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Hängen bei Schulterimpingement!?

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Geschrieben

Hallo,

 

ich bin noch jung und überlege, die Ausbildung zur Physiotherapeutin zu machen. Grundsätzlich möchte ich in den Gesundsheitsbereich.

 

Worum es mir hier konkret geht, mein Bruder ist bereits Physiotherapeut mit verschiedenen Weiterbildungen.

 

Da ich seit einiger Zeit Handball spiele und sich schon in meinen relativ jungen Jahren mein Schulterdach negativ verformt hat, meinte mein Bruder, ich sollte täglich hängen, da das mein Schulterdach wieder positiv verformen wird.

 

Nicht, dass ich meinem Bruder nicht glaube, aber ich hab das mal gegoogelt und bin auf

 

https://kraftimpuls.com/schulterschmerzen-rotatorenmanschette-impingement

 

gestoßen.

 

Da steht das auch.

 

Mein Bruder hat das schon sehr vielen Patienten bei einem sog. Schulterimpingement empfohlen und zwar erfolgreich. Es würde zwar eine Weile dauern und man muss wirklich konsequent dranbleiben, aber dann wird man belohnt.

 

Jetzt denke ich auch, warum sollte das nicht möglich sein. Wenn sich ein Schulterdach negativ verformen kann, warum sollte das nicht auch in die andere Richtung möglich sein!? 😉

 

Habt ihr da ähnlich gute Erfahrungen mit?

 

Lieben Dank und liebe Grüße

 

Andrea

Geschrieben

Hallo Andrea,

von dieser Theorie habe ich schon öfter gehört und es wäre echt super wenn man eine Knochenverformung wieder rückgängig machen könnte. Dann gäbe es keine Skoliosen, keine O- und X-Beine, kein Hallux Valgus usw...
Aber leider ist das nicht so einfach bis unmöglich. Bereits stattgefundene Knochenumbauprozesse und Knochenverformungen im Erwachsenenalter sind nicht mehr rückgängig zu machen. Es sei denn, man ist im Wachstum bzw. ein Säugling. Hier lassen sich die Knochen noch in die gewünschte Form ziehen und biegen. Bestes Beispiel ist die Spreizhose bei einer Hüftdysplasie. Oder ein spezieller Helm bei Schädelverformung durch Zangengeburt. Auch eine angeborene Beinverkürzung lässt sich in der Wachstumsfuge strecken.

 

Ich würde dir aber dringend abraten das aushängen zu versuchen, du kannst dadurch mehr schaden als nutzen anrichten!
Ich könnte dir die Zusammenhänge erklären, wäre aber viel Schreibarbeit für mich 😩 Nur so viel, man übt unheimlich viel Druck auf Sehnen, Schleimbeutel und Gelenke aus, was auf Dauer zu Schäden in Form von Sehnenrisse, Schleimbeutelentzündungen und Osteophyten am Schulterdach führen kann. Außerdem können die Gelenke ausleiern und instabil werden.

 

Typische Schulterprobleme bei Handballern sind übrigens SLAP-Läsionen, ich würde eher in diese Richtung recherchieren!

 

Viel Glück!!

Geschrieben

 

ich sehe das anders, als der Kollege Gianni. 😉

 

Freu mich auf kollegiale Diskussion.

 

Gruß

Geschrieben

...das klingt alles wirklich sehr gut und es wäre schön, wenn das auch so funktionieren würde aber das ist alles PR, ähnlich dem L&B Konzept. Es gibt massig Videos im Netz, die neue "Methoden" oder Therapien erfinden um "Klicks" zu bekommen. Man darf sich nicht blenden lassen und alles glauben. Wenn du nämlich genau schaust und recherchierst, wirst du feststellen, dass es keine evidenzbasierte Studien darüber zu finden sind. Oder andere Ärzte und Therapeuten, die diese Methode befürworten.

Es mag schon sein, dass es dem einen oder anderen Patienten das Aushängen Linderung oder Schmerzfreiheit verschafft, das wird aber die Minderheit sein. Diese Gruppe litt auch sicher nicht an einem klassischen Impingement. Eher an einer Blockade der 1. Rippe oder der Clavicula, die sich durch das "hängen" langsam löst.

