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Seit Jahren Hüft und Leistenschmerzen und keiner kann helfen

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Geschrieben

Hallo,

ich bin zum ersten Mal hier und auf der Suche nach Hilfe bin ich nun hier bei Euch gelandet.

Ich habe seit über 2 Jahren Schmerzen in der Hüfte/Leiste und weiß nicht mehr weiter. Daher würde ich Euch gerne mal meine Geschichte schreiben, versuche mich so kurz wie nur möglich dabei zu halten.


Also:
Nach langer Krankheit und damit verbundenen Bewegungsmangel, bekam ich plötzlich einen Krampfartigen Rückenschmerz auf der linken Seite, welcher sich über die Flanke zu den Rippen zog. Das erste Mal spürte ich diese Schmerzen, als ich damals in meinem Garten, also viel in der Hocke und gebückt gearbeitet habe.
Beim laufen verstärkte sich der Schmerz. Konnte kaum Atmen vor Schmerzen, also bin ich zum Arzt und irgendwann auch beim Orthopäden gelandet. Er hatte keine Erklärung, verschrieb mir aber wegen meiner Plattfüße ein paar Einlagen.

Mit den Einlagen bekam ich dann plötzlich Leistenschmerzen, aber dieser furchtbare Rückenschmerz wurde erträglicher. Es war ein Teufelskreislauf, entweder Rückenschmerz oder (mit Einlagen) Leistenschmerzen. 🤨

Ich habe immer wieder versucht, ohne diese Einlagen klar zukommen, ging aber nicht..
Also zurück zum Sanitätshaus und mein Problem mit den Einlagen beschrieben. Daraufhin wurden mir Neue angefertigt, diesmal wollte man die Seiten der Einlagen etwas erhöhen und man sagte mir, dass die Schmerzen in der Leistengegend normal wären, ich müsse mich langsam an die Einlagen gewöhnen.
Der Schmerz zog sich irgendwann bis in die seitlichen Pobacken und ich hatte Probleme Nachts auf der Seite zu liegen. (Links waren die Scherzen stärker)

Letztendlich habe ich es glaube über 1 Jahr mit Einlagen probiert. War zwischendurch auch nochmal bei einem anderen Orthopäden, welcher mir sagte das mein Becken verwrungen wäre und er es mit anderen Schuheinlagen probieren möchte. Er wolle damit mein Becken in die richtige Stellung drehen. Ich ließ mich voller Hoffnung darauf ein, aber die Po-Hüft-Leistenschmerzen wurden wieder schlimmer, also habe ich alle Einlagen dann ein für allemal entsorgt!

Achso.. und mein Becken wurde geröntgt. Außer dem Schiefstand war nichts auffällig.


Nun ja.. wie erwähnt quäle ich mich nun seit über 2 Jahren mit Schmerzen rum. Mittlerweile habe sich die Schmerzen im Hüftbereich extrem verstärkt. Nach 3 - 4 km laufen (gehen) halte ich es kaum noch aus. Nachts kann ich kaum schlafen.
Vor 8 Monaten habe ich mich dann auch noch verhoben, bekam starke Schmerzen im unterem Rücken dachte an Hexenschuß, konnte mich nicht mehr bücken, kaum ne Hose oder Schuhe anziehen. Also nach ein paar Wochen wieder ab zum Hausarz, dann zum Orthopäden.. (wieder ein Anderer) Dieser hat dann die LWS geröntgt und mir kurz und vor allem schnell erklärt, dass ein Wirbel schief steht und dieser die Nerven reizt. Ehrlich gesagt habe ich nur Bahnhof verstanden.
Ich bekam ein Rezept für MT Lumbosacral mit Traktion am Gerät verschrieben.

Der Physiotherapeut sagte ich hätte typische ISG Symptome. Er hat dann, wie soll ich es beschreiben.. ganz leicht, mit seinen Daumen, in kreisenden Bewegungen, rechts und links neben den unteren Wirbeln, massiert. Danach ging`s noch auf die Streckbang bzw. Schlingentisch. Das war so eine Liege, bei der meine Füße festgeschnallt wurden und dann wurde die Liege am Fußende hochgefahren.
Was soll ich sagen, nach ca. 4 Anwendungen war ich doch tatsächlich zu 90% Schmerzfrei !!!!!!! 😀
ABER nur für 4 Wochen und seitdem nie wieder! 😩

Natürlich bin ich gleich wieder zum Arzt und habe mir ein Folgerezepte geholt. (musste leider 4 Wochen darauf warten, was das Ganze wieder schlimmer gemacht hat) Hatte wieder 6 Anwendung, aber es hat nicht mehr angeschlagen.

