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Klinische Tests und Assesments Teil II

Was ist der Mehrwert von Tests und Assesments für den Therapeuten, wieso kann er nicht einfach behandeln? Die Frage lässt sich gut mit dem Problemlösungsmodell beantworten. Das Problemlösungsmodell kann man nützen um das Problem des Patienten in Karte zu bringen und Lösungsstrategien aus zu denken. Das Problemlösungsmodell besteht aus 6 Stufen:

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1. Die Orientierungsphase

Hier werden Daten zu dem Problem gesammelt. In der Physiotherapie findet das in der Anamnese und bei der körperliche Untersuchung statt. Effektiv werden hier Ist – Werte gesammelt.

2. Die Diagnose Phase

Hier werden die Soll- Werte festgelegt. Die Differenz zwischen Ist-Werte und Soll-Werte ist sdie Diagnose. In der Diagnose – Phase sind also Status praesens und Ziel definiert.

3. Die Analyse Phase

Hier wird eine Hypothese aufgestellt mit welche wir versuchen werden das Problem (Differenz zwischen Ist- und Sollwert) zu lösen. Für die Hypothese können wir zurückgreifen auf frühere Erfahrungen, aktiv suchen nach Literatur oder auch eine Behandlungsrationale auf Basis von Induktion formulieren.

4. Die Planungsphase

Hier kommen wir zu die Konstruktion in der Zeit. Es wird bestimmt welche Ziele in der Zeit ein höhere Priorität haben. In der Planungszeit entsteht auch die Prognose.

5. Die Ausführungsphase

Hier wird die tatsächliche Behandlung durchgeführt.

6. Die Auswertungsphase

Hier wird festgestellt ob die unter 2 definierte Ziele auch tatsächlich erreicht sind. Sind die Ziele nicht erreicht, kehrt man wieder zurück zu Phase 1 und durchläuft noch mal die Schritte und versucht die Fehlerquelle zu finden.


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Wo im Problemlösungsmodell können wir jetzt die Tests und Assesments platzieren? Diese nehmen in erster Instanz ein wichtiger Platz ein in der Orientierungsphase, weil sie durch die Istwerte zu definieren ganz deutlich den Unterschied zwischen Ist- und Sollwert darlegen. Während die Ist-Werte bestimmt werden von der aktuelle Situation, werden die Soll-Werte von Normwerte und individuelle Wünsche des Patienten geformt.

In zweiter Platz sind die klinische Tests wichtig in der Auswertungsphase. Hier werden die gleiche Tests und Assesments aus der Orientierungsphase noch mal wiederholt und es wird dokumentiert in wie fern der gewünschte Soll-Wert erreicht wurde.

Eigentlich wird also untersucht ob die Behandlung erfolgreich/ effektiv war.

Tests und Assesments sind so mit Instrumenten zur Qualitätssicherung und wertvolle Instrumente in unsere Physiotherapeutische Handlungskompetenz.

Geschrieben

"3. Die Analyse Phase

Hier wird eine Hypothese aufgestellt mit welche wir versuchen werden das Problem (Differenz zwischen Ist- und Sollwert) zu lösen. Für die Hypothese können wir zurückgreifen auf frühere Erfahrungen, aktiv suchen nach Literatur oder auch eine Behandlungsrationale auf Basis von Induktion formulieren. "

.. praktisch gesehen ist dies die befundauswertung oder? die phase verstehe ich als rein gedanklich - man versucht einzuschätzen wie weit eine therapie erfolge bringt und was überhaupt machbar ist.
dazu helfen - erfahrung - bücher - oder .. "eine behandlungsrationale auf basis von induktionen" .. <= .. was ist mit dem letzten absatz gemeint? eine art "therapeutisches gespür" was machbar ist?

mfg stephan

Geschrieben

Hallo Stephan, diese Phase ist eine der wichtigen in der Evidence based practice. Hier suche ich gezielt nach INformationen um das Problem zu lösen. HIer formuliere ich meine Suchfrage, die kann ich allerdings erst formulieren wenn ich im Vorfeld erst Ist- und Sollwert geklärt habe. Da das medische Wissen ein Haltbarkeitsdatum von nicht mehr als 5 Jahre hat, kann ich mich bei der Problemlösung nicht auf mein altes Schulwissen verlassen, sondern muss gezielt suchen nach dem jetzigen Stand des Wissens.

Eine Behandlungsrationale (logischer Behandlungs weg) auf Basis von Induktionen (Ableitungen) heißt das ich manchmal einfach nichts zum Thema finde, oder auch keine Zeit habe und dann versuch ein Behandlungsweg auf Basis von meine Kentnisse von z.B. Anatomie oder Physiologie zu konstruieren. Allerdings steigt die Unwahrscheinlichkeit der Richtigkeit der Aussagen kwadratisch mit der Zahl der Aussagen (Gesetz von Jeuring).

Gruß

Geert

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    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

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