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Diagnoserecht für Physiotherapeuten

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Geschrieben

"stephan"


Siehst du, das ist der Unterschied zu mir.

Denn wenn ich die Ärzte mit denen ich zusammenarbeite bitte, mir eine weitere Verordnung auszustellen, tun sie es auch, weil sie - durch die vielen Gespräche, die ich mit ihnen führe - wissen, was noch machbar ist.

Das ist genau der Punkt, den ich vorher schon mal angesprochen habe

Ich zitiere mich nun selbst:

Redet mehr mit Ärzten, baut gute Kontakte auf, bildet euch weiter und sorgt damit dafür, dass das Bild der Therapeuten ein besseres wird. Wer viel kann braucht sich nicht zu fürchten.



Das Wohl unserer Klienten sollte oberste Priorität haben.

Wie die Kompetenzverteilung aussieht ist Sache des (reformierungsbedürftigen) Gesundheitssystems. Jedes System kann umgangen werden. Macht Ärzte zu euren Verbündeten und NICHT zu euren Feinden.

Geschrieben

Nochmal ich (bevor ich wirklich lernen gehe ;) ),

ich gebe dir Recht. Mit Ärzten reden ist auf alle Fälle wichtig. Ich versuche so oft wie möglich das Gespräch zu suchen und damit eine Basis und vertrauen zu schaffen. Leider komme ich dann durchaus öfters an den Punkt, dass ich Sätze wie "nächstes Quartal kann ich nochmal was verschreiben" oder so hören muss. An diesem Punkt weiche ich auf Plan B aus und lasse ein Privatrezept ausstellen, damit ich mich absichern kann. Dabei kann ich von der langjährigen Präsenz unserer Praxis profitieren, die bereits seit 20 Jahren versucht durch Qualität und nicht durch blinkende Leuchreklame zu werben.

So wie du es beschreibst ist das auch, was ich in der Praxis tue.

Schön wärs halt, wenn privat gezahlte Therapien abgesichert wären. Ich denke, wenn ein Patient das Geld dafür auf den Tisch legt und merkt, dass es nicht funktioniert, wird er automatisch den Weg zum Arzt suchen. Und ich bin auch selbstkritisch genug Behandlungen abzulehnen und erst nach Rücksprache mit dem Arzt zu behandeln (und das dann auch, wenn dieser bereits ein Rezept hat).

Mfg Stephan

Geschrieben

also ihr lieben phxsio´s, was ich heut erlebt hab ist echt der hammer. folgende situation: patientin, Rückenschmerzen, Mrt LWS BWS alles i.o. bzw. nichts sichtbar, bekommt physio und da haben mehrere PT´s festgestellt das in der BWS in Bauchlage 2 Wirbel nicht bzw. schwer tastbar sind, wenn sie tastbar sind nur unter schmerzen und man fühlt eine leichte rechtsverschiebung. Patientin geht zum Arzt, erzählt das ihm, nach 1 min. ist sie wieder darussen mit dem kommentar: MRt ist i.o. nichts erkennbar, die Physios spinnen, sie sollten nochmal anantomie lernen und auf die art und weise sie wären unfähig. ohne auch nur einmal sich die stelle anzuschauen und selber zu tasten.

Kann sowas sein?
Wird den Pt´s nicht vertraut?
Ist Zusammenarbeit nicht wichtig?
Sollen wir nicht bei der Diagnosefindung helfen, wenn bis jetzt noch unklar ist, was es ist?
Wenn man weiter behandelt und dann irgendetwas passiert, ist man da abgesichert?

Ich muß sagen ich bin sehr erschrocken über das Verfahren des Arztes!!!

Geschrieben

Hallo ariane

Ich versuche mal die Fragen der Reihe nach zu beantworten und zwar aus meiner Sichtweise.