Mit dem dritten Rezept musste ich dann die Physio Praxis wechseln, weil ich umgezogen bin.
Die Therapeutin hat die typischen ISG Tests gemacht, waren aber negativ. Sie sagte meine Hüftbeuger wären verkürzt, also habe ich monatelang gedehnt. Schmerzen blieben.
Außerdem kam ich wieder auf den Schlingentisch, ABER diesmal kam ich auf ein ganz anderes Gerät. So eine zweigeteilte Liege, ihr wisst bestimmt was ich meine..

Das Ganze geht jetzt schon über 2 Jahre. Inzwischen hatte ich mehrere Rezepte für MT. Im September wurde noch ein MRT der LWS gemacht, dort hat man Bandscheibenprotrusion festgestellt. Ich habe daraufhin eine ambulante Reha bekommen. In der  Reha gings dann täglich zum Muskelaufbau an die Geräte. Meine Schmerzen nahmen wieder etwas zu, aber ich denke das ist normal. Derzeit mache ich zu Hause Rückenübungen und seit 2 Monaten gehe ich noch 2x wöchentlich zum "Irena" Nachsorgeprogramm, also Geräteträning. Aber meine Hüftschmerzen werden nicht besser. Im Gegenteil.. Als ich vor ca. 4 Wochen ein paar Sätze an der sogenannte Beinpresse und Beinstrecker gemacht habe, bekam ich am Abend wieder stärke Hüftschmerzen. Natürlich meide ich seit dem solche Geräte, aber ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Ich war insgesamt bei 4 Physiotherapeuten und bei 2 Osteopathen, alle machten die typischen Funktionstest und sagten das alles bei mir gut Beweglich und in Ordnung sei.

Ein Osteopathen hat mir angeblich die ISG Blockade entfernt. 🤔

Trotzdem habe ich starke Schmerzen. Ich versuche jeden Tag Rückengymnastik zu machen, kann aber nicht beurteilen, welche Übungen kontraproduktiv sind. Außerdem gehe ich täglich laufen, (damit meine ich schnelles gehen) ich schaffe es ca. 4 km, dann werden die Schmerzen unerträglich. Hüfte, sowie Rücken und Knie.

- Die Schmerzen im unterem Rücken (mittig) sind nicht mehr so stark, dafür aber an den unteren Seiten (links ständig, rechts nur nach ca. 30min laufen)
- Laufen und ich glaube: Bücken, Knien verstärkt die Schmerzen.
- Ich kann mich nicht richtig nach vorne beugen, dann Schmerz und zieht es im Bereich der linken Hüfte, weiß nicht wie ich es beschreiben soll.. es zieht dann verstärkt im Gelenk zwischen Hüfte und linken Bein.
- Starke ziehende und brennende Hüftschmerzen (verstärkt die linke Seite und manchmal auch ein wenig rechts)
- Schmerzen im unterem Rücken (eher seitlich links, nach längerem laufen auch rechts)
- Knieschmerzen (links) (habe ich schon seit Jahren, haben sich aber verstärkt)
- nach längerem laufen bekomme ich Schmerzen im Sprunggelenk (ebenfalls schon seit Jahren)
- Kribbeln am linken Fuß und im Bereich der Hoden ( vermehrt nach Bewegung)
- Schmerzen seitlich Richtung Pobacken (links viel stärker)


Könnt ihr mir sagen ob die Bandscheibenprotrusion wirklich für meine Hüftschmerzen verantwortlich sind? Die Neurochirurgin glaubt nicht daran und ich glaube inzwischen auch nicht mehr daran.
 Ich füge euch mal den MRT Bericht der LWS anbei.
Irgendwie hat die erste Behandlung mit dem Schlingentisch, also bei dem wo meine Beine gestreckt wurden, zumindest kurzzeitig etwas positives ausgelöst. Oder kann es an der Art der Massage gelegen haben?

Ach , mir fällt noch eine Übung ein, bei der sollte ich das rechte Bein auf eine Stufe stellen und das linke Bein frei hin und her schaunkeln. Ich weiß nicht mehr wie lange es gedauert hat, vllt ein paar Stunden und die Hüft/Leistenschmerzen sind total eskaliert.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter.. Ich weiß das eine Ferndiagnose schwierig ist und ich kann die Schmerzen auch nur schwer beschreiben, aber vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben, was ich noch tun kann, oder an wen ich mich noch wenden kann. Oder vllt kennt jemand einen guten Physiotherapheuten in der Nähe von Cottbus.

