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Geschrieben

Hallo liebe PT,

Seit gestern habe ich ein Patient mit d. Diagnose: distalen Bizepssehnenruptur. Der Orthopäde hat ihn KG, sowie ET aufgeschrieben.

D. Arm befindet sich noch im Gips,dies wird aber am Freitag abgenommen und ich denke, d. D. Patient eine Schiene bekommt.

Ich habe leider gar keine Erfahrung mit d. Distalen riss.. Könnt ihr mir weiter helfen?
Welche et soll ich anwenden und wo soll ich anwenden?

Ich habe geraten zuerst d. Hände passiv und auch aktiv bewegt. Ist es richtig?

Hoffentlich könnt ihr mir helfen.

Vielen Dank schon mal

Geschrieben

Frage ist für mich wann war der Unfall und wie ist es versorgt worden,nur Ruhigstellung oder operiert. Dann gehst du nach den Phasen der Wundheilung. Die findest du im Leitfaden Physiotherapie. Dort ist die Belastung empfohlen oder du hälst Rücksprache mit dem Arzt. Oft haben die Patienten auch eine behandlungsempfehlung dabei. Auf jeden Fall solltest du einen Befund machen. Als et würde ich einen muskelstimulierenden Strom empfehlen.

Geschrieben

Nach OP ist das Tragen einer Soft/Hardcast-Schiene (vom proximalen Oberarm bis zum distalen Unterarm mit Einschluss des Handgelenkes) in 90° Beugestellung des Ellenbogengelenkes in endgradiger Supinationsstellung für 3 Wochen und danach in Neutralstellung für weitere 3 Wochen notwendig.

Physiotherapeutische Übungen müssen aus dieser Schiene heraus erfolgen.

Bei diesen ist darauf zu achten, dass die Beugung ausschließlich passiv, i.S. einer exzentrischen Nachbehandlung zu erfolgen hat, so dass keinerlei Muskelaktivität des M. biceps brachii entsteht. Die Streckung des Ellbogengelenks darf aktiv, die Beugung ausschließlich passiv erfolgen (Antagonistentraining).

Bewegungsfreigabe:
0.-3. Wo postop: aus 90° Beugung - Flexion frei; aus 90° Supination bis Neutralstellung
4.-6. Wo postop: aus 60° Beugung - Flexion frei; aus 90° Supination bis max. 45° Pronation
7.-9. Wo postop: Ex/Flex: aus 30° Beugung - Flexion frei; aus 90° Supination bis Pronation frei

Termin: Klinische Kontrolle Ende 3. Woche zum Gipswechsel (bei 90° Beugung von endgradiger Supination zu Neutralstellung wechseln) und Ende 6. Woche zur klinischen Kontrolle des Bewegungsumfanges.

Klinische Kontrolle Ende 9. Woche nach Operation:
Es darf ohne Gips zunehmend aktiv ohne Widerstand bei freigegebener Ex/Flex und Pro/Sup geübt werden. Ab der 12. Woche nach Operation gegen zunehmenden Widerstand mit sportartspezifischem Kraftaufbau. EAP Maßnahme anstreben.
Vollbelastung der Sehne ab 14. Wo. postop.

Geschrieben

Elektrotherapie nach Befund:

Die Ströme unterscheiden sich durch Impulsform, Impulsdauer und Frequenz worauf auch ihr unterschiedliches Wirkungsspektrum beruht. Mit unterschiedlicher Gewichtung haben sie schmerzlindernde, durchblutungsfördernde, abschwellende und/oder zellstoffwechselanregende Wirkung. Außerdem können sie zur Muskelent­spannung, zum Muskelaufbau und zur Verbesserung der Nerventätigkeit eingesetzt werden.

HVS zur Myostimulation, Schmerzreduktion, Durchblutungsförderung

Geschrieben

Wann trainiere ich exzentrisch????

Bevor es zur tatsächlichen Therapie geht, lohnt es sich über Themen wie Muskelarbeit und Trainingsreiz Bescheid zu wissen.

Es gibt 3 reine Arbeitsweisen der Muskulatur:
- isometrisch
- konzentrisch
- exzentrisch

Bei isometrischer Arbeitsweise der Muskulatur verändert sich die Länge nicht, aber dafür der Kraftparameter. Zu dieser Art der Arbeit gehören haltende Übungen, wie z. B. eine Minute lang in der Liegestützposition bleiben.
Bei der konzentrischen Muskelarbeit verkürzt sich der Muskel und der Kraftbetrag nimmt gleichzeitig zu. Ein sehr einfaches Beispiel dafür ist das Hanteltraining für die Bizeps Kräftigung.

Bei der exzentrischen Arbeitsweise verlängert sich der Muskel dagegen und nimmt trotzdem an Kraftbetrag zu. Dies ist dann der Fall, wenn man ein Gewicht zu halten versucht, welches unsere aktuellen Kräfte aber übersteigt und die Arme, trotz der größten Anstrengung immer länger werden. Oder wenn man Sprünge unterschiedlicher Varianten durchführt.
Die exzentrische Arbeitsweise hat verglichen mit anderen Kontraktionsformen den größten Kraftbetrag zur Folge.

Es gibt aber auch unterschiedliche Mischformen der muskulären Arbeitsweise, besonders dann, wenn man in den Bereich des Functional Trainings eintaucht.