Ja!! Und ist nicht mal eine Seltenheit. Das kommt in der Praxis immer wieder vor. Mrt wird in der Rückenlage gemacht und gibt ein ganz, ganz anderes Bild, als in BL. (Nur ein kleiner Zwischenkommentar: In ganz seltenen Fällen kommt es bei uns vor, wenn alle anstehen, dass wir Bandscheibenpat. zum Dr. vet. med. schicken, weil die die einzigen sind, die MR im Stand (für Pferdchen vorgesehen) machen können.

PT´s wird selten wirklich vertraut, weil zu viel schon aus Unerfahrenheit, Größenwahn und Dummheit passiert ist. RUF MUSS ERST WIEDER HERGESTELLT WERDEN.
Da sind wir alle gefragt!!!

Zusammenarbeit ist sogar extrem wichtig. Wenn du gut bist, hast du die dementsprechenden Ärzte aller Fakultäten auch hinter dir und das Netzwerk funktioniert. Braucht lange so eines aufzubauen. Je besser du wirst, desto mehr Vertrauen bekommst du, desto mehr Mitspracherecht erarbeitest du dir. Lass Taten folgen und vermeide viele Worte.

Selbstverständlich sollt ihr bei der Diagnosefindung helfen. Je genauer euer Befund, desto mehr Aussagekraft. (Wie oft hab ich PT-Befunde von Kollegen/innen gesehen wo nur WISCHI-WASCHI drin stand) Werdet selbstkritischer!!!

Wer von den PT´s hat mit dem Arzt persönlich Kontakt aufgenommen? Führt ein klärendes Gespräch, erörtert mit ihm was ihr gefunden habt, hinterfragt, ob er in BL befundet hat und verlasst euch nicht auf Aussagen von DRITTEN (Pat.). Hat einer von euch persönlich gehört, was der Arzt mit Pat. besprochen hat. Es gibt soooooo viele Pat. (ganz besonders SCHMERZpat.) die versuchen alle gegeneinander auszuspielen (ist nicht erst einmal vorgekommen)

Nochmals, Sowas kommt in der Praxis immer wieder vor.

Nicht entmutigen lassen!!!

Mit jeder Weiterbildung werdet ihr besser und je besser ihr werdet, desto größer wird das Vertrauen in euch. Doch dieses Vertrauen muss man sich erst sehr sehr hart erarbeiten!!!



Geschrieben

Weils gerade dazu passt noch ein Tipp:

Wenn ihr Vermutungen habt, dass die Diagnose nicht stimmt und ihr aber weiter zb. Bildgebende Verfahren benötigt, dann "impft" eure Patienten mit Keywords, die den Arzt auf die für euch richtige Fährte bringen, aber lasst dem Arzt das Gefühl, dass er darauf gekommen ist ;).
Meine Erfahrungen zeigen, dass man so weit besser kommt, als wenn man Patienten direkt mit der entsprechenden Bitte zurückschickt.

:)

Geschrieben

Erstmal vielen Dank für diese spannende Diskussion an die beiden Herren Stephan & trigger37(Hochachtung)! Befinde mich ja nun noch in der Ausbildung und sicherlich wäre es eine schöne Vorstellung später selbst den Doc zu spielen, aber ganz ehrlich...auch wenn nach der Ausbildung noch ne Quali oder sonst was rangehängt wird,ohne längere Berufserfahrung etc würd ich es mir nicht zutrauen!!! Wir werden teilweise so unterrichtet, das ich was mit den Fragen von Trigger37(red flags etc.)was anfangen kann und ich auch versuche es in meine Behandlung(wohl gemerkt nur Praktikumserfahrung, also irgendwie fernab der Realität!) einfließen zu lassen ,aber hey das ist verdammt schwierig! Auch mal überlegen, dass vielen PTs die Prüfung nur durch beide Augen zudrücken schaffen, oder weil sie Lehrerliebling sind!!! Darauf würde ich als Patient nicht vertrauen wollen...Grundlegend sollte die Ausbildung in Dtschl. reformiert werden, denn bislang gelten Schüler leider häufig als billige Arbeitskraft, die einfach irgenwas machen, was keiner kontolliert...Und später ne Diagnose erstellen???Nein Danke!!!

