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Übergriffiger Physiotherapeut

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Geschrieben

Hallo

Ich hoffe ich bin hier richtig und bekomme eine Einschätzung von euch.

 Und zwar habe ich wegen Rückenschmerzen (vor allem im Lendenwirbelbereich) Physiotherapie verschrieben bekommen. 
 

Gestern hatte ich meinen ersten Termin.

Der Physiotherapeut bat mich, dass ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehe um meinen Rücken etc anschauen zu können etc. Das war für mich einleuchtend und in Ordnung.

dann sollte ich den BH anziehen und mich nach hinten/ vorne Seite beugen. 
 

Dann sollte ich mich auf den Bauch legen und er hat mir den Slip noch runtergezogen, weil er das Steissbein beurteilen wollte. Dabei hat er aber immer wieder meinen Po „massiert“. Ich hab mich in der Situation sehr unwohl gefühlt und habe nachgefragt warum er das macht bzw. Für was das sein soll. Seine Antwort war, dass er schon wisse was er tut, da er ja das schliesslich gelernt hat und ich mich vor meinem Freund ja auch ausziehen würde.

 

jetzt bin ich recht verunsichert ob ich mich zu sehr anstelle oder ob sein Verhalten wirklich nicht in Ordnung war. 
was ist eure Einschätzung? 

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

fuer mich hoert sich das schon sehr merkwuerdig an und ist ein ganz klassischer Grenzfall. Tut mir leid, dass du solche Erfahrungen machen musstest. Dabei gibt es zwei Aspekte.

Der erste ist die Ko-operation zu einem physiotherapeutischem Befund. Es kommt schon sicherlich mal vor, dass man Koerperteile ganz entbloessen muss, allerdings werden vorher die Gruende sehr eindeutig erklaert. Auch wird bei Schmerzen im Lendenbereich, die Brustwirbelsaeule untersucht. Allerdings konnten meine Patienten dabei den BH immer anbehalten. Es gibt auch manuelle Griffe, bei denen Muskeln, die ueber den Po laufen, geloest werden. Eine Po Massage, vor allem eine solche, die nicht als solche deklariert wird, ist allerdings unueblich.

Dein Wohlbefinden ist der zweite Aspekt. Deine Wortwahl und Erklaerungen deuten doch ziemlich darauf hin, das etwas fuer dich nicht in Ordnung war. Und du hast den Therapeuten darauf hin gewiesen. Egal, ob die Entbloessung noetig war oder nicht, sein Verhalten und seine Antwort sind voellig unprofessionell. Eigentlich sollte ein Therapeut auf eine gute Beziehung zum Patienten hinarbeiten und nicht sein Wissen dazu benutzen, sich hierarchisch auf ein hoeheres Niveau zu setzen. Und dein Gefuehl ist ein guter Wegweiser.

Um zu ueberpruefen, wie notwendig diese Untersuchung/ Therapie war - geh das naechste Mal in Begleitung hin und schau, was er macht. Jeder hat das Recht auf eine Unterstuetzungsperson. Wenn dir das nicht behaglich ist, brich das Rezept ab.

So oder so wuerde ich das definitiv mit derjenigen Person diskutieren, die dich ueberwiesen hat. War das dein Hausarzt/ -in? Wie gut ist dein Verhaeltnis mit ihm/ ihr? 

Gruss,

Anna

bearbeitet von annajule
Schreibfehler
Geschrieben

Danke für deine schnelle Antwort.

 

Ich habe mich tatsächlich unwohl gefühlt. Das Ausziehen bis auf die Unterwäsche war für mich nachvollziehbar und in Ordnung. 
Aber dass ich dann ohne BH Übungen machen sollte und er mir einfach den Slip runtergezogen hat und mir nicht erklären wollte, warum das nötig ist hat echt dazu geführt, dass ich mich wirklich unwohl gefühlt habe und geschämt habe. 
 

Ich will ihm einfach nur nichts böswilliges unterstellen, weil ich nicht weiss wie so ein Physiotherapie Termin in der Regel abläuft.

 

das Rezept habe ich vom Hausarzt bekommen. Ich kenne den Arzt nicht besonders gut, da ich fast nie krank bin und dementsprechend selten beim Arzt bin. 

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    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

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