Diese Anwendung ist auch nicht für alle Schultertypen geeignet, vor allem nicht ohne einem ordentlichen Befund.

 

Wissenschaftlich gesehen ist ja so:

Man unterscheidet zwischen der primären und der sekundären Form des subakromialen Impingementsyndroms. Das primäre subakromiale Impingementsyndrom entsteht durch strukturelle Veränderungen mit mechanischer Einengung im subakromialen Raum. Dies ist einerseits bedingt durch knöcherne Einengungen (Outlet-Impingement) und andererseits durch knöcherne Fehlstellungen oder eine Volumenzunahme der subakromialen Weichteile, zum Beispiel bei Bursitis subacromialis oder einer Verkalkung der Sehne. Das sekundäre subakromiale Impingement entsteht durch funktionelle Störungen der Humeruskopfzentrierung, wie muskuläre Dysbalancen, was zu einer pathologischen Veränderung des Rotationszentrums bei der Elevation und somit zur Weichteileinklemmung führt.

Außerdem gibt es Schulterschmerzen, die gar nicht von der Schulter selbst herrühren, sondern durch funktionelle Veränderung der HWS (C5-7) oder einem Engpasssyndrom (Scalenilücke) oder Kompression durch eine verschobene 1. Rippe.

 

Du siehst, man sollte eine gut klingende, neu erfundene Therapieformen erst mal hinterfragen!

Geschrieben

Ich häng mich mal hier dran.

 

Kann ein Fischwirbelkörper C7 mit einhergehender Spinalkanalstenose und eine leicht diskret beginnende Myelopathie C7 ein Impingement begünstigen und, oder dazu führen, dass besonders der pect. minor zu einem erhöhten Tonus neigt, und, oder zu chronischen Sehnenentzündungen der langen Bizepssehne und der Supraspinatussehne?

 

Dankeschön.

 

LG

Geschrieben

Also ich als Physiotherapeut empfinde das nicht als Hype oder so.

 

Es kommt ja auch nicht von einem Möchtegern-Arzt oder -Physio, wie L&B.

 

 

 

Geschrieben

...dranhängen ist gut 😂, das ist genau das Thema. Dein Problem hat aber nicht direkt mit unserer Diskussion zu tun - oder? Aber um deine Frage zu beantworten: Eine Irritation der Nervenwurzel C7 führt zunächst zu Schmerzen im entsprechenden Dermatom und eine Tonuserhöhung wird in der Regel durch Fehlhaltungen begünstigt. Es könnte aber schon sein, dass durch eine Schonhaltung, um dem Schmerz auszuweichen, bestimmte Strukturen verhärten.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Gast Markus:

Es kommt ja auch nicht von einem Möchtegern-Arzt oder -Physio, wie L&B.

...aber er will auch etwas verkaufen, das wird im Video ziemlich deutlich angepriesen.

Wie auch immer, ich will mich nicht unbedingt gegen diese Methode versperren. Ich bin für alles offen und werde es deshalb an mir selber testen, (da meine rechte Schulter auch Probleme macht) und euch dann berichten. ☝️

Geschrieben

Also ich mach das jetzt seit ein paar Tagen immer mal und ich muss sagen, es ist schon besser geworden.

Geschrieben

So, jetzt werd Ich mich hier auch mal einklinken und Giannis Beitrag ergänzen. Denn da hat der Kollege in einigen Punkten recht. 😉  Ich denke man sollte gewisse Methoden trotzdem immer hinterfragen.  Natürlich ist Dr.Kirsch ein Orthopäde der schon lange in seinem Job ist.

viel Erfahrung? mag sein Das haben wir Physios aber auch und arbeiten schon sehr lange mit bestimmten Krankheitsbildern, zwar vielleicht keine 30 Jahre aber jedenfalls schon solange z.b. mit Schulterpatienten um reichlich Erfahrung zu sammeln.

