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Perthes - Ruhigstellung in 3. Phase?

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Geschrieben

Hi Forum,

ich hab mal wieder nen Problem bzw ne Frage, die an mich herangetragen wurde.

Kind - 3. Lebensjahr
Diagnose: Mb. Perthes - 3. Stadium

Die aktuelle Therapie sieht so aus, dass das Kind jetzt 3 Monate durch Gips ruhiggestellt werden soll - > Nullbelastung.

Danach soll es eine "Essener Schiene" bekommen. Soweit ich im Internet herausgefunden habe soll dies eine art "bewegliche Spreizhose" sein. Auch finde ihc keine Hinweise dazu, dass dadurch der Hüftkopf entlastet wird, sondern vielmehr, dass er scheinbar lediglich zentriert wird.

Der Hüftkopf muss ja in diesem Stadium neu aufgebaut werden und soll dann wieder tragfähig sein.

Was für mich im Wiederspruch steht ist die temporäre Ruhigstellung vor der offensichtlichen Vollbelastung.

Kann da jemand klären?

Mfg Stephan

Geschrieben

.. hab Antwort bekommen vom Uniklinikum-Essen

"Sehr geehrter Herr Schmied,

vielen Dank für Ihr Interesse! Das Therapieverfahren, das wir in der Regel
bei Kindern unter 5 -6 Jahren wählen, ist konservativ. Es entspricht dem
Containment-Prinzip, wie Sie schon vermutet haben. Dazu muss das Hüftgelenk
zugleich abduziert, flektiert und auch innenrotiert werden. Dies erreichen
wir anfangs am besten mit einem Beckenbeingips, der zugleich auch die
Reizsynovialitis durch die Ruhigstellung des Gelenkes gut abfängt. Der
Beckenbeingips ist aber genauso vollbelastbar wie die nach Abnahme des
Gipses anzulegende "Essener Schiene". Diese ist im Prinzip eine beidseitige
Oberschenkelorthese, die mit einem Abspreizstab das Containment-Prinzip
erreicht. Sie basiert auf der Texas Scottish Rite Schiene aus Houston, hat
als zusätzliche Komponente aber noch eine Innenrotation des betreffenden
Beines. Auch mit dieser Schiene können die Kinder voll belasten, sollen aber
natürlich Springen, Hüpfen u.ä. lassen (und auch nicht in Bäume klettern,
letztens hatte sich ein Kind mit der Orthese verfangen und musste von der
Feuerwehr aus dem Baum "gepflückt" werden).

In der Tat rezeptieren wir eher selten Physiotherapie, da die Ruhigstellung
und das "Bremsen" im Vordergrund steht. Dehnungsbehandlungen (v.a. in die
Abduktion) und gelegentlich manuelle Therapie sind aber möglich und müssen
im Einzelfall abgewogen werden (nicht aber währned der Gispzeit).[gekürzt]"

Hat jemand nähere Informationen zu dieser Texas Scottish Rite Schiene aus Houston?

Mfg Stephan

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  • Beiträge

    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

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