Geschrieben

@lollo2607

Wenn du jetzt schon so weit bist, bist du auf dem allerbesten Wege. Alles was du lernst kommt (jetzt) dir und (später) deinen Pat. zugute. Je früher ein Qualitätsbewußtsein geschaffen wird desto schneller steigt wieder der Ruf der PT´s. Gib zu jedem Zeitpunkt dein bestes und du kannst nichts falsch machen.

Was die Lehrerlieblinge angeht bzw. die, die nur so mal durchrutschen bei Prüfungen, da kann ich dich beruhigen. In der freien Berufswelt wird beinhart ausgesondert. Bist du gut brauchst du dir keine Sorgen machen, bist du nicht gut werden dir die Pat. ausbleiben. Jeder hat mal klein angefangen und alle starten mit den gleichen Voraussetzungen ins Berufsleben. Was jeder einzelne daraus macht bleibt ihm selbst überlassen.

Je besser wir unseren Berufsstand präsentieren desto mehr Verantwortung erhalten wir WIEDER. Doch bin ich der Meinung, dass wir uns nicht jeden Schuh anziehen müssen, schon gar nicht wenn der einige Nummern zu groß ist.





  • 2 weeks later...
Geschrieben

Ich muß lollo2607 recht geben. Ich bin noch nicht lange "fertig" ausgebildete Physiotherapeutin und habe daher noch sehr gut im Hinterkopf, wer an unserer Schule so ausgebildet wird. Jeder Schüler bringt der Schule Geld und deswegen wird genommen, wer irgendwie geht. Bis vor drei Jahren gab es nicht einmal ein Auswahlverfahren. (Ich als Umschülerin hab eins durchlaufen müssen.) Hier im Raum gibt es inzwischen so viele PTSchüler, daß das Regierungspräsidium bei den Prüfungen knallhart ausradiert, zum Glück. Diesen Sommer sind 80 Prozent durchgefallen. (an unserer Schule)
Es sollte eine Begrenzung auf Länderebene geben, wie viele pro Jahr ausgebildet werden dürfen. Außerdem sollte eine unabhängige Komission die Auswahltests für die Schulen durchführen.

Nochmal Thema Diagnoserecht für PTs:
Ich glaube, irgendwann wird es sich durchsetzen, wenn der drohende Ärztemangel nicht abgewendet wird. Wie es dann konkret aussieht, wir werden sehen. Und mal eine andere Sichtweise: Wären wir denn die schlechteren Diagnostiker, als die Äzte? Ich habe schon oft den Satz gehöhrt: Mein Physiotherapeut hat es herausgefunden.
Sicherlich ist die Diagnosestellung eine große Verantwortung, aber wie oben erwähnt, sollten wir uns langsam mit dem Gedanken anfreunden. Ich selbst würde sie mir mit meinem jetzigen Wissensstand nicht zutrauen.

Ruf der Physios:
Wenn die Augenzugedrückten und Lehrerlieblinge wirklich knallhart im Berufsleben aussortiert werden, dann kann der Ruf der PTs gar nicht so schlecht sein. Denn das sind ja die, die dumm, (unerfahren), größenwahnsinnig sind.
Aber vielleicht sollte man den Leuten/Ärzten mal sagen, was genau wir eingentlich alles wissen und können müssen. (Ach, du bist PT? Ich bräuchte da mal eine Massage ...)

Weiterbildungen würd ich gern machen. Ist hier zufällig jemand dabei, der mir eine Arbeitsstelle gibt, damit ich mich weiterbilden kann? MT zum Beispiel? Oder Bobath? Oder am besten beides? Und da wäre noch ...