Wir tasten ab, palpieren, können feststellen wie der Schulterkopf, das Schulterblatt steht. Schauen uns sogar mal weiter unten das Becken an. Auch eine organische Ursache, alte Bauchoperationen können zu Schulterbeschwerden führen. In Kombination mit diversen Tests haben wir so oft ein gutes Bild über die Ursache von Schulterbeschwerden und positive Feedbacks wenn es besser geworden ist. Außerdem kommt uns das ganzheitliche Arbeiten wie schon oben erwähnt zu gute. Wir bewerten unsere Therapieansätze und hypothesen bei jeder Therapieeinheit eines Patienten täglich neu und versteifen uns nicht auf eine Ursache.

 

In dem Video von Dr. Kirsch oder der Seite wo verlinkt wurde wird ja als Hauptverursacher eines Impingments(Verengung des Raumes zwischen Schulterdach, Akromion und Schulterkopfes, also Einklemmung der Supraspinatussehne oder/und des Schleimbeutels) das Akromion genannt das verkrümmt ist und das auf die Supraspinatussehne drückt.  Selten  hatten wir in unserer Praxis einen Impingmentpatienten wo das Akromion so dermaßen fehlgeformt ist daß es wie ein Haken die Sehne reizt. Denn bei fast jeden Patienten lassen wir uns die MRT aufnahmen geben. Und das zeigt uns eben auch die Erfahrung und das Erleben an unserern Patienten.

Keine Frage dies gibt es aber Ich glaube nicht daß man dies dann mit Aushängübungen hinbekommt und dann um eine chirurgische Operation nicht drum herumkommt. Auch Chirurgen die sich auf die Schulter spezialisiert haben machen doch einen guten Job und können dann dieses Problem lösen. Eine Verformung des Knochens ist eigentlich durch diese Übung nicht möglich, das kann Ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Vielleicht wenn man mehrere Stunden hängt aber das hält kein Mensch durch.

Dabei sind die Ursachen sehr vielfältig. Sich nur auf das Akromion zu fokussieren ist nicht sinnvoll, da die Hauptursache  für das Impingmentsyndrom eine Fehlposition des Schulterkopfes ist. Außerdem könnte auch eine Fehlstellung der Scapula dazu führen. Daß Studien über die Methode gemacht wurden darüber könnte man auch skeptisch sein. Da fehlt mir ehrlich gesagt die genaue Quelle.  Allein die Aussage daß man durch das Aushängen 99prozent der Schulterschmerzen beseitigt werden klingt nach einer Werbemasche und ist schon sehr hoch gegriffen. Allein da sollte man skeptisch sein. Heilversprechen abzugeben kann nie gut sein. Außerdem ist nicht klar was diese Patienten hatten, welcher pathologische Zustand herrschte. Schulter ist ja nicht gleich Schulter. Es nützt wenig wenn man ein paar Impingmentpatienten hat und der Rest sind andere Schulterbeschwerden unterschiedlicher Ursache. Man brauch einen Vergleichswert mit gleichem klinischen Befund. Natürlich würden dann viele Sagen daß Ihnen das Aushängen erstmal Erleichterung brachte. Man kennt das auch aus der Physiotherapie. Bei akuten Schulterschmerzen machen wir Therapeuten manchmal Traktionen des Schultergelenkes. D.h. wir ziehen am Schulterkopf. Dadurch erreicht man eine Schmerzlinderung was sich im Prinzip auf das Aushängen übertragen lässt. Das ist aber keine Dauerlösung da die Ursachen nicht beseitig werden

 

Aus dem Link

"Dr. Kirsch vermutet Erdanziehungskraft und Nichtgebrauch.

Klingt logisch für mich: Der durchschnittliche Arm wiegt 5 Kg (Bei Pumpern wiegt er natürlich mehr). Wenn Du Deinen Arm nie hebst oder hängst, dann zieht das Gewicht Deines Armes immer nur in eine Richtung: Nach unten – über Jahrzehnte.

Dein Schulterdach wird nach unten hin deformiert und die Rotatorenmanschette, die durch Nichtgebrauch ohnehin schon schwach ist, wird eingeklemmt – “aua”.

