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21000 Neue Physios - wohin?

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Geschrieben

Aus der offiziellen Pressemeldung - therapie Leipzig 2005
"Nachwuchs im Fokus

Mit speziellen Angeboten richtete sich die therapie Leipzig 2005 noch stärker an den Nachwuchs. So stand beispielsweise im "Jugendforum für Auszubildende" am ersten Messetag der Spagat zwischen der rückläufigen Nachfrage nach Heilmitteln einerseits und der hohen Zahl der Auszubildenden andererseits im Mittelpunkt. "Die Gesundheitsreform hat den Kostendruck auf kurative Leistungen in Krankenhäusern und ambulanten Einrichtungen deutlich erhöht", erklärte Bodo Schlag, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Zentralverbandes der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK), im Rahmen der Podiumsdiskussion. Infolgedessen seien die Ausgaben für physiotherapeutische Heilmittel um rund fünf Prozent gesunken. "Zugleich drängen in den kommenden Jahren rund 21.000 Physiotherapeuten, die sich zurzeit noch in der Ausbildung befinden, auf den ohnehin umkämpften Arbeitsmarkt", gab Schlag zu bedenken. Bereits heute seien mehr Menschen im Gesundheitsbereich beschäftigt als in der Automobilindustrie. Einhellige Meinung der Experten: Der Nachwuchs müsse sich neue Arbeitsfelder erschließen, sich beispielsweise auf zunehmende Volkskrankheiten wie Stress, Angst und Depressionen sowie auf Freizeit- und Trendsportarten konzentrieren."

Soso -- 21000 neue Physios - ich persönlich finde ja die Aussage, dass sich die Physios auf neue Arbeitsfelder speziealisieren sollen ganz ok -

ABER:
- wer kann sich direkt nach der Ausbildung eine Spezialisierung leisten?
- wer stellt einen Neuling ein, der Spezi in einem Fachgebiet ist?

einziger Vorteil ist die Gesetzesänderung, dass ich mich jetzt ohne 2 Jahre Berufspraxis selbständig machen kann - wer das echt macht - viel Glück.

Wie seht ihr die Zukunft unseres Standes - besonders jetzt, wo so viele Physios auf den Markt drängen?

Mfg Stephan

Geschrieben

Die Zukunft liegt in Dunkelheit...
Denn schon die Gegenwart lässt nicht gutes hoffen. Ich bekomme in meiner Praxis jede Woche mindestens einen Anruf von einem/r Bewerber/Bewerberin. Was alle eint ist das Nichtvorhandensein von den inzwischen gängigen Fobis wie MT oder MLD. Alle können jedoch "Fobis" wie Dorn/Breuss oder TFH oder ähnliches anbieten.
Aber was soll ich mit solchen Bewerbern anfangen? Einstellen kann ich sie nicht, denn als am Patienten arbeitende Personen in meiner Praxis würden sie mir den guten Ruf meiner Praxis ruinieren. Wir halten viel Kontakt zu den verordnenden Ärzten und da muss man schon einiges an fundiertem Wissen parat haben um sich mit den Ärzten fachlich auseinander zusetzen und die Probleme der Patienten aus physiotherapeutischer Sicht kompetent rüberzubringen. Nur dann sind die Ärzte auch verordnungswillig.
In meiner Praxis landen viele als "austherapiert" gehandelte Patienten und ich bin immer wieder entsetzt, was meine Vorgänger-Kollegen mit den Patienten gemacht, bzw. nicht gemacht haben. Haarsträubend! Fachlich fundiertes Wissen kann da nicht vorhanden gewesen sein.
Ich kann allen Berufsanfängern nur raten so früh wie möglich mit "großen" Fobis anzufangen. Nur mit überdurchschnittlichem Wissen kann man erfolgreich sein. Nur mit überdurchschnittlichem Engagement kann man in unserem Beruf in Zukunft noch bestehen.

Ich weiß sehr wohl, dass die Finanzierung solch großer Fobis gerade für Berufsanfänger nicht einfach ist. Aber man kann sich neben einem Vollzeitjob auch noch Geld dazu verdienen (Massage in Saunabetrieben, Hausbesuche für überlastete Praxen, etc.).

Mir selbst hat nie ein Arbeitgeber auch nur eine müde Mark zu den Fobis dazugegeben, ich habe noch nicht einmal für die Fobis frei bekommen und musste die Fehlzeiten durch Überstunden wettmachen. Ich habe die ersten Jahre gearbeitet wie eine Blöde, nebenbei Rheumaligakurse, Betriebssportgruppen, Massieren, Hausbesuche, Kellnern etc., ich war keinen Abend vor 9 Uhr zuhause. Ich habe es überlebt und mich nie beklagt. Oder um es anders auszudrücken: von nix kommt nix. Heute sind die Zeiten für Pts härter den je, die Konkurrenz ist groß, geschenkt gibt es gar nichts mehr, also haltet euch ran...
Gruß von susn

  • 4 weeks later...
Geschrieben

hallo susn,

ich weiss ja nicht wie du es geschafft hast...zu arbeiten...(wenn man einen job hat oder bekommt als anfänger) nebenbei zu arbeiten...zu lernen...usw....doch wer familie hat...der schafft dies nicht...und trotzdem werde ich nicht aufgeben...wenn man es doch schafft einen job zu bekommen...obwohl man die zusätzlichen abschlüsse nicht hat...man arbeitet dann für bedeutend weniger geld...dies können sich aber nur wieder die leisten die noch bei den eltern wohnen...wer familie hat kann nicht für 600 eu´s im monat arbeiten...und dann soll von dem geld noch mt... u. a. lehrgänge bezahlt werden...sch...gesellschaft...

lg mario

Geschrieben

müsst ja nicht immer alles schwarzmalen.