Geschrieben

Hallo in die Runde.
Eigentlich war ich nur an euren Meinungen interessiert, nun muss ich mich aber doch mal einmischen. Ich lasse meine Gedanken jetzt einfach mal durcheinander aus mir raus.
Ich gebe trigger37 völlig recht.
Es geht im Grunde nicht darum, ob ein PT "gut" oder "schlecht" ist oder ob er diagnostizieren darf oder nicht. Kommt mal wieder runter von eurem Thron! Erhebt euch nicht über die Ärzte! Mit dieser Einstellung erreicht ihr rein gar nichts....eher das Gegenteil. Im Mittelpunkt dieser Diskussion sollte das individuelle Gesundheits-Krankheitsproblem des Patienten stehen....nicht das PT-EGO. Sorry, dass ich das so sage, aber so kam es beim Lesen bei mir an. Konzentriert euch nicht auf die Fehler der Ärzte....die passieren uns auch! Außerdem unterliegen Ärzte auch den Auflagen unseres schlechten Gesundheitssystems und leben im ständigen Rollenkonflikt. Unsere Ärzte wissen auch, was sie z.B. in 1 Stunde mit den Patienten machen müssten, wenn sie 1 Stunde Zeit bekämen. Es ist doch egal, wie ihr erreicht, dass es den Patienten besser geht, Hauptsache ihnen wird geholfen. Der günstigste Weg ist zweifelsohne die Zusammenarbeit. Ein PT-Befund sollte den Arzt-Befund ergänzen....wir sind Kollegen, keine Feinde!!!

Weiterhin bin ich der Meinung, dass ein ausgebildeter PT, Bachelor oder Master nicht in der Lage ist, Diagnosen zu stellen. Ein PT wird erst dann professionell und nähert sich dem Wissensumfang eines Arztes an, wenn er A) Erfahrungen sammelt, B) aus inneren Antrieben heraus lernt und C) sich engagiert und spezialisiert. Die wichtigsten Lernprozesse erfolgen erst nach der Ausbildung...d.h. wenn der PT eigenverantwortlich arbeitet. Wer sollte also entscheiden, ab wann ein PT Diagnosen stellen "kann"????
Meine Idee wäre eher: Die Befundergebnisse aller Gesundheitsfachberufe (auch DA, Ergo, Heilpraktiker,...) sollten beim Arzt zusammen fließen, damit eine Diagnose entsteht. Über die günstigste PT-Therapiemethode sollte der PT dann allein entscheiden dürfen. Am Beispiel: Die I-T-Kurve liefert sehr detaillierte Ergebnisse, welche vom PT interpretiert und an den Arzt weiter geleitet werden sollten. Sie können oftmals weiter helfen als ein ENG oder EMG. Da der Arzt allerdings weniger über das Spektrum der neurologischen PT-Methoden weiß, sollte der PT darüber entscheiden. Im Zuge der Professionalisierungsanstrengungen in der deutschen PT-Bildung halte ich das für realisierbar.

Und nun möchte ich noch etwas über das häufige Kommunikationsproblem mit den Ärzten los werden. Bitte kommuniziert nicht über den Patienten!!!! Ihr verbaut euch jede kollegiale Ebene zum Arzt. 1.Sprecht persönlich mit den Ärzten!!! 2.Verwendet Fachtermini!!! 3.Nutzt die 1.Behandlung größtenteils zur Befunderhebung!!! Viel zu oft wird (wenn überhaupt) ein indirekter Befund erhoben...Dokumentation nahezu null. 4.Bildet die Patienten weiter und macht sie zu einem Experten ihrer eigenen Gesundheit!!! und wie trigger37 schon schrieb: überzeugt durch euer fachgerechtes Handeln und die Erfolge an den Patienten!!! Betrachtet Ärzte als Partner im Gesundungsprozess der Patienten!!!

So, und nun beende ich den Roman.

Geschrieben

@carry:

==> Ich glaube, irgendwann wird es sich durchsetzen, wenn der drohende Ärztemangel nicht abgewendet wird.


