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Knieflex - Patella nicht über Fußspitze?

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Geschrieben

Moin,

es gibt da eine Frage die mich schon seit Jahren beschäftigt: Mir wurde immer beigebracht - sowohl im Studium als auch jetzt in der Ausbildung -, dass bei Knieflex im Stehen die Knie nicht über die Fußspitzen hinaus zeigen sollten. Begründung dafür ist immer, dass sonst die Knie zu sehr belastet würden, während eine 90-Grad-Beugung entlastender sei.

Ich fand diese Begründung schon immer komisch. Wenn ich nur 90 Grad beuge, mit den Knien über den Füßen, ist doch der Körperschwerpunkt nach dorsal verlagert - und damit muss das Knie vielmehr arbeiten, um den Körper im Gleichgewicht zu halten. Meine Quads arbeiten dann auf jeden Fall sehr viel stärker.

Für mich wäre es sehr viel logischer, den Körperschwerpunkt senkrecht abzusenken, über der Kraftlinie (Steißbein genau über dem Fuß). Dann schauen die Knie eben über die Fußspitze hinaus, aber das kann doch kein Problem sein. Ich begründe das für ich immer so, dass die Natur das sonst anatomisch anders aufgebaut hätte. Wenn man sich mal anschaut, wie die Leute traditionell im Nahen Osten sitzen oder auch die Aborigines, dann wird man da immer tiefe Hocken finden, mit den Knie weit nach vorne geschoben.

Darüber hinaus gab es mal eine entsprechende Untersuchung, die belegte, dass bei tiefer Beugung die Kondylen von Femur und Tibia gleichzeitig leicht nach ventral gleiten, damit die Gelenkfläche vergrößern und den Gesamtdruck reduzieren. Ich hatte das mal hier rumfliegen, finde es aber gerade nicht.

Weiß jemand zufällig, ob es da weitere Untersuchungen gibt oder hat jemand ähnliche / gänzlich andere Ansichten?

Beste Grüße
thomasc

Geschrieben

Bei jüngeren PAT kann man es gerne machen- ich dagegen vermeide es,Kniebeuge über den Fuß hinaus zu machen.
Dies belastet das Knie sehr stark.
Ich biete dem PAT an, mit dem Po nach hinten heraus, seine Kniebeuge zu machen. Je aufgerichteter der Oberkörper ist,desto mehr werden Beine Po und Bauch, sowie Rücken trainiert.
Die Gefahr ist einfach,das der PAT die Kraftlinie nicht einhält,wenn er daheim üben sollte.
Der Patient sollte seine Zehen von oben noch sehen können.
Schön zu sehen ist eine stabile Knieflex bei Footballern: Sie stehen mit geradem Rücken und nach hinten herausgerichteten Po bei Spielbeginn dem Gegener gegenüber und 90 Grad Kieflex. Dies schont die Gelenke.
Denn- mal ehrlich...der Gelenkverschleiß kommt ja noch früh genug...

  • 4 weeks later...
Geschrieben

Ich erklär mir das Ganze so:
Bei über 90° kommt es zu einer großeren Neigung des Tibiaplateaus und somit zu einer verstärkten Belastung des dorsalen Kreuzbandes, und dadurch auch zu verstärkten Scherkräften auf dem Meniskus..
Schau dir mal an wie Kleinkinder sich bücken - Rücken gerade, Po nach hinten...

