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Knie Extensionsdefizit - Rückenschmerzen

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Geschrieben

Hallo,

habe einen Patienten mit einem Extensionsdefizit im Knie von ca. 30°. Er hat eine Schuherhöhung auf der betroffenen Seite.
Nun klagt er beim aufwärts gehen auf derselben Seite über Rückenschmerzen.
Natürlich ist das Gangbild schwer beeinträchtigt.
Nun meine Frage: Warum treten die Rückenschmerzen nur beim aufwärts gehen auf, (gibt es einen speziellen Muskel, der daran schuld ist) und vor allem was kann ich in der Behandlung dagegen machen?

Über Antworten wäre ich sehr dankbar. Beste Grüße!

Geschrieben

Hallo!!
Warum hat dein Pat. 30 grad beugedefizit? Hatte er eine Knie op?
Schuherhöhung auf der Seite wo er ein flexdefizit hat, ist eigentlich käse!!
Denn Das betr.Bein ist doch funktionell kürzer, womöglich durch verkürzter Ischiocruraler Muskulatur, die aufjedenfall wenn aufgedehnt gehört.

Das klingt für mich erstmal nach einer möglichen Ursache Folge Kette. Ausgelöst durch das streckdefizit im knie und die verkürzten ischios kommt es zur ISG blockade auf derselben Seite.

Zur Erklärung.
Alle vorderen Muskeln (quatriceps, iliopsoas) ziehen das Becken also ilium noch vorne, die hinteren Muskeln (ischios) ziehen am Sitzbein und somit das Becken nach hinten. Das funktionier auch einseitig, also gegeneinander verdrehen von ilium zum sacrum wo es zu verkantungen kommen kann, als ISG-blockaden.

Beim ISG-gelenk unterscheidet man zwei Blockadetypen.
1. nach posterior (das ilium steht also nach hinten gedreht und ist hier fixiert, kann also nicht nach vorne), das isg muss nach vorne mobilisert werden
2. Ilium anterior (das ilium steht vorne, ist also vorne fixiert, wird vorne festgehalten, kann nicht nach hinten) somit müsste das isg nach dorsal mobilisert werden.


Wenn dein Pat. also eine ISG-blockade nach hinten hat, also eine ILium posterior blockade ( Ilium ist dorsal fixert), dann wird er schmerzen haben in die gegenrichtung also nach ilium anterior, da das ilium in diese Richtung nicht hinkann

Und welcher muskel zieht dein Ilium nach anterior???
Natürlich der Quatriceps.
Bei welcher Alltagsbewegung hast du den Dabei? ;-)
Na Beim Treppesteigen und zwar Treppeaufsteigen, das ilium dreht nach anterior.

D.h. als zusammenfassung.

>>>Durch den verkürzten ischios, und deren zug am tuber kommt es zur isg blockade nach posterior (ilium dreht sich gegen sacrum und verkantet, steht also jetzt dorsal und kann nicht nach anterior)

>>>Wenn sich das Ilium nach anterior bewegt gibt es schmerzen weil es hier nicht hinkann. Und nach anterior bewegt es dann der Quatriceps der vermehrt beim treppe aufsteigen aktiviert ist.




Geschrieben

Hallo bbgphysio,

vielen herzlichen Dank für deine mega ausführliche Erklärung. Nun erscheint mir der ganze Zusammenhang schon sehr viel logischer. Ich werde mir gleich bei der nächsten Behandlung das ISG genauer anschauen.
Das Streckdefizit kommt übrigens von einer unvollständigen Metallentfernung, also das Knie kann aus mechanischen Gründen nicht weiter gestreckt werden.
Vielen Dank nochmal für deine Mühe, du hast mir sehr weitergeholfen :-)
Lieben Gruß, Morgensonne

Geschrieben

Na Prima, das freut mich;-)!!
Trotzdem ist es nur eine Theorie und du solltest dir dein eigenes Bild von deinem Patienten machen da es viele zusammenhänge geben kann. Dieser war mir jetzt am einleuchtesten. Wenn das Knie ein mechanisches Streckdefizit hat wirst du die ischios mit einer normalen Dehnung nicht verlängern können, da es schon im Kniegelenk eingeschrenkt ist.

Dann würde ich die komplette rückseite des Beines (Wade, ischios) mit massage technik behandeln um so den zug zu minimieren.

Vielleicht kannst du ja mal von deinem patienten berichten was du rausgefunden hast und wie es ihm nach diesem Behandlungsansatz geht.

Gruß Thomas

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    • Also da muss Ich mich mal einklinken und den Jahn bei seiner Aussage unterstützen. Ja es gibt neben nem Kinsiotape auch ein reines Stabitape das wirklich sehr gut ist und das Gelenk stabilisiert. Gerade wenn die Ausenbänder verletzt, gezerrt sind um die Strukturen zu schonen und das Gelenk still zu legen ist das notwenidge sache im Akutzustand. Aber und da hat der Jan recht. Das Tape ist eine reine Symptombehandlung und am besten ist es immer an der Ursache ranzugehen. Soll der Patient sein Leben lang ein Tape tragen. Mit dem Tape würde noch mehr Muskulatur abgebaut werden und die Stabilität immer schlechter. Das würde bedeutet daß das Tape immer getragen werden, da selbst beim Aufstehen vom Stuhl die Gefahr besteht umzuknicken.  So und soviel Gast Hut_Dr zu dem Halbwissen. Muskulatur ist Hypermobil ??? Häää?? wer hat denn hier halbwissen? Muskulatur kann hypoton sein also zuwenig tonus aber nicht hypermobil. Hypermobil können nur Gelenke sein. Und hier geht es um die Neuromuskuläre Ansteuerung. Eine Instabiität oder Stabiltät des Gelenkes besteh nicht nur aus den passiven STrukturen wie Kapsel und Bänder, es gibt auch noch eine Aktive Stabilität, Muskulatur und Neuromuskuläre. Selbst wenn Bänder lax sind kann man versuchen diese zu trainienren. Man kann durch ein Stabitraining das Nervensystem so trainineren daß die Ansteuerung der Gelenksumgebenen Muskulatur wieder besser funktioniert und der Pat. weniger wegknickt. Ich recherchier mal ob es da sogar belegte Studien gibt. Als Physiotherapeut ist auch unsere inner Pflicht den Patienten zu informieren daß es bessere Methoden gibt, da der Patient hier keine Erfahrung hat. Als ist es richtig daß der Jan aufgeklärt hat daß das Tapen auf Dauer nichts bringt.Am Anfang wenn die Stabiliät noch nicht funktioniert würde Ich auch zum Tapen raten wegen der Gefahr wegzuknicken. Aber es gibt auch Stabitapeanlangen im Kinesiotape.  Es gibt kein Halbwissen, es sind doch Erfahrungen die man mitbring am Patienten. Vielleicht hat der JAn ja auch seinen Sportphysio gemacht und dann wird ihm unterstellt halbwissen zu verbreiten? Also aufpassen mit den Aussagen wenn man eine Qualifikation vom Therapeuten nicht kennt. Das ist genauso wie wenn man sagt Therapie bringt nichts, der Patient muss schmerzmittel nehmen

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