Ich weiß nicht wieso immer von einem drohenden Ärztemangel geredet wird. Es gibt in Deutschland keine freien Studienplätze für Medizin, deutsche Studenten überrennen österreichische Unis um das Medizinstudium beginnen zu können und selbst wenn 25 - 30 % der Studenten das Handtuch werfen, weil´s doch nicht ihres ist, so lautet meine Frage: WO SIND DANN DIE VIELEN ÄRZTE ??????????????????

P.S.: In Österreich haben wir so viele Ärzte, dass ein großer Anteil derer, anderen Berufen (TAXI-fahrer, Gastgewerbe, etc. ...) nachgehen muss weil keine freien Stellen da sind. In Deutschland war es bis 2002 auch so (bin 2002 wieder zurück in die Heimat). Ich glaube nicht, dass sich in den letzten fünf Jahren so viel geändert hat.



"siar"


Und diese Worte von einer Lehrkraft. Ich ziehe meinen Hut und verneige mich !!!



Ich wurde irgendwann im letzten Jahrtausend an den Wiener Uni-Kliniken ausgebildet. Dort war es an der Tagesordnung uns als "die ELITE!, "die BESTEN der BESTEN", "die Zukunft unseres Landes", etc., ... aufzubauen. Und so geht man hinaus in die große weite (Berufs)Welt mit erhobenem Haupt und geschwelter Brust.

Nach einigen Jahren der Symptombekämpfung und zahlreichen Fortbildungen stellt man dann doch fest, dass man in Wahrheit einen Sch...dreck kann und weiß. Und dann erfolgt das Umdenken. Ursachenforschung wird betrieben, ein selbstkrtisches hinterfragen, was man da eigentlich tut folgt und dann die Erleuchtung. Jedes Symptom hat eine Ursache, jeder Schmerz einen Grund, jeder knöcherne Block (egal in welchem Gelenk) kommt nicht einfach so just for fun. Und dort muss man den therapeutischen Hebel ansetzen. NUR DAS LERNT MAN LEIDER IN KEINER SCHULE. Denn das Werkzeug das ihr von der Schule mitbekommt macht euch nur zum Schmiedl und noch lange nicht zum Schmied.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Lernen, lernen, lernen und nochmals lernen. Das geht das ganze Berufsleben so weiter.

Nur wer bereit ist sich ständig selbst kritisch zu hinterfragen (was tue ich da eigentlich?) wird sich weiterentwickeln.





Geschrieben

Und irgendwann kommt die Zeit, dann merkt man, das Ärtze dankbar für die Zusammenarbeit sind und den Physios ansich gar nichts Böses wollen! (Und auch dann selber gerne zu einem in die Behandlung kommen, wenn sie verletzt sind !)


Aber wie Trigger schon schrieb: davor steht Lernen, Lernen, Lernen und ja nicht damit aufhören.

Geschrieben

"Und irgendwann kommt die Zeit, dann merkt man, das Ärtze dankbar für die Zusammenarbeit sind und den Physios ansich gar nichts Böses wollen! (Und auch dann selber gerne zu einem in die Behandlung kommen, wenn sie verletzt sind !)"

*tränchen ausm auge wisch* Ein schönes Märchen *träum*

Ich arbeite dran, gebe mir Mühe und versuche mit guten, diagnosespezifischen Behandlungen zu überzeugen, aber wirklich vorwärts geht es nicht. Bin letztens von nem Doc wie nen kleines Kind behandelt worden (obwohl wie kurze Zeit später klar wurde mit stimmendem Verdacht) - da überlegt man schon ob man diese Kraft immer aufbringen will.

Es wäre sehr schön, wenn die "andere Seite" auch die Vorteile sehen wollen würde. Immerhin können wir auf Grund unseres größeren Zeitvolumens einfach mehr versuchen. Rein rechnerisch schlägt nen 6er KG Rezept mit 80-90€ zu Buche, wobei allein ein MRT das 10-fache bedeutet.

OK, genug gewettert, jetzt mal etwas zur Entlastung der Situation.

Konkret: Wann haben Ärzte mit Physiotherapeuten direkt zutun?

