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Skoliose

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Geschrieben

Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage zur Behandlung einer rechts konvexen Skoliose im BWS-Bereich! Würde man in dem Fall die rechte Rückenmuskulatur dehnen und die linke kräftigen ? bin mir da ziemlich unsicher. wäre supi, wenn mir da einer weiter helfen könnte.
danke schon mal im voraus!

Geschrieben

Andersrum - bei einer rechtskonvexen Skoliose ist der "Buckel" ja nach rechts. Diese Seite verfügt daher über überdehnte und abgeschwächte Muskulatur und muss gekräftigt werden. Dagegen wird die linksseitige Muskulatur gedehnt.

Auch wenns seitenverkehrt ist - vllt hilft dir Schroth Konzept zusätzlich noch weiter.

Mfg STephan

Geschrieben

wäre halt nur schön, wenn andere sich zusätzlich dazu äußern würden - ich war gestern beim überfliegen der frage irgendwie auf linkskonvex geeicht - und meine antwort war schlicht "Bingo" .. habs noch gemerkt, aber je weiter es gen freitag geht umso weniger garantie übernehme ich dafür ;)

Geschrieben

Mmh, da stellt sich mir als erstes die Frage, was für eine Behandlung Du machen sollst! Ist es eine Vorbereitung aufs Korsett, wenn ja welches?! Oder eine Behandlung im Korsett? Behandlung post-OP? Oder konservativ?

Ich habe zur Zeit meinen praktischen Einsatz in der Kinder Ortho und beandele verschiedene Skoliose Patienten. Wir haben die Behandlung nach Gocht-Geßner gelernt und bahndeln auch danach unsere Patienten.
An erster Stelle steht der Befund. Bei der konservativen Behandlung haben wir folgende Gesichtspunkte:
1. Ausdauertraining
2. Dehnung der Ischiocruralen Muskulatur
3. Dehnung der HG-Beuger
4. Kräftigung der Bauchmuskulatur
5. Atemtherapie
6. Korrekturübungen nch Gocht-Geßner
7. Haltungsschule

...hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen!

Geschrieben

Wird die ischiocrurale muskulatur und die hüftgelenksbeuger dann auf beiden seiten gedehnt oder nur auf der konkavenn seite? und ist es nicht irgendwie unlogisch, die hüftgelenksbeuger und gleichzeitig auch die ischiocrurale muskulatur, also die extensoren im hüftgelenk zu dehnen? und wird die bauchmuskulatur nur auf der konvexen seite gekräftigt, oder beidseitig???
fragen über fragen! :(
aber schonmal danke im vorraus!

Geschrieben

hallöchen Lea

vorab erstmal vielen Dank für deinen Beitrag. Es handelt sich um eine konservative Behandlung ohne Hinblick auf ein Korsett oder einer OP! Daher sind deine Gesichtspunkte sehr hilfreich! Nur eine Frage habe ich nochmal zum "Ausdauertraining"! Meinst du Training bzgl Muskelkräftigung auf der konvexen Seite?
Leider bin ich nicht mit der Gocht-Geßner-Behandlung vertraut, aber da kann man sich ja notfalls im Internet mal ein wenig schlauer machen. Also nochmal dankö!

Geschrieben

@Kralle:
Also, als Erstes muss man natürlich im Befund feststellen, ob Bedarf bei den Ischios und den HG-Beugern besteht.

a) Die Dehnung der Ischios bzw Kräftigung der HG Beuger
Ziele:
->sog. Beckenmittelstellung soll der Patient selbstständig halten können
->beim Vorbeugen ermöglichen gedehnte Ischios es dem Pat mehr übers HG zu beugen
Wichtig:
>Endgefühl testen! (weches: PIR, straffes: passiv Langzeit)
>Bis max. bis 90°

b) Dehung der HG-Beuger
Ziele:
->Grundlage der Korrekturübungen
->Sog. Beckenmittelstellung; gestreckte LWS auch beim Gehen = Rückstreckung

c) Kräftigung der Bauchmuskulatur bei gestreckter WS
->ventrale Stabilisation des Rumpfes bei gestreckter WS zur Korrektur der Skoliose
Wichtig:
beim Üben darauf achten, dass sich der Bauchmuskeleinsatz symmetrisch auswirkt!


@mayoona:
Nein, das Ausdauerstraining machen wir zur
->Erwärmung und zur
->Verbesserung der Leistungsfähigkeit des kardiopulmonalen Systems
Wichtig:
Beim Ausdauertraining darf die WS nicht mobilisiert oder gestaucht (zB durch Sprünge) werden.
Intervallmethode:
Im Kurzzeitintervall (15-60 Sekunden) einen so hohen Trainingsreiz setzen, dass eine Pulsfrequenz von 30 Schlägen in 10 Sekunden erreicht wird. Zwischen den mindestens 3 Leistungsintervallen, die aufeinander folgen müssen, liegen die sog. Unvollständigen Erholungspausen. Eine solche Pause dauert so lange bis der Puls auf 20 Schläge in 10 Sekunden gesunken ist.

Unsere Grundage ist das Buch unserer Lehrerin:
http://www.amazon.de/gp/reader/3437450867/ref=sib_dp_pt/302-2792592-2285668#reader-link

...vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass wir immer beide Seiten behandeln! Nur bei den Korrekturübungen und bei der Atemtherapie werden die Seiten unterschiedlich behandelt, da da das Ziel ist, den "Rippenbuckel" zu redressieren und die Atembewegung im "Rippental" zu vergrößern, bzw dem Patienten beibringen die Thoraxdeformierung selbstständig zu korrigieren!

Liebe Grüße,
Lea

Geschrieben

supi lea,

vielen dank für die ausführlichen erklärungen. jetzt kann ich mir schon eher was darunter vorstellen. leider haben wir in der schule die skoliosen-behandlungen nur mal kurz angeschnitten. das war einfach zu wenig, um eine effektive Behandlung durchführen zu können. Aber mit deinen oben genannten Gesichtpunkten lässt sich sicherlich ein guter Behandlungsplan erstellen.

Danke, Danke, Danke ;)

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  • Beiträge

    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

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