 

Also das mit der Erdanziehung und der Arm ständig hängt, somit sich das Schulterdach verformt kann Ich nicht nachvollziehen. Der Arm hängt nicht stundenlang nach unten. Soviel zug kann der Arm auch nicht ausüben um das Schulterdach zu deformieren. Da müsste man ja Stundenlang ein schweres Gewicht hinhängen und den Arm die ganze zeit hängen lassen. Außerdem hast du immer eine Anspannung da du immer wieder mal was mit dem Arm hebst. Dr.Kirsch spricht aber auch Training + Aushängen an und nach Training würde Ich ein dickes Ausrufezeichen machen. Denn das ist der wichtigere Teil. Mit Nichtgebrauch der Muskeln hat er z.b. gar nicht unrecht. Was nämlich so gut wie ne gebraucht wird sind bestimmte Muskeln nämlich v.a. die Außenrotatoren die abschwächen und alle vorderen Muskeln die am schulterkopf ansetzen v.a. die sog. Innenrotatoren überwiegen da diese ständig gebraucht weden.  Es herrscht also ein muskuläres Ungleichgewicht wodurch sich irgendwann der Schulterkopf aus der Pfanne nach vorne verlagert und es häufig zur Schulterblattfehlstellung kommt. D.h. einige Muskeln verkürzen und andere sind dann zu schwach. Somit ist nicht das Akromion der HAuptübeltäter sondern man kann festhalten eine Impingment kommt vorallem von einer Schulterkopf und Schulterblattfehlstellung.

 

Ich glaube daß das Aushängen erstmal gut tut. Man kennt das ja von einer Traktion/Aushängen der Wirbelsäule. Im Fitnesstudio hab Ich mal ein Gerät gesehen wo man sich seine Füße festschnallt und die Vorrichtung sich so dreht daß man wie ein Fledermaus kopfüber hängt um da Zug auf die WS auszuüben. Bei einem gesunden Menschen ist das vielleicht o.k aber viele sachen sehe Ich da ehrlich gesagt skeptisch und was man angeblich alles damit heilen kann. Das ist das selbe was im Prinzip Liebsche und Bracht macht. Einfache Methode und man hat ein Wundermittel zur Hand das alle Beschwerdebilder lösen kann. Druckpunkte und Dehnungen und schon ist alles behoben. Aushängen täglich und Schulterbeschwerden sind weg. Dabei werden diese Schmerzbücher fast schon wie Bibeln verkauft, die einzige wahre Methode damit man die Erleuchtung bekommt. Wenn es einem gut tut soll er es machen, aber es gibt auch einige Argumente die dagegen sprechen.

 

Bei einem Impingmentsyndrom, also wo sich die sog. Supraspinatussehne unter dem Schulterdach einklemmt, auch wenn vielleicht das Akromion so nen haken hat oder fehlgeformt ist und dies die Kompression der Sehne verursacht. Bevor man zu dieser Übung überhaupt kommt um das Akromion zu verformen würde der Pat. so starke Schmerzen haben daß diese Übung gar nicht durchführbar ist. Denn akut ist häufig eine Entzündung mit dabei. Die Schmerzen kommen auch oft weil die Supraspinatussehne durch das ständige Reiben am Akromion schon angerissen ist. Auch wenn der Raum vielleicht bei über 90 grad wieder etwas größer wird muss Ich dennoch die 90 grad überwinden, also schrubbe Ich ständig mit meiner Sehne da vorbei, wodurch sich die Verletzung verstärkt und wenn man Pech hat irgendwann reist. Außerdem kann der Schleimbeutel mit Entzündet sein. Durch das Hängen hätte Ich dann ständig Zug an der Sehne und wenn diese eine Verletzung hat ist das keine gute Positione Das wäre eigentlich Kontraproduktiv. und aufjedenfall keinem solchen Schmerzpatienten /in zu empfehlen.

Ein weiteres Problem  könnte Ich mir bei einer Dauertraktionen darin vorstellen daß ja auch unsere Gelenkskapsel und Bandstrukturen  dauerhaft ausleihern. Wenn man bedenkt daß das Schultergelenk hautpsächlich nur  kapsulär und durch Bänder stabilisiert ist wäre das fatal und würde weitere Beschwerden mit sich ziehen.

