Jump to content

Recommended Posts

Geschrieben

Hey liebes Forum,

ich hab zur Zeit eine Patientin mit der Diagnose Bursitis trochanterica. Ich habe erst letztes Jahr mein Examen gemacht und bin mit dem Krankheitsbild noch gar nicht in Kontakt gekommen.
Die Patientin hat beidseitige Schmerzen im Hüft/Gesäßbereich, welche ständig vorhanden sind. Diese verstärken sich beim Sitzen, werden durch Bewegung etwas reduziert. Druckschmerz beim Tuber ischiadicum, wobei links deutlicher weh tut. Bei Dehnungen der Glutealmuskulatur oder des Tractus iliotibialis erwähnt sie, das sie es links schneller bemerkt.
Sie hat nun Fango,Massage und KG verschrieben bekommen.
Ich wäre für Anregungen zur weiteren Befunderhebung, Krankheitsbild und besonders zur Behandlung sehr dankbar! :)

Liebe Grüße

Geschrieben

Erklär du mir, warum sich die Bursa entzündet und ich erklär dir, wie du es wieder heile machst ;-)

Welcher Muskel ist schuld? Welche Gelenke sind betroffen? Wo ist die Fehlstatik schuld? Usw.

LG Physiomami

Geschrieben

Ist es wirklich Bursitis? Abklärung im Ultraschall beim Doc - denn sogar der müsste wissen, dass eine BursitIS eine Entzündung ist und demnach nicht so prickelnd auf Wärme reagiert ;) - wenn Wärme dann auf den Tractus um die zuführenden Strukturen zu detonisieren.

Eine beidseitige Bursitis ist nicht sehr häufig und sollte schon einen guten Grund haben. Coxarthrose ausgeschlossen? Kapselmuster? Rücken?

Geschrieben

Ok dann mal los *g*
Also 1. kann eine Entzündung natürlich durch Bakterien hervorgerufen werden aber 2. auch durch zu hohe mechanische Überbelastung und damit verbundene Verletzungen.
Wie schon erwähnt reagiert sie auf Dehnungen der Gluteal Mm., also kommen Medius und Minimus in Frage, allerdings kommt mir da auch grad der Piriformes in den Sinn,der ja auch gerne mal ärgert. Und ich denke der Tractus iliotibialis ist auch nicht zu verachten?
Hüftgelenk spielt sicherlich eine Rolle, aber sie hat dort weder Einschränkungen noch andere Auffälligkeiten.
Danke für die Anregung Physiomami, ruhig mehr davon! :)
und hast du vielleicht trotzdem Tipps/Anregungen allgemein für Bursitis?

@ Stephan, danke das du das schreibst, was ich denke!
Ich habe die Patientin natürlich ausführlich gefragt,weshalb der Arzt die Wärme verordnet hat, darauf meinte sie: zur Entspannung der Rückenmuskulatur. Dabei muss ich erwähnen, dort habe ich nur leichte Verspannung des Erectors festgestellt,das wars aber auch. Ich erwähne nur kurz: Privatpatientin, ob dies eine Rolle dabei gespielt hat, sei mal dahin gestellt.
Die Diagnosefeststellung könnte ich nochmal hinterfragen! Wobei ich immer eine ziemlich ausführliche Anamnese führe und wir auch das Thema Wirbelsäule,Hüftgelenk bzw. - knochen besprochen haben. Sie meinte, dies wäre alles abgeklärt worden.
Ich denke ich werde sie mir noch einmal anschauen, vielleicht habe ich irgendetwas übersehen (was ich nicht hoffe :/ )

Danke schonmal!

Geschrieben

Sehr schön,
nun weiter: gehen wir mal davon aus, das der Gluteus maximus, der ja über die Busra zieht zu viel Spannung hat. Aber warum macht der sowas? Warum baut er zu viel Spannung auf? Schlechte Laune ist es meistens nicht ;-)

Oder: wir bekommt man den Muskel nun dazu einen Normotonus zu entwickel?

Das kannst du mit Wärme, Massagen, Dehnungen oder aber indem du weiterüberlegst: welches Gelenk steht schief, damit er gespannt wird. Wo ist die Fehlstatik im Körper?

Fang mal lokal an, welches Gelenk macht eine Längenveränderung am Gluteus? Und: durch welchen Mechanismus?

Zur Belohnung schon mal eine Übung!
Exzentrisches Arbeiten mit den Gluteen: RL, das betroffene Bein angebeugt, das andere gestreckt. Der Patient soll das Knie nach außen bewegen, dann gibst du für den Rückweg sanften Druck am Knie, sodaß er exzentrisch im Gluteus medius arbeiten muss. Der Widerstand sollte so sein, also du mit einem KLeinkind Armdrücken machst und es gewinnen läßt ;-)
Dadruch wird der Muskel detonisiert und bekommt gleichzeitg wieder Länge. Wdh. 3mal 10 und SCHMERZFREI ARBEITEN. Lieber weniger Widerstand und weniger Bewegungsausmaß, aber schmerzfrei!
Das gleiche mit gestrecktem Bein (über die Bank schleifend, nicht mit "schwebendem" Bein).

LG Mami

Geschrieben

hallo!!