 

Gruß Maik 🤧


 

Hier noch der MRT Bericht LWS:

Steilstellung der Wirbelsäule. Der Spinalkanal ist primär weit angelegt.

Conusstand LWK 1. Unauffälliger Schluss vorgeschalteten Myelons und des Conus medullaris sowie der Cauda equina. Regelrechtes Signalverhalten der Bandscheiben.

Im Segment LWK 4/5 stellt sich eine nach links paramedian umgeschlagene Bandscheibenprotrusion dar, die geringgradig in Recessus ein ent. Facettengelenksarthrose mit hypertropher Darstellung der Ligmenta flava und geringer Einengung des Recessus von dorsal.

Geringe Vermehrung des epiduralen Fettgewebes auf Höhe LWK 3/4 und LWK 4/5. Unauffällige Darstellung der restlichen ossären Strukturen. Keine degenerativen Veränderungen. In den flüssigkeitssensitiven Sequenzen kein Nachweis einer suspekten ossären Veränderungen. Insgesamt fettige Atrophie des miterfassten Os sacrum.

Geschrieben

Mir ist noch grad eingefallen, dass ich Schwierigkeiten habe, dass linke Bein zu heben. Ich meine wenn ich eine Stufe oder Treppe steige dann ist es ein komisches Gefühl, ich kriege dann irgendwie das Bein schwer hoch. Kanns leider nicht besser beschreiben.

Außerdem habe ich beim heben und nach außen drehen des linken Beins, oft ein starkes schmerzhaftes Knacken/Springen im Gelenk. Habe das zum erstem Mal gemert als ich mir die Hosen auszog, da macht man ja genau diese Drehbewegung mit dem Bein.

Außerdem habe ich wochenlang diese Übung gemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=QMjM-OuAPGc

dabei bekam ich dann auch so ein Knacken/Springen, also war diese Übung wohl nicht so gut für mich. Mach ich nun nicht mehr.

Geschrieben

Guten Abend Maik!

Na dann wollen wir das ganze mal analysieren. Was mir auffällt. Ein MRT deiner Hüfte wurde noch nicht gemacht oder? Also von deiner Bandscheibe kommen deine Hüftschmerzen schonmal nicht. Davon könnte aber das krippeln von deinem Fuß kommen. Bevor mit der Behandlung begonnen wird würde Ich trotzdem zuerst Test der Wirbelsäule und des ISGmachen auf Blockaden. Das sind sog. Provokationstests. Diese werden bei der Wirbelsäule z.b.im Sitzen durchgeführt mit verschiedenene 3 dimensionale  Einstellungen der Wirbelsäule von oben Druck um festzustellen ob die Symptome des Pat. ausgelöst werden. ist hier alles clean können deine Beschwerden nicht von der LWS kommen. Was für eine Krankheit hast du denn gehabt wenn Ich fragen darf Maik?

Hattest du schonmal eine Operation im Bauchbereich?

Dein Knieschmerz ist der außen oder innen?

Ich würde dir  trotzdem erstmal raten Kräftigungsübungen wegzulassen. Ich glaube nicht daß deine Beschwerden dadurch besser werden. Dies könnte das ganze noch zu sehr aufwühlen.

Ich denke, und da bin Ich mir ziemlich sicher daß  hinter deinen Beschwerden eine Irritation von Nerven steckt. Diese können durch unterschiedliche anatomische engstellen komprimiert werden. Im Bereich deiner Hüft-und Leistenschmerzen kommen somit 4 Nerven in Frage.

1. Nn. Gluteus inferior und superior: Brennende, krampfende Gesäßschmerzen einmal eher oben (superior) oder weiter unten (inferior), diese Nerven werden vom m. periformis irritiert, einem Birnenförmigen Muskel der unter der Gesäßmuskulatur liegt

2. N.Genitofemorale, n.inguinale (Verursachen Leistenschmerzen, der n. genitfemorale auch Hodenschmerzen)

3.N.Iliohypogastricus Dieser Nerv verursacht tiefe Rückenschmerzen, seitliche Gesäßschmerzen, wie du ja oben beschrieben hast übergang vom Gesäß zum oberschenkel und gleichzeitig schmerzen in der Leiste.

 

Desweiteren kommt das Taubheitsgefühl vom Fuß aufjedenfall vom Ischiasnerv, der weiter unten natürlich auch noch engstellen haben kann, und dieser sich in weiter nerven teilt. Es wäre aber plausibel wenn dieser ebenfalls durch den m.periformis irritiert wird durch den er läuft.