 

Da fällt mir jetzt noch was ein. Bei einem Impingment werden ja die Patienten erst aufmerksam weil Sie merken daß Sie Ihren Arm nicht mehr über 90 grad anheben können. Denn das ist die Position wo die Sehne ja einklemmt. Würden wir also den Arm  immer unter 90 grad halten und nie nach oben heben  wie dr. Kirsch beschrieben hat, dann würde den meisten vielleicht gar nicht auffallen daß sie ein Impingmentsyndrom haben. Außerdem kommte es ja erst zum Impingmet weil wir über 90 grad Arbeiten, hier der Raum unter dem Akromion aus diversen Gründen zu klein geworden ist und die Sehne Ständig reibt bis wir schmerzen haben   Also passt diese Theorie nicht. Würden wir den Arm ständig unten halten und nie nach oben bringen würde da ja auch nix scheuren und  sich die Sehne aufreiben.  Außerdem gibt es ja auch viele Berufe wo es notwendig ist mal nach oben zu greifen. Eben weil wir öfter hochlangen müßen und dadurch die Patienten dann schmerzen haben gehen Sie zu einem Arzt und Physio. Somit ist die Theorie daß wir unsere Bewegung nach oben nie Ausnützen eigentlich nicht haltbar.

 

ich denke jetzt haben wir genug erklärt um das ganze mal zu überdenken. Generell sind neue Methoden nie verkehrt aber es sollte mal darüber sprechen und das ganze Analysieren ob es wirklich sinnvoll ist.

 

 

 

 