Also ich würde das ISG mit testen. Durch eine isg-blockade, kann die glutealmuskulatur spannung aufbauen. Was ich aber nicht verstehe, warum kann ich den gluteus detonisieren indem ich ihn excentrisch anspannen lasse. Exentrisches anspannen des antagonisten versteh ich ja, aber den muskel den ich detoniseren möchte anspannen lassen? anspannung macht ja auch eine nachhaltige entspannung, aber ist es nicht besser den muskel gleich selbst zu lockern durch weichteiltechnik? naja ich denke wie man es anstellt ist egal. Das problem könnte sein vorher und nochmal vorher das isg, dann der glutmax der über seine spannung die bursa irritiert.

Gruß thomas

Geschrieben

Tja, das sind alte Praktikertricks, vielleicht kann man sie wissenschaftlich belegen, vielleicht auch nicht...warum es funktioniert??? Ich habe keine Ahnung, aber es funktioniert genial, sogar an Geräten!!!
Wahrscheinlich, weil die kontraktilen Elemente mal hren Rudeschalg komplett rückwärts machen, die Faszien gleichzeitig dedehnt werden und wer weiß was noch alles ;-)))

Frhe Ostern noch,
Mami

Geschrieben

Entschuldigung das ich mich erst jetzt melde :)

Also ich hab nochmal die Diagnostik hinterfragt und sie hat mir nochmal bestätigt das der Arzt ein Ultraschall durchgeführt hat und sich sofort sicher war, das es sich um eine beidseitige Bursitis handelt. Es wurden aber auch die knöchernen Strukturen untersucht und ausgeschlossen.

Schlechte Laune, wenn es das mal wäre :D
Also bei der Massage betone ich auch die Gluteal Mm. was ja schon detonisierend wirkt. Habe diese sogar durch Dehnungen versucht zu beeinflussen, die Patientin erwähnte aber keine Veränderung.
Ich hab mich bei der letzten Behandlung mal mit dem Tractus iliotibialis beschäftigt und bei dem nächsten Wiedersehen, war die Patientin sehr überrascht, da die Schmerzen abgenommen hatten.
Das Hüftgelenk nimmt Einfluss auf die Länge des Gluteus,einmal durch eine Beckenaufrichtung und einer Hüftflexion. Aber in dem Sinne waren nun keinen Auffälligkeiten...oder ich übersehe etwas.
Oder kann der Tractus soviel Einfluss auf die Bursa haben, das dieser zu der Überreizung führt? Ich hab wirklich das Gefühl, das ich etwas übersehe... :(

Danke Physiomami für die Belohnung! :)
Und danke allen für die Anregungen!Ich find es klasse, das man hier immer wieder angeregt wird, anders zu denken... :D

Frohe Ostern!

Geschrieben

Ha, das freut mich ja... danke!

Schua dir doch nochmal an, wo der Tractus in den Muskelbauch mündet und wo er dann seinen Ursprung am Becken hat. Der Zug wird durch ein Iliumverdrehung so stark erhöht, dass es zur Bursitis kommt.
Durch deine detonisierende Massnahmen hast du dem System schon sehr geholfen (= Patientin hat weniger SChmerzern).
Welche Massnahmen hast du zur Verfügung um ein ISG zu behandeln?

Mami

Geschrieben

Also Ursprung ist ja durch den M. tensor fasciae latae an der SIAS und Ansatz an der lateralen Seite des Condylus lateralis tibiae...

Iliumverdrehung? Kannst du mir das vielleicht näher erklären? :)


Geschrieben

ISG-Blockade = Ilium schief + Sacrum grade (oder schief)

(Aber denk dran, wenn das Ilium nicht korrekt steht, dann kann das Hüftgelenk auch nicht richtig funktionieren, da es die Pfanne vom Hüftgelenk ist.)

Ilium nach dorsal rotiert macht eine Längenänderung im Tensor, dadurch mehr Zug, daruch Bursitis.

Mami

Geschrieben

Ah ok, ich dachte du meintest nun was vollkommen anderes mit Iliumverdrehung, das hatte mich etwas verwirrt. :)
Also da es ja bei meiner Patientin beidseitig ist, würde es dann nicht eher für das Sacrum sprechen? Oder wäre es durch aus möglich das auf beiden Seiten das Ilium verdreht ist z.B. durch Fehlbelastungen?Hoffentlich denk ich jetzt nicht zu kompliziert... *g*
Da meine Patientin viel sitzt, kann es da durch zu einer Reizung gekommen sein, die dann Einfluss auf den Tractus bzw. auf den Tensor genommen hat, somit aufs ISG und dadurch die Schmerzen mehr wurden? Die andere Variante wäre ja, sie hat schon vorher Probleme mit dem ISG gehabt, die sich jetzt erst bemerkbar machen?
Aufjedenfall schau ich mir das nochmal genauer an...
aber bin ja schon froh, das ich etwas gefunden hab, was die Schmerzen reduziert, aber ich will ja an der Ursache arbeiten und nicht am Symptom! :D

Liebe Grüße


Kommentare

You are posting as a guest. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Gleiche Inhalte

  • Beiträge

    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

×
×
  • Neu erstellen...

Cookie Hinweis

Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können | anpassen oder mit okay bestätigen.
Forenregeln | Datenschutzerklärung