Es muss nicht immer nur eine Ursache sein. Dein Problem scheint sich aus vielen kaputten Zahnrädern zusammenzusetzen.

Übrigens kann auch ein Knieschmerz von Nerven kommen. Das bezieht sich aber v.a. auf die Innenseite wo einige nervefasern ansetzen, deshalb meine Frage wo dein Knieschmerz ist.

Nun, für die Nervengruppe 2+3 wäre trotzdem wichtig den Hüftbeugemuskel (m. iliopsoas) zu entspannen da diese durch ihn durchlaufen und die hauptirritationsquelle ist. Ich würde diesen aber durch spezielle Weichteiltechniken von einem Therapeuten/in manuell behandeln lassen. Hier hat man den bessern effekt. Außerdem wäre für den M.iliohypogastricus auch noch der m.quadratus lumborum wichtig, denn auch durch ihn laufen nervenfasern. Google einfach mal nach diesen Muskeln und nerven damit du dir selbst ein Bild machen kannst.

 

 

 

Jetzt haben wir also den Nervenpart schonmal fertig. Die Engstellen der Nerven, also v.a. Muskeln können ja selbst auch wieder Schmerzen und dann auch sog. Triggerpunkte entwickeln das kommt jetzt.

Zusätzlich können sich bei dir Triggerpunkte entwickelt haben die Ausstrahlende Schmerzen verursachen. Diese werden mit einer Druckpunktbehandlung gedrückt und der Druck wird solange gehalten bis das Ausstrahlen nachlässt. Diese können sich vorallem bei Belastung aktivieren und machen Problem wie bei langen laufen. Daß du in Ruhe schmerzen hast könnte eben an diesen zwei Ursachen liegen. Denn Nerven bereiten auch in Ruhe beschwerden solange sie nicht dekomprimiert werden und Triggerpunkte die aktiv sind strahlen dann auch schon nachts in Ruhe aus.

 

so und zum Schluß, das ist aber nur reine Theorie habe Ich noch einen interessanten Zusammenhang, eine sog. Verkettung wie es deinen Beschwerden vielleicht führen konnte.

 

Ausgangspunkt könnte das Zwerchfell sein. Irgendetwas ist da passiert daß z.b. das Zwerchfell sich verkrampft hat. Krampfartige schmerzen die über die Rippenflanke ziehen könnte  dafür sprechen. Dadurch können sich Rippengelenke z.b. blockieren an denen das Zwerchfell dranhängt. Ich machs einfacher und beschreib nichts mehr sondern zeige es schemaitsch mit pfeilen auf

 

Zwerchfell>>Rippengelenksblockaden>>untere Rippenfehlstellung>>verspannung des Quadratus lumborum (evtl. Triggerpunkte die sich dann entwickelt haben+schmerzen in der Flanke, Irritation des N.iliohypogastricus der Leisten und Hüft, sowie tiefe Lendenschmerzen mancht)

 

Zwerchfell>>Verspannung des m.iliopsoas (hängt am Zwerchfell dran)>>Verkantung/Blockade des ISG (Kreuz/Darmbeingelenk)>>reflektorische Muskelverspannung der Gesäßmuskulatur (u.a. m. periformis)>>Irritation von nerven (Nn.gluteus, N.Ischiadicus)

oder Verspannung des m. iliopsoas>>Irritation der Leistennerven und wieder des N.Iliohypogastricus)

 

Du siehst dein Beschwerdebild kann sehr vielfältig sein.  So muss auch die Behandlung vielfältig sein mit der Berücksichtigung aller kaputter Bauteile des Gesamtkomplexes

Die sprunggelenksbeschwerden scheinen noch ein weiteres, anderes Baustein zu sein und nicht direkt mit den Beschwerden beteiligt zu sein.

p.s. Die Übungen wo du hier verlinkt hast wäre schonmal völlig verkehrt und allgemein auch für Bauchmuskeltraining völlig blödsinn. Hier trainierst du ja ständig deinen Hüftbeuger der deine Beschwerden eher noch verschlimmert

l.g.

Geschrieben

Hallo Thomas!


DANKE das du mir so ausführlich geantwortet hast!