Doch oft nur im Rahmen von Ausbildung oder Assistenzartzzeiten in Klinken. Dort ist, basierend auf die oftmals geringen Allgemeinzustände, natürlich keine maximale Therapie möglich und wenn, dann nur im Zimmer.
Was nach außen bleibt ist ein angeschlagener Patient, der von 2 "Weißen" über den Flur begleitet wird.
.. vielleicht liegt da schon die Grundlage?

Geschrieben

"tigger37"

Oh doch....diese Denkweise versuche ich allerdings zu vermitteln. Es ist aber unmöglich, die komplexen Zusammenhänge der Krankheitsentstehung seitens des Menschen zu lehren. Das geht nun wirklich nicht. Es ist die Arbeit des PTs, in mühevoller Kleinarbeit alle Teile des Puzzles zusammenzusetzen. Die Ausbildung in "Fächern" trägt leider dazu bei, den Menschen auch in "Fächern" zu sehen. Würde die Ausbildung in Lernfeldern stattfinden (vgl. Pflegeausbildung), könnte man dem Problem vielleicht entgegen wirken und die Lernprozesse der Selbstreflexion bereits in die Ausbildung einfließen lassen. Mein großes Stichwort...SELBSTREFLEXION....es scheint von den Regionalschulämtern nicht gewollt zu sein, auch diese überaus wichtige Kompetenz zu lehren. Daran muss also jeder PT selbst arbeiten. Wenn wir also professionelle PTs sein wollen, brauchen wir Schlüsselqualifikationen, die wir in der derzeitigen 3jährigen, schulischen Ausbildung nicht bekommen. Die "jungen PTs" von heute sind diejenigen, die es mit in der Hand haben, ob der Stand und die Anerkennung der PTs in der Zukunft revolutioniert werden.

"WO SIND DANN DIE VIELEN ÄRZTE ?????????????????? "

Das frage ich mich auch???
Ich sehe es im Osten Deutschland besonders problematisch: alternde Bevölkerung, immer früher einsetzender Krankheitsbeginn, Ärztemangel im ambulanten Bereich, ausländische Ärzte im stationären Bereich.....hier will kein Arzt "versauern". Immer mehr Ärzte wenden ihrem Beruf den Rücken zu, weil sie der Belastung nicht stand halten, ein attraktiveres Arbeitsmilieu im Ausland suchen (Verdienst, Arbeitszeiten,...) oder die Zwänge des Gesundheitssystems nicht mit ihrem Gewissen und vielleicht sogar ihrem Hippokratischen Eid vereinbaren können. Wir müssen uns auflehnen und den Politikern klar machen, dass wir uns das nicht bieten lassen....aber so weit sind wir noch nicht....jeder kämpft für sich und gegen den anderen....anstatt sich zusammen zu tun und etwas zu verändern und zu bewirken. Ich hoffe auf die ersten deutschen Bachelor und Master...vielleicht bringen sie uns neue Ideen.


Geschrieben

Ich muss jetzt mal eine Frage einwerfen.
In vielen Ländern (Schweiz, England, Skandinavien,...) hat der PT einen höheren Stellenwert und ein anderes Anforderungsniveau. Schon die Berufsbeschreibung lässt dem PT mehr Handlungsspielraum und Entscheidungsfreiheit als im "verbohrten" Deutschland, wo der PT "immer noch" als Marionette der Ärzte fungiert.
ALSO: Wie haben die anderen Länder den Wandel geschafft??? Was könnte in Deutschland dazu beitragen?

?????????

Geschrieben

"stephan"


Habe vier Jahre in einem Privatkrankenhaus gearbeitet (bevor ich meine eigene Praxis aufgemacht habe) und wir hatten jede Menge Turnusärzte. Neun von zehn hab ich behandelt. Das spricht sich sehr schnell herum. Habe einige Mittagspausen geopfert. Zu vielen hab ich heute noch privaten Kontakt und viele kommen weiterhin zu mir, wenn sie ein Problem haben. Und wieder einige von genau denen schicken mir heute Patienten. Aus Turnusärzten wurden fertige Allgemeinmediziner und einige machen noch immer ihren Facharzt.