1. in 4-5 jahren sieht das alles anders aus. Die krankenhäuser die bis dahin überleben sind saniert. Wenn erstmal die DIG´s durch sind dann passt das auch.
dann wird wieder massenhaft eingestellt.

2. In krankenhäusern wird nach BAT bezahlt. -junger therapeut kostet wenig, älterer therapeut kostet viel , warscheinlich noch kinder zuschlag und so!
also stellt man lieber junge leute im KH an. gangschulen und sowas können die auch gut. im KH auf der station brauch ich nicht unbedingt nen manuall oder bobath T. oder nen sportphysio.

greetz

tyler

Geschrieben

Hallo mzd,
deinen (leider völlig unbegründeten und realitätsfernen) Optimismus möchte ich (nicht) haben.
Davon abgesehen: na dann mal viel Spaß beim Kilometer-Machen auf den Krankenhausfluren... Aber mal ehrlich, hätte es dafür einer 3jährigen Ausbildung bedurft?
Da würde ich persönlich doch lieber noch mal ein paar anstrengende Jahre dranhängen, mich weiter qualifizieren, um dann unabhängiger von den weiteren Gesundheitsreformen zu sein. Denn Menschen mit Rückenschmerzen wird es immer geben, die Frage ist nur ob die sich (als zukünftige Selbstzahler) einen unfähigen Therapeuten aussuchen.
In Holland z.B. ist seit 1.1.2005 die Physiotherapie aus dem Leistungskatalog der gesetzl. KVs gestrichen, und dies wird bei uns auch kommen, und zwar recht bald (wir sprechen uns wieder).
Gruß von susn

Geschrieben

du musst auch immer deinen senf dazugeben.
Und dan noch ürgendwelche subjektiven äußerungen die völlig aus der luft gegriffen sind.

machst dich hier nicht grade beliebt im forum.

Geschrieben

Hallo!Da habt ihr ein heißes Thema aufgegriffen.Ich finde ihr habt beide Recht.Es müsste ein Mittelweg gefunden werden.Ich sitze schon seit Anfang des Jahres arbeitlos zu Hause rum und trotz dutzende Bewerbungen hat sich nix ergeben-außer Absagen(u.a.wg.fehlender Fobis MLD&MT)
Mir selbst ist aufgefallen,dass wir (noch Studierende oder Berufsanfänger)während der Ausbildung mit viel unsinnigen Lernstoff vollgepumpt werden,ihn später aber nicht brauchen.Nach meiner Ansicht müssten Gruppentarife für Studierende zu günstigen Preisen angeboten werden.Man könnte das Ganze ja nach Bundesländern und Schulen zentralisieren.So könnte man auch das Spektrum der Arbeitsbereiche vergrößernz.B.Wellnesshotels,Krankenhäuser,Praxen,Rehas,Kosmetikinstitute.Leider sind unsere Bereiche als Neulinge echt begrenzt!
MfG,Jelly

Geschrieben

Hallo mzd,
alle Forenteilnehmer geben ihren Senf zu einem Thema.
Persönliche Äußerungen sind IMMER subjektiv.
Fakten sind objektiv:
- Arbeitslose Physios sind arbeitslos.
- Gesundheitsreformen haben bisher den Markt nur enger gemacht.
- Die Niederlande sind physio-technisch KV-frei.
Gruß von susn, die sich nicht am Forum beteiligt um sich beliebt zu machen

Geschrieben

ach @mzd,
es tut mir leid, aber ich finde dass du unhöflich ("machst dich hier nicht grade beliebt im forum"),
blauäugig ("dann wird wieder massenhaft eingestellt."),
unsozial ("also stellt man lieber junge leute im KH an")
und auch im kleinen 1x1 ziemlich schwach bist:
in 4-5 jahren bist sogar du 4-5 jahre älter, wahrscheinlich aber nicht fortgebildeter, weil "im KH auf der station brauch ich nicht unbedingt nen manuall oder bobath T. oder nen sportphysio.", also wirst du dann ein älterer physio mit basisausbildung sein, und dann wahrscheinlich deiner unsozialen alters-logik folgend, arbeitslos.
laut deinem profil bist du 1966 geboren, in 4-5 jahren (eigentlich ja jetzt schon) wirst du zu alt (und unqualifiziert) sein, um junge physios "junger therapeut kostet wenig, älterer therapeut kostet viel, warscheinlich noch kinder zuschlag und so!" bei der bewerbung um eine kh-stelle zu schlagen. dann bleibt dir doch nur der "freie markt".
und für den sollten wir uns besser qualifizieren.
es könnte aber auch sein, dass du im profil geschummelt hast und in wirklichkeit viel jünger bist.
das würde dann auch einiges erklären...

Geschrieben

ERSTER =)

nein spaß bei seite.

Habs eigentlich andersrum empfunden. Aber meine meinung wurde direkt
niedergeschmettert ohne argumente.

trotzdem sorry. werde mich zurückhalten.

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