Deine Meinungen zu meinen Beschwerden finde ich sehr Interessant. Ich hätte z.B. nicht gedacht, dass das Zwerchfell mit dem m.iliopsoasdas zusammenhängt u.s.w. 😮  Solche Erklärungen habe ich noch nie von einen meiner Physiotherapeuten zu hören bekommen. Eigentlich wurde überhaupt nix erklärt oder großartig gesagt, deshalb weiß ich nicht einmal, ob irgendwelche Provokationstests, zwecks ISG, gemacht wurden. 🤔

 

Zur Zeit habe ich wieder verstärkt mit meinen Flankenschmerzen zu kämpfen. Der Schmerz zieht sich bis unter die unteren Rippen und irgendwie habe ich sowas wie Muskelkater an den seitlichen Bauchmuskeln, obwohl ich nix trainiert habe. Sagt die das zufällig irgendwas?

Zu deinen Fragen:

Ein MRT deiner Hüfte wurde noch nicht gemacht oder?
Nein. Und ich glaube auch nicht, dass sich mein Orthopäde dazu hinreisen lässt.

Was für eine Krankheit hast du denn gehabt wenn Ich fragen darf
Klar darfst du.. Ich hatte eine starke Herzinsuffizienz, deshalb habe ich mehrere Monate fast nur gelegen. Nach einem halben Jahr kamen dann die seitlichen Rücken + Flankenschmerzen und dann die Geschichte mit den Einlegesohlen u.s.w. ..
Habe dann langsam wieder meine Kondition mit Fahrradfahren und Walking aufgebaut und nach 1 1/2 Jahren bin ich dann wieder für ein paar Stunden arbeiten gegangen, ganz langsam normalisierte sich mein Leben wieder, doch nach einem weiterem Jahr kam dann für mich das nächste Dilamer: Habe meinen rechten Arm bzw. Schulter so stark belastet, dass ich eine Kapsel + Sehnen + Schleimbeutelentzündung bekam. Die Folge war eine sogenannte Frozen Shoulder. Ein Jahr lang hatte ich höllische Schmerzen, bekam Opiate und son Teufelszeug😡 und ich habe ich mich wieder weniger bewegt.. 😩
Die Schulter ist inzwischen wieder "aufgetaut". Den Arm kann ich (nach fast 2Jahren!) wieder zu 95% bewegen, aber der Schmerz am rechten Schulterblattrand ist geblieben und ich kann den Arm nicht richtig nach hinten ausstrecken. Es ist wie eine Blockade am Schulterblat. 🤔 Aber das ist mein geringstes Problem. 😁

Nun ja..

Ich habe natürlich nach diesen ganzen Muskeln und Nerven gegoogelt und du hast recht, mein Beschwerdebild kann sooo vielfältig sein. 😩 Ich bin echt überfordert und ich vermute meine bisherigen Physiotherapeuten waren/sind es auch.

Ich habe mir jetzt noch ein letztes Mal einen neuen Therapeuten gesucht. Nach so langer Zeit glaube ich schon fast nicht mehr daran, das mir überhaupt noch jemand helfen kann, aber die Hoffnung stirb ja bekanntlich zuletzt..

 

Grüße  Maik





 

Geschrieben

Ups.. Hatte noch vergessen deine anderen Fragen zu beantworten..

 

Hattest du schonmal eine Operation im Bauchbereich?

Nein.

Dein Knieschmerz ist der außen oder innen?

Weder noch.. ich würde ich sagen, eher oben, wo der Oberschenkelmuskel ansetzt.

 

Ich habe ja geschrieben, dass meine Hüft und Leistenschmerzen auf der linken Seite überwiegen, aber es gibt auch Tage, an denen die Schmerzen auf der rechten Seite stärker werden und seit kurzem spüre ich auch rechts diesen Knieschmerz.

Spricht das eventuell für deine Theorie mit dem verspannten Hüftbeuger? Kann der auch Knieschmerzen verursachen?

Wie gesagt, habe ich ja auch diese Probleme bei der Außenrotation des linken Oberschenkels.. dann gibt es immer ein starkes Knacken/Flutschen.

 

Kann ich selbst irgendetwas tun, um den Hüftbeuger zu entspannen??

 

Gruß Maik

Geschrieben

Dein Knieschmerz könnte z.b. von Triggerpunkten im Quatriceps oder Hüftbeuger direkt sein die  Knieschmerzen auslösen. Für den Hüftbeuger gibt es zahlreiche Videos auf youtube. Da kannst du mal stöbern. Wichtig ist daß die Übungen für dich keine starken Schmerzen hervorrufen. Durch die Komplexität ist es aus der Ferne leider sehr schwierig dir zu helfen. Aber, Ich bin optimisstisch daß man dagegen was tun kann. Du brauchst aufjedenfall einen Therapeut/in die schon einige Jahre Berufserfahrung hat und aufjedenfall Manuelle Therapie als Fortbildung hat. Es wäre gut sich dann 1.die Nervenengpäße mal anzuschauen und dich auf sämtlichen Triggerpunkten abzutasten.  Auch ein Test der Hüfte sollte mal gemacht werden und das Zwerchfell angeschaut werden. Es braucht einen ganzheitlichen Ansätz auf verschiedenen Ebenen und der Blick über den Tellerrand hinaus. Ich würde dir auch mal raten Osteopathie zu probieren

l.g.