  • 2 years later...
Geschrieben

Es kommt einfach auch auf die länge der Beine an, je länger umso unmöglicher bzw unlogischer ist es die Knie hinter den Fußspitzen zu lassen, wichtig ist einfach das der Körperschwerpunkt hinten bleibt und die Fersen belastet werden

  • 3 weeks later...
Geschrieben

also eigentlich war ich auch immer der meinung das die knie bei kniebeugen nie über die fußspitze hinaus gehen sollten ... allerdings wurde ich von meinem dozenten eines besseren belehrt. beim fitness ag das so sein, da so die muskeln am meisten beansprucht werden aber in der therapie kannst du das auch nicht so durchsetzen .
ich halte es so , das ich drauf achte das das knie nicht zu weit überragt und dafür der po weiter nach hinten geschoben wird. dann hast du bei den meisten patienten eig genug aktivität drin . du musst eh schauen wie aktiv die sind und ob die das so durchsetzen wollen und was du damit erreichen willst

  • 2 weeks later...
  • 2 weeks later...
  • 1 year later...
Geschrieben

Muss man natürlich von Pat. zu Pat. abwägen wie man die Kniebeuge haben möchte aber ich habe auch zahlreiche Studien gelesen ( einfach mal: "Squat Studies" - "Deep Squat study" googlen ) die getestet haben wie sich eine tiefe Kniebeuge auf das Knie auswirkt und als Fazit feststellten, dass die Belastung nicht so stark ist wie viele es meinen. Die Belastung der Kreuzbänder zweier Powerlifter wurden zb während einer Kniebeuge mit doppeltem Körpergewicht gemessen und wahren nicht einmal bei 100% ihrer Belastbarkeit angelangt.
Außerdem werden bei einer Kniebeuge ab 90 und mehr sehr schön ishiocruralen Msk. aktiv um das nach vorne gleiten der Tibia zu verhindern und das Knie zu stabilisieren.
Bei Knie Reha Pat. vllt eher nicht aber bei normalen Sportlern die eine gute Koordination und Körpergefühl haben denke ich kein Problem

  • 1 month later...

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  • Beiträge

    • Ja, das sehe Ich eigentlich auch so und hatte das als Hypothese im Kopf. Ich  tippe auch auf den Atlas der diverse Beschwerden machen kann von Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen. Vegetativ könnte noch etwas in der oberen BWS blockiert sein. Aber dennoch sollte auch das Innenohr von einemHNO arzt abgeklärt werden da  eine Funktionsstörung  des Gleichgewichtsorgans ebenfalls mit Sehstörungen einhergehen kann.
    • Morgen Martin! Also tatsächlich würde Ich bei BSV keine reine Massage machen. Eine Massage könnte die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Der Grund ist daß die Rückenmuskulatur reflektorisch anspannt um die Wirbelsegmente zu schützen und stabilisieren. Würde man alles weichkneten dann nimmt man den Körper quasi die letzte stabilität weg. Natürlich können auch die Muskeln schmerzen, aber wenn dann würde Ich das ganze nur sanft entspannen oder ggf. mit Elektrotherapie am schluß der Therapieeinheit arbeiten oder einer heißen Rolle. Die Behandlung eines BSV richtet sich immer nach der Phase der Heilung und natürlich nach dem Befund. V.a. wie stark sind die Schmerzen. In der Akutphase ist eine Stufenbettlagerung wichtig und hier würde Ich LWS-traktionen machen um den Nerv zu entlasten. Traktionen hast du bestimmt schon gelernt. Das ist keine komplizierte Technik und das tut den Pat. gut da du ja genau an der Ursache seiner Schmerzen rangehst. Im späteren verlauf, 2. Phase sollte ggf. auch eine Nervemobilsation erfolgen um die Verklebungen im Nerv zu lösen und Übergang zu LWS mobilisationen. V.a. LWS extensionübungen sind notwendig um dias BS material wieder zurückzubringen. Das ist die Kobra eigentlich eine Yogaübung. In der letzten Phase geht es um STabilisation der LWS mit segmental stabilisierendne Übungen und Rückenkräftigung. Aber wie auch mein Vorredner gesagt hat. Massage würde Ich ehrlich gesagt nicht mach bei einem BSV.  Wenn du das noch lernst am Anfang LWS traktionen kannst du nichts falsch machen und dann vielleicht sanfte Beckenmobi wenn der BSV nicht akut ist und am Schluss kannst du den Pat. noch eine Haltungsschule zeigen und wie er was richtig hebt.
    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

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