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Gast
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    • Hallo zusammen!   Ich bin im Moment etwas ratlos und erhoffe mir hier Hilfe zwecks Problemlösung: Alles hat vor mehreren Monaten mit Beschwerden im rechten Oberarm angefangen. Diese haben sich wie folgt geäußert: starke Anspannung im Bizeps (auch ohne Belastung) und Stechen/Zwicken (Schmerzen wäre zu viel gesagt) im Bereich der inneren Ellenbeuge (im distalen Bizepssehnenbereich). Fyi – habe vor 2 ½ Jahren mit leichtem Kraftsport angefangen und habe einen Bürojob; bin zudem Rechtshänderin. Die Problematik kam und ging, aber war nie von starken Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag geprägt (dennoch störend). Ich habe selber versucht, das Problem in den Griff zu kriegen mit weniger Gewicht beim Training, Trainingspausen & Verbesserung der Ergonomie am Arbeitsplatz.   Anfang des Jahres ist die Problematik wieder aufgeflammt, jetzt auch mit Schmerzen bei bestimmten Bewegungen an der äußeren Seite am Oberarm; besonders wenn der Arm bei der Büroarbeit zur Seite abgespreizt war. Um das Problem endgültig zu lösen, war ich beim Hausarzt und bei zwei Orthopäden; Diagnose nur anhand körperlicher Untersuchung (ohne bildgebende Verfahren): Hausarzt sagt Bizepssehnenentzündung, Orthopäde 1 sagt Entzündung Schultergelenkkapsel & Bizepssehnenentzündung, Orthopäde 2 sagt Impingement. Habe dann eine Verordnung zur Physiotherapie erhalten. Es hat etwas gedauert, bis ich Termine beim Physio bekommen habe. In der Zeit habe ich jedoch weiterhin Sport gemacht, jedoch das Training für die Arme eingeschränkt, sprich: primär Innen-/Außenrotation mit gelbem Gummi-Expander (niedrigster Widerstand / nicht das Theraband, sondern diese schlauchartigen Gummibänder), Rudern mit gelbem Gummi-Expander und kontrollierte Dumbbell Curls mit ganz leichtem (!!) Gewicht (zunächst 1 / 1,5 / 2 kg). Damit habe ich zumindest den Schmerz an der äußeren Oberarmseite ganz gut in den Griff bekommen.   Dann folgten die ersten Physiotermine. Die 1. & 2. Sitzung (nur manuelle Therapie) waren okay; zwischendurch mal etwas unangenehm, aber danach keine Beschwerden oder Schmerzen. Der Physio sagte mir, dass es während der Behandlung etwas unangenehm werden muss und man die Beschwerden nur mit sanften Handgriffen nicht wegbekommt. Während des 3. Termins hat der Physio u. a. folgenden Bewegungsablauf durchgeführt: Ich lag auf der Liege und er stand neben mir auf der rechten Seite und hat meinen Arm seitlich hoch gehalten und in so ruckartigen Bewegungen zu sich gezogen. Fühlte sich etwas unangenehm an und hat zwischendurch dann auch kurz an der Außenseite des Oberarms gezogen. Ich hatte ihm das auch gesagt, aber er ist da auch jetzt nicht näher drauf eingegangen. Nach dem Termin fühlte sich der Oberarm an der Außenseite etwas gereizt an, aber ich hatte jetzt keine heftigen Schmerzen. Ich habe dann aber im Laufe des Abends gemerkt, dass sich die komplette rechte Nacken-/Schulter-/Armseite sehr angespannt fühlt.   Bin dann am nächsten Morgen zum Hausarzt, der ohne Untersuchung des Arms meinte, dass es hier zu keiner Sehnenruptur (dies war meine Sorge) gekommen sein kann, da man dies dann am versetzten Bizeps sehen könnte, man einen erheblichen Kraftverlust im Arm hätte und ich die Physio fortführen sollte. Übers Wochenende hatten sich die ursprünglichen Beschwerden verschlimmert und neue kamen hinzu; sprich: verstärkte Anspannung im Bereich des Bizeps und der distalen Bizepssehne, wieder stärkere Schmerzen an der äußeren Oberarmseite; neu hinzugekommen waren: starke Verspannung im rechten Nacken- & Schulterblattbereich, vor allem jetzt Schmerzen in der Schulterkuhle vorne und im Schultergelenk selbst; Schultergelenk fühlt sich „eingeengt“ an, Beschwerden ziehen manchmal bis in den Unterarm.   Schmerzen in der Schulter bzw. dem Schultergelenk hatte ich bisher noch nie in der Form und auch grundsätzlich so nicht; die Beschwerden haben sich immer auf den Oberarm beschränkt und selbst da auch nicht in der Intensität wie jetzt. Ich wusste nicht wie ich den Arm nachts betten soll; alles fühlte sich unangenehm an. War dann beim Vertretungsorthopäden, der mir sagte, dass der Nacken verrenkt und das Impingement entzündet ist; wollte einrenken & Cortisonspritze ins Schultergelenk geben; habe beides abgelehnt. Habe dann stärkere Schmerzmittel zur Entzündungsbehandlung verschrieben bekommen, aber habe diese aufgrund der vielen Nebenwirkungen nicht genommen. Auf meine erneute Frage hin, ob durch die Behandlung etwas (an)rupturiert sein könnte, meinte er „nein“.   