Geschrieben

Hey
ich habe mir das gerade alles mal durchgelesen - sehr spannend.
Also ich schließe mich Thomas in einigen Punkten an - ein MRT der Hüfte wäre sehr spannend, Brustwirbelsäule könnte man sich auch einmal anschauen.
Gerade mit dem Hintergrund der starken Herzinsuffizienz - das kann auch auf die BWS "strahlen" weil es dort innerviert wird. Dort sitzt auch der Hüftbeuger - dort laufen etliche Faszienstränge lang. Gibt es Verdauungsbeschwerden?
Zusätzlich würde ich dich keine großen Muskeln trainieren lassen, eher die kleinen feinen.
Im MRT steht ja auch, eine "fettige Atrophie" dies bedeutet - dass deine Wirbelsäule zu instabil ist - was auch dazu führen kann, dass ein Nerv eingeengt wird und du starke Beschwerden bekommst.
Außerdem ist es jetzt ganz wichtig folgendes zu verstehen - dein Problem existiert schon sehr lange - das ist dann etwas chronisches - dein Gehirn wird sich schon an den Schmerz gewöhnt haben und hat sich etwas umprogrammiert.
Dort wo der Schmerz herkommt, ist alles drum herum schon so sensibel dass mehr wehtut als eig. Ursache ist. Deine Nerven leiten jetzt viel früher und stärker. Es ist wichtig den Gesamtzusammenhang zu begreifen, das ist kein Problem mehr was durch ein bisschen Therapie zu beheben ist.
Dazu die Frozen Shoulder - gibt es irgendeine Systemerkrankung die die Herzinsuffizienz bedingt haben könnte?
Ist Rheuma in der Familie bekannt? Evtl mal von einer Zecke gestochen worden?

Das sind so die Gedanken die ich mir beim lesen gedacht habe - vielleicht hilft es ja etwas.
 

  • 2 weeks later...
Geschrieben

Hallo und sorry für meine späte Antwort..


Inzwischen hatte ich wieder meine Kontrolluntersuchung vom Herzen, zum Glück ist alles soweit in Ordnung. Meine Werte haben fast den Normalbereich erreicht. (Puuuh.. Gottseidank!)


Wegen deiner Frage Jan:  Ein MRT der BWS hatte ich schon, da war nichts auffällig. Rheuma wurde von meiner Hausärztin, via Bluttest, getestet und einen Zeckenbiss hatte ich, zum Glück, auch nie.

Hast du Tipps für mich wie ich am besten die Tiefenmuskulatur stärken kann? Ich stelle mich täglich auf ein Balanceboard.  Habe mir auch einen Flexstab gekauft, aber damit kann ich leider, wegen meiner schulter, überhaupt nicht umgehen. Eigentlich wollte ich gerne einen Raha Kurs, also Wassergymnastik machen, aber die Schwimmhallen in unserer Umgebung sind leider alle ausgebucht.


Ich habe mir jetzt eine neue Praxis für Physiotherapie gesucht und hatte auch schon zwei Termine. Ich habe bei der Anmeldung extra um einen erfahrenen Therapeuten gebeten und hoffe nun, dass ich auch bei einem gelandet bin.

So weit ich das beurteilen kann, hat er wegen dem ISG, zwei Tests gemacht. Ich lag auf dem Rücken und dann hat er mit seinen Handflächen auf meine Beckenknochen hin und her gedrückt. Ich glaube man nennt das "Distraktionstest".

Danach sollte ich mich (ebenfalls auf dem Rücken liegend) mit dem Po bis zur vorderen Kante der Liege, sodass die Beine frei hängen konnten.. dann beide Beine gestreckt nach oben strecken.  (Besser kann ich das leider nicht beschreiben, ich hoffe ihr wisst was gemeint ist.) Er hat meine Beine in alle Möglichen Richtungen gestreckt und gedreht, dabei fand er aber nichts Auffälliges. Er sagt, dass mein ISG frei wäre, aber meine Wirbelsäule recht instabil wäre. Ich hatte ihm allerdings  auch den MRT Befund gezeigt, indem ja das mit der "fettige Atrophie" steht. (@JanPT: Danke für die Aufklärung.)


