorgt und morgen bereits einen ersten Termin beim nächsten Physio Therapeuten.

Wenn ich Sie richtig verstehe ist die Herausforderung nun also durch Provokationstests weiter einschränken woran es genau liegt? Vielleicht habe ich ja glück und erwische dieses mal einen fähigen Kollegen :) 

 

 

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Gast René:

Wenn ich Sie richtig verstehe ist die Herausforderung nun also durch Provokationstests weiter einschränken woran es genau liegt?

...ja genau. Das ist eigentlich das A und O vor Behandlungsbeginn. Der Schultergürtel ist sehr Komplex. Da wäre es schon wichtig, dass man die Ursache(n) eingrenzt und gezielt behandelt.

Sie können uns gerne auf dem Laufenden halten ☝️

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Gast
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    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

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