Habe auch ca. zwei Drittel aller unserer damaligen Oberärzte behandelt. Und als ich mich selbstständig gemacht habe, haben sie mir von Anfang an Pat. geschickt. Bei einer Oberärztin arbeite ich immer noch einmal die Woche in ihrer Ordi, wenn sie freien Tag hat. Da fahre ich jeden Mittwoch extra 80km nach Wien. Ist so eine Art zweites Standbein und um den Kontakt zu Wien nicht ganz zu verlieren.

Stephan, es liegt an dir selbst einen guten Ruf aufzubauen, den Kontakt zu suchen und zu pflegen. Es steht dir frei. Wie woanders schon erwähnt, ich hab sie lieber als Verbündete und einige sogar als Freunde (net lachen is so !!!)


"siar"


Schön zu hören, dass sich das verändert hat und weiter verändert. Und nochmals:Ich ziehe meinen Hut und verneige mich !!! Natürlich lernt man die komplexen Zusammenhänge erst durch die Erfahrung der Jahre, keine Frage!!!

Danke für das Vermitteln von Werten Siar Danke !!!!


trigger37 = jetzt böse Zunge (wär auch ein netter nick): Wie viele kleine PT-Götter laufen denn da draußen frei rum und verhalten sich so als ob sie die Medizin erfunden haben??? Wir können alles, wir wissen alles und uns braucht sowieso keiner blöd zu kommen.

Eins, zwei, viele.

Nochmals: Danke für das Vermitteln von Werten Siar Danke

Geschrieben

"siar"


Meiner Meinung nach ist es wichtig, einen Berufs-Verband zu haben, der viele Mitglieder hat und die Interessen der PT´s auch politisch vertritt. Nur wenn ihr geschlossen auftretet, habt ihr Chancen etwas zu bewegen. Dazu muss erst mal eine einheitliche Linie gefunden werden.


Eine andere Antwort hast du dir selbst schon gegeben!!!

Du hast oben etwas sehr schönes gesagt:

"Daran muss also jeder PT selbst arbeiten. Wenn wir also professionelle PTs sein wollen, brauchen wir Schlüsselqualifikationen, die wir in der derzeitigen 3jährigen, schulischen Ausbildung nicht bekommen. Die "jungen PTs" von heute sind diejenigen, die es mit in der Hand haben, ob der Stand und die Anerkennung der PTs in der Zukunft revolutioniert werden.


jeder kämpft für sich und gegen den anderen....anstatt sich zusammen zu tun und etwas zu verändern und zu bewirken. Ich hoffe auf die ersten deutschen Bachelor und Master...vielleicht bringen sie uns neue Ideen."


Die Ideen sind die ganze Zeit schon da, es fehlt nur an der Umsetzung. Mit "es wird schon werden" wurde noch nie was erreicht. Meckern ohne selbst bereit zu sein Zeit zu investieren wird nicht funktionieren. Ihr habt es selbst in der Hand !!!

Carpe diem !!!





Geschrieben

"trigger37 = jetzt böse Zunge (wär auch ein netter nick): Wie viele kleine PT-Götter laufen denn da draußen frei rum und verhalten sich so als ob sie die Medizin erfunden haben??? Wir können alles, wir wissen alles und uns braucht sowieso keiner blöd zu kommen.
"

Hi, Trigger: ...jetzt werden wir auch noch "beschimpft"

"Es wäre sehr schön, wenn die "andere Seite" auch die Vorteile sehen wollen würde. Immerhin können wir auf Grund unseres größeren Zeitvolumens einfach mehr versuchen. Rein rechnerisch schlägt nen 6er KG Rezept mit 80-90€ zu Buche, wobei allein ein MRT das 10-fache bedeutet. "

Lieber Stephan: Bei mir entschuldigen sich die Ärzte für die "kleinen Preise".


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