Mein Hüftbeuger scheint auch unauffällig zu sein. Er hat das kurz getestet, indem er in die entsprechende Stelle, über der Leistengegend, gedrückt hat. Ansonsten hat er noch meinen Periformis gedehnt. Das mache ich jetzt auch täglich zu Hause, wobei ich sagen muss, dass es mir schwer fällt die richtige Position zu finden. Ich mache die Übung wo ich ein Fuß auf das andere Bein bzw. Knie ablege und dann zur Verstärkung der Dehnung den Oberschenkel zur Körpermitte ziehe.

Irgendwie muss ich da ganz schon dolle ziehen, bis ich da überhaupt ne Dehnung im Po spüre.🤔  Und der Leistenschmerz verstärkt sich natürlich dabei.

Ansonsten setze ich mich noch täglich auf einen Massageball und reite drauf rum.. Bis jetzt kann ich leider noch keine Besserung verspüren.

Wegen der Knieschmerzen soll ich die Oberschenkelmuskulatur dehnen und stärken. Ich kann es nicht einschätzen, aber hätte er zuvor nicht irgendwie testen können, ob die Muskulatur überhaupt zu schwach ist? Zumindest bei den Dehnübungen habe ich nicht das Gefühl, dass irgendwas an den Oberschenkelmuskeln verkürzt sei. Es bereitet mir nur zusätzliches Brennen in der Leistengegend. 😩

Es ist für mich schwer zu bestimmen, aber wenn ich mir so die Bilder der Knochen, Sehnen und Muskulatur so ansehe, dann könnte es durchaus auch sein, dass die brenenen Schmerzen von dem Bereich des Trochanter major (großer Rollhügel) kommen. Hängt dieser irgendwie mit den Pomuskeln zusammen??


Nun ja,  mal sehen was beim nächsten Termin noch kommt. Irgendwelche Triggerpunkte hat er bis jetzt noch nicht gesucht, nur mein linkes Bein in alle möglichen Richtungen gestreckt und gedehnt.

@Jan:  Das sich die Schmerzen bereits in meinem Gehirn chronifiziert haben, kann schon sein, aber was tut man dagegen? 😟

Gruß Maik

 

 

 

 

Geschrieben

Moin Maik,

 

lies dich doch hier mal ein - da habe ich zwei Videos verlinkt und etwas zu Bandscheiben erzählt.
Vielleicht hilft dir das.
Der Trochanter Major den du beschreibst würde ich erstmal nicht als Schmerzgeber sehen - vielleicht ist es aber auch ein Engesyndrom in der Hüfte ein Impingement - oder eine Instabilität des ISGs
Kannst du 1min auf einem Bein hüpfen, während das andere mehr oder weniger hängt?
Oder wenn du in Rückenlage liegst und ein Knie zur Brust ziehst? Treten bei einem der Bewegungen deine typischen Beschwerden in der Hüfte auf?
Das Ding ist - die Hüfte wird von deinem unteren Rücken innverviert - also wenn dein Rücken Probleme hat, kann es sein, dass deine Hüfte wehtut, weil im Rücken etwas nicht stimmt.
Daher führt man bei einem Hüftproblem immer einen LWS Test durch um diesen als Schmerzgeber auszuschließen.
Ein brennendes Problem ist ziemlich häufig ein Nervenproblem.
Wandert dein Schmerz denn oder ist er immer sehr lokal einzugrenzen?

Gegen chronische Schmerzen muss man versuchen mit dir langsam an die Problematik zu gehen, dir die Angst vor Bewegung zu nehmen, du darfst dich bewegen, zwing dich zu nichts. Nimm am aktiven Leben teil.
Mal Rückschläge haben wir alle, wichtig ist dran zu bleiben.
Wenn du merkst, dass eine Übung nach 4 Wochen keine Änderung bringt,kannst du sie sein lassen.
Man kann mit Psychotherapie zusammen daran gehen.

Das Röntgenbild der Hüfte wäre auch mal interessant.

LG
 

Geschrieben

  

Am 18.2.2022 um 21:32 schrieb JanPT:

Okay, machen wir eine kleine Runde.
Wo tut es dir denn im Rücken weh? zentral? rechts/links? und strahlt es in die Beine aus aktuell?
Lagere dich so, wie es dir angenehm ist.
Du darfst alles an Bewegungen machen was dir gut tut - mach langsam und entspannt, checke ab was am nächsten Tag ist.
Versuch deinen Bauchnabel bei Aktivitäten einzuziehen oder das sogenannte Bracing auszuführen.