Was passiert anatomisch?

Bei der Muskelkontraktion lässt es sich vereinfacht darstellen, dass Muskelfilamente (Aktin- und Myosinfilamente) ineinander hineingleiten und somit den gesamten Muskel verkürzen. Die so genannten Myosinköpfchen, welche sich am Myosinfilament befinden, führen unter Energieverbrauch „Ruderschläge“ durch, um eine Einheit nach vorn zu „greifen“ und somit den Muskel zu verkürzen. Dies ist eine Beschreibung für die typische konzentrische Kontraktionsart.

Bei der exzentrischen Kontraktion dagegen versucht das Myosinköpfchen zwar ebenfalls nach vorn zu „greifen“, schafft es aufgrund des zu großen Außengewichtes allerdings nicht und muss somit immer eine Einheit zurück „springen“. Somit entsteht die Gefahr der Muskelüberdehnung und sogar des Muskelrisses.
Voraussetzung für die Kontraktion ist allerdings die elektrische Erregung, welche über die motorische Endplatte zum Muskel ankommt, die sich willentlich steuern lässt.
Eine motorische Einheit versorgt mehrere Muskelfasern mit nervalen Impulsen. Um einen Muskel also nerval zu versorgen, sind zahlreiche motorische Endplatten notwendig.
Erfolgen Muskelkontraktionen in einem gewissen Zeitabstand aufeinander, so summieren sie sich und der Muskeltonus wird dadurch größer (Superposition). Da nicht alle motorischen Einheiten eines Muskels direkt bei der ersten Übungswiederholung angesteuert werden, kommen weitere motorische Einheiten erst durch mehrere Wiederholungen zu Stande. Dieser physiologische Vorgang wird Rekrutierung genannt. Wenn der Kraftanstieg durch den Rekrutierungsvorgang nicht mehr angehoben werden kann, wird dieser über die Frequentierung gesteigert. D. h. die Zahl der Erregungen nimmt pro Zeiteinheit zu.
Das Zentralnervensystem steuert den Einsatz der motorischen Einheiten so an, dass bei geringem Kraftbedarf zunächst die kleinen, ermüdungsresistenten motorischen Einheiten aktiviert werden. In der Trainingswirklichkeit kommt dies dann zum Einsatz, wenn man mit einem Anfänger arbeitet oder mit wenig Konzentration beim Training dabei ist.
Denn wenn man beginnt, an die eigenen Kraftgrenzen zu stoßen und in diesem Bereich auch einige Wiederholungen länger zu arbeiten, aktiviert das zentrale Nervensystem auf einmal größere motorische Einheiten, die mehr Kraft produzieren können, aber die gleichzeitig rascher ermüden.
Als Trainingsfolge heißt es, dass das aktuelle Kraftpotenzial ausgeschöpft wurde, was wiederum die Basis für das „Kräftig werden“ darstellt, insofern der nächste Trainingsreiz innerhalb der nächsten 2-3 Tage erfolgt.

Übertragung auf das Training

Betrachtet man den gewonnenen Kraftbetrag bei unterschiedlichen Kontraktionsarten, stellt man fest, dass die exzentrische Arbeitsweise den größten Kraftbetrag aufweist und somit die effektivste Trainingsart darstellt.

Die Wahl der Trainingsart hängt mit dem möglichen Verletzungsrisiko zusammen. Obwohl die exzentrische Arbeitsweise den größten Kraftbetrag aufweist und somit die größten Ergebnisse hervorbringen kann, stellt es gleichzeitig das größte Verletzungsrisiko dar. Denn durch die entstehende Bewegungsdynamik wirken die erzeugten Kräfte mehrfach auf die muskulären und knöchernen Strukturen, so dass beim zu späten Abfangen dieser großen Kräfte, Verletzungen entstehen können.

Die Trainingseffekte der verschiedenen Kontraktionsarten kann man sich wie folgt vorstellen:

Isometrisch: leichter Kraftaufbau; 30 % Ausnutzung der maximalen Kräfte; sehr geringes Verletzungsrisiko.

Konzentrisch: Aufbau der Kraftausdauer; 50-70 % Ausnutzung der maximalen Kräfte; geringes bis mittleres Verletzungsrisiko.

Exzentrisch: großer bis sehr großer Kraftaufbau; 70-90 % Ausnutzung der maximalen Kräfte; hohes Verletzungsrisiko.

Solange der Anfänger also noch nicht gelernt hat, alle Muskelfasern des angesprochenen Muskels gleichzeitig anzusteuern, also zu rekrutieren, übt er die Übungen isometrisch aus. Das kostet ihn viel Kraft und Schweiß und bringt ihn voran. Allerdings ist es auch etwas langweilig, die Positionen nur zu halten. Aus diesem Grund können Anfänger ruhig an die konzentrische und auch dynamische Arbeitsweise, aber mit viel Konzentration auf den eigenen Körper und erstmals ohne Zusatzgewicht, herangeführt werden.

Ein ähnliches Prinzip gilt ebenfalls für einen Fortgeschrittenen. Dieser soll nicht nur exzentrisch trainieren, sondern ebenfalls konzentrisch und manchmal auch isometrisch. Denn bei einem Erfahrenen geht es um die Bewegungspräzision und die zusätzliche Rekrutierung von Muskelfasern, die durch höhere Wiederholungszahlen hervorgerufen werden.

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