Die Verschlimmerung der Beschwerden kann ich eindeutig auf die letzte Physiositzung zurückführen. Bin dann nochmals zum Physio und habe ihm auch meine Beschwerden erläutert. Er meinte nur, dass immer etwas passieren kann, aber aufgrund von „ein wenig Ziehen“ es zu keinem größeren Schaden gekommen sein kann und ich dann heftigere Beschwerden haben müsste. Habe ihn über den Arm drüber schauen lassen, aber habe aufgrund der akuten Schmerzproblematik manuelle Therapie an dem Tag abgelehnt. Auf meine Frage hin, was wir jetzt machen, konnte er mir auch keine richtige Antwort geben, bis auf Pause.   Aktueller Stand ist wie folgt (jetzt 10 Tage nach der besagten letzten Behandlung & Verschlimmerung der Beschwerden): Während der Nacht entspannen sich Arm, Schulter & Nacken und ich habe das Gefühl, dass die Beschwerden zurückgehen. Im Laufe des Tages kommen die starke Angespanntheit (auch ohne Belastung) und die Schmerzen bei bestimmten Bewegungen jedoch wieder. Die Schmerzen sind jedoch nie so stark, dass ich Schmerzmittel nehmen muss. Besonders die neu hinzugekommen Schmerzen in der Schulter selber machen mir Sorge. Sobald Druck oder Belastung auf den Arm kommt, merke ich es neben dem Arm nun auch in der Schulter. Mache aktuell keinen Sport (selbst Gehen auf dem Laufband verursacht Schmerzen im Oberarm); lediglich Innen-/Außenrotation ohne Gummiband und Pendelbewegungen mit dem Arm. Bette den Arm abends auf einem Extrakissen und kühle vor dem Zubettgehen. Merke mittlerweile, dass sich auch der linke Arm dezent bemerkbar macht; wahrscheinlich aufgrund der Dysbalance.   Zum bisherigen Physio werde ich nicht mehr hingehen. Ehrlich gesagt, bereue ich es, überhaupt hingegangen zu sein, da sich die Schmerz-/Mobilitätsproblematik verschlechtert hat; da war ich alleine vor Terminantritt mit Fokus auf Kräftigung der Rotatorenmanschette auf dem besseren Wege. Ich traue mich ehrlich gesagt gar nicht mehr, jemanden an den Arm ranzulassen, weil ich eine Verschlimmerung befürchte, aber so kann es auch nicht bleiben. Habe demnächst wieder einen Termin bei meinem Orthopäden und werde ihm die Beschwerden nochmals erläutern und ihn ggf. um ein MRT von Oberarm & Schulter bitten. Hatte überlegt, wenn sich die akute Problematik in der nächsten Zeit nicht legt, ggf. einen Osteopathen zu Rate zu ziehen.   Momentan hoffe ich, dass es sich bei den heftigeren und neuen Beschwerden immer noch um Erstverschlimmerungssymptome handelt, die auf die Mobilisation des bereits zuvor gereizten Gewebes zurückzuführen sind und diese einfach etwas Zeit brauchen, um abzuklingen. Ehrlich gesagt, bin ich im Moment etwas verzweifelt und maximal genervt. Ich hatte mir eine Verbesserung erhofft und keine Verschlechterung. Ich frage mich, wann ich wieder normal Sport machen kann (fühlt sich momentan sehr weit weg an), da mir dieser Ausgleich sehr fehlt und ich aktuell selbst bei alltäglichen Bewegungen Probleme habe. Was mir besonders Sorgen macht, ist dass durch die Physiobehandlung vielleicht jetzt wirklich etwas „kaputtgegangen“ ist.   Es sollte jetzt kein Roman werden, aber ich erhoffe mir durch die detaillierte Beschreibung eine vielleicht bessere Einschätzung der Problematik; vor allem was die akute Verstärkung der Beschwerden betrifft. Vorab vielen Dank für die Zeit zum Durchlesen! Ich würde mich über jegliches Feedback bzgl. Einschätzung, weiterer Vorgehensweise & Übungen (bzw. was ich aktuell selber noch proaktiv machen kann) freuen.
    • Guten Morgen Dennis! Ich bin mir ziemlich sicher daß die Symptome von der Oberen HWS kommen. Hattest du schonmal ein Schleudertrauma oder desgleichen?  
    • PERFEKT👍 Eigentlich könnte Ich gleich den Text vom Gianni kopieren und bei mir wieder einfügen und somit antworten😄 Das gleiche habe Ich nämlich auch gedacht. Ich tippe auf eine kompression des N.thoracicus longus, der den Serratur ant. versorgt. Diese Kompression kommt tatsächlich vor beim Rucksack ode Tasche tragen. Frag die Pat. mal auf welcher Seite Sie die Tasche getragen hat. dadurch kommt von oben druck drauf. Ich würde es mit eine TOS-behandlung versuchen. Ich geb dir mal einen Tipp der dich als Therapeut sehr bereichern wird. Kauf Dir das Buch "Das Nervensystem in der Osteopathie von Daniel Dierlmeier" Hier stehen die Behandlungsstrategien für alle Nervenkompressionen drin und wie man sie befundet, was ein Hinweis von den Sympteomen her auf die ein oder andere Kompression hindeutet. Gruß Thomas

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