Das verschafft dir Stabilität.
Ein Hohlkreuz ist normal! Kämpfe nicht dagegen an - wenn es dir so gut tut, ist es auch gut so.
Rückenschmerzen sind zum Teil auch normal - jeder von uns hat im Laufe des Lebens mehrmals Rückenschmerzen.
Das gehört dazu, wichtig für dich ist - dass es auch wieder weg geht und du immer etwas dagegen tun kannst.
 


Das wären auch so Basics.
Wären jetzt nicht meine Top 5 aber immerhin hast du so was zum angucken.
Ansonsten, gibt es hunderte Videos auf YouTube, prinzipiell probier dich aus - lerne dich und deinen Körper kennen und finde raus was dir gut tut :)

Cheatdays kann man machen, das eskaliert meist aber zu sehr und wenn du dann deine eingesparten Kalorien der Woche komplett vertilgst hast du auch nichts gewonnen - ein Cheatmeal reicht meist auch völlig aus - letzte Mahlzeit des Tages, 60min Essen was du willst - ist geil und schlägt meist weniger hart zu :)

LG

 

 

Sorry, ich meinte diesen Thread und diesen Post dazu.

Geschrieben
Am 3.2.2022 um 14:13 schrieb sanpeaches:

Ich habe natürlich nach diesen ganzen Muskeln und Nerven gegoogelt und du hast recht, mein Beschwerdebild kann sooo vielfältig sein. 😩 Ich bin echt überfordert und ich vermute meine bisherigen Physiotherapeuten waren/sind es auch.

Ich habe mir jetzt noch ein letztes Mal einen neuen Therapeuten gesucht. Nach so langer Zeit glaube ich schon fast nicht mehr daran, das mir überhaupt noch jemand helfen kann, aber die Hoffnung stirb ja bekanntlich zuletzt..

 

 

Am 3.2.2022 um 14:13 schrieb sanpeaches:

Ich habe natürlich nach diesen ganzen Muskeln und Nerven gegoogelt und du hast recht, mein Beschwerdebild kann sooo vielfältig sein. 😩 Ich bin echt überfordert und ich vermute meine bisherigen Physiotherapeuten waren/sind es auch.

Ich habe mir jetzt noch ein letztes Mal einen neuen Therapeuten gesucht. Nach so langer Zeit glaube ich schon fast nicht mehr daran, das mir überhaupt noch jemand helfen kann, aber die Hoffnung stirb ja bekanntlich zuletzt..

 

Grüße  Maik

 

Hallo Maik, ich werde hier mal mitlesen bei Dir!

Hört sich auch spannend an und ich kann einiges mitnehmen.

 

Was mir direkt aufgefallen sind, sind Ähnlichkeiten wenn ich das so über uns sagen darf. Also ich muss teilweise auch sehr weit ausholen, wenn ich meine Leiden teile und bin dann nicht selten überfordert. Ich vermute auch, dass Leute die sich mit mir beschäftigen überfordert werden... wir vergessen uns damit aber nicht, sondern wir erinnern uns daran - wir sind ebenfalls im Boot und schauen was man tun kann - war das mal anders?

 

Auch wenn mein Beitrag eher motivieren soll, lass uns weiter da machen wo wir aufgehört haben - wir verlieren nichts 🙂

 

Aktuell bin ich in Physiotherapie (noch ca. 7 Tage), danach würde ich nochmal schauen weil dann eig. keiner mehr aktiv bei mir was macht/ verschiebt (durch die Therapie wird ja gerade manipuliert, da braucht man dann Geduld).

 

Achso und ich hatte auch Einlagen... ich habe die im Oktober 2021 bekommen... dann im Dezember fast einen Bandscheibenvorfall T8 (kam Januar 22 ins MRT). Ich würde die Dinger nicht mehr nehmen... mein Körper hat mir ganz klar gezeigt: Nope, lass das mal lieber... und wahrscheinlich hat mein Körper auch jahrelang schon geschaut ohne das es mich interessiert hat... er hat mich gehalten, irgendwie! Darin steckt auch viel Liebe oder? 🙂 Oh jetzt werde ich schon sentimental *lach*

 

Wünsche uns allen weiterhin viel Erfolg und auf das wir es nicht vergessen, ich meine jetzt - jetzt schauen wir - es ist immer jetzt und da lernen wir dazu 🙂 Gib nicht auf 🙂

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