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Geschrieben

hallo,
ich bitte euch um hilfe. grund:ich habe in letzter zeit immermehr mit krebspatientn zutun.mein erfahrungsschatz ist leider in dem gebiet nicht sehr groß (bin z.zt. auf einer chirurgischen bzw, gefäßchirurgischen station)und ich würde mich über hilfestellung von euch freuen. ich würde gerne von euch wissen, wie ihr mit den patienten in den unterschiedlichen stadien umgehen würdet /umgegangen seid, worauf man achten sollte und was ihr für erfahrungen gemacht habt.

lieben dank,
moonie

Geschrieben

Hallo!

In meiner Parktikumszeit habe ich fast außschließlich 6 Wochen in der Abteilung mit lungenkranken Menschen gearbeitet. Sagen wir, 60 % davon waren Krebspatienten. Du fragst nach dem Umgang...meine Erfahrung war, dass es darauf ankommt, wie sich die Patienten dir gegenüber verhalten. Es gibt welche, die sich mit der Situation, unheilbra krank zu sein, gut abgefunden haben und ihre verbleibenden Jahre oder Monate noch gut getalten. Mit diesen Patienten hat man viel Spaß, die Therapien sind fröhlich und man kann auch offen mit ihnen reden - auch über Krankheit. Wieder ein anderer Teil der Patienten kann und will sich mit der Situation nicht zufrieden geben...sie sind sehr launisch, oft auch streitsüchtig und der Umgang mit ihnen ist nicht ganz so einfach. Man sollte jedoch als PT aufpassen, dass man sich der Situation nicht zu sehr annimmt, was ich damit sagen will, ist, dass es auf einer Krebsstation eben durchaus vorkommen kann, dass der Patient, den man gestern noch behandelt hat, am nächsten Tag verstorben ist! Vielen PTs - hab ich festgestellt- fällt es schwer, mit dieser Situation fertig zu werden. Mir sind damals auch 2 Patienten verstorben...und da schluckt man natürlich erstmal und man weiß gleich gar nicht, wo einem das Herz hängt. Aber andererseits ist man auch froh, wenn diese Patienten ihre Ruhe gefunden haben, denn der Krebs geht ja nicht spuhrlos bzw. schmerzlos an einem vorrüber...

Vielleicht konnte ich dir damit ein bisschen die Unsicherheit nehmen ;)

pt02

Geschrieben

Auja - Umgang mit Krebspatienten ist leider immer ein unschönes und oft auf die Praktikanten abgeschobenes Thema. Grundsatzproblem ist immer, dass man mit denen Therapie machen sollte, damit es ihnen besser geht und doch weiß jeder, dass es nicht so sein wird. Grundtenor der Therapie sollte also Linderung sein und in besonderem Maße die Wünsche der Patienten beinhalten.

Meine Praktikumserfahrungen zeigen, dass die meisten Kliniken die Verordnungen nicht so sehr ernst nehmen, sondern oft eher das gemacht wird, was die Patienten wollen. Die Betroffenen wissen oft viel genauer als "Gesunde", was ihnen gerade im Moment am besten tut, und dieser Moment ist es ja, für den die meisten leben.

Bei vielen ist mir außerdem aufgefallen, dass ein ganz normaler Umgang entscheident ist. Die Patienten wollen ja nicht ständig an ihre Krankheit oder möglicherweise auch begrenzte Zukunft erinnert werden sondern "Menschen" sein. Das heißt natürlich auch, dass manche bei der Therapie mal etwas Druck brauchen, um einfach nicht wie von vielen anderen in Watte gepackt zu werden.

Also am besten nicht so viele Gedanken machen sondern "normal" sein. Ich denke damit hilfst du den meisten am besten.

Mfg Stephan

Geschrieben

ich finde krebspatienten haben zumeist keine "normale" situation.
ich habe halt unterschiedliche erfahrungen 1. im pflegepraktikum- dort hatten sie auf der orthopädischen station eine patientin, die hatte knochenkrebs (soweit ich weiß). sie war z.t. übelst launisch und hat auch viel über das pflegepersonal gelästert. im jetzigen physiopraktikum habe ich zwei völlig unterschiedliche patientinnen. die eine hat es für sich angenommen und ist soweit man es sagen kann quitschfiedel. die andere ist teilweise völlig aphatisch (metastasen wohl schon im knochen etc.) spricht nur in abgehaten sätzen. meine intention, mit der ich hier um hilfe bat, ist der, den krebspatienten durch eure erfahrungsberichte und dadurch resultierende hilfestellung dem patienten so gut es geht mit dieser diagnose gerecht zu werden. mag sein, das ihr mich zu sensibel findet, ich finde es aber wichtig allen menschen (ohne krebsdiagnose hatte ich damit keine "probleme" - falsches wort, ich weiß nicht, wie ich es anders hätte nennen solln) wähend der behandlungszeit soweit es geht gerecht zu werden. es sind für mich kein krankheitsbild sounndso, denn ich denke wenn ich auf den menschen gut eingehen kann, hat auch er mehr davon. deswegen danke für die beiden beiträge. und sorry, dass das hier lang geworden ist.

eure moonie

Geschrieben

"moonie"
ich denke du solltest versuchen diesen Gedanken zu verdrängen und die Patienten einfach sowohl mit als auch ohne als Menschen zu betrachten, die kein Mitleid sondern deine Hilfe brauchen.

Mfg Stephan

Geschrieben

"moonie"
Wieso nicht? Was ist anders an anderen Patienten?

Nicht jeder Krebspatient stirbt und nicht jeder Patient, der stirbt, stirbt an Krebs.

Krebs ist eine (unheilbare) Krankheit wie jede andere auch. Und jeder Mensch geht damit anders um. Und genau darauf kannst / musst du dich in deiner Therapie einstellen: Ist deine Patientin "quietschfiedel", dann lach mit ihr, mach mit ihr Späße. Ist deine Patientin apathisch, dann erzähl ihr vom Wetter, von deinem Tag, was du gerade machst, versuch, sie in die Therapie, ins "normale Leben" zu holen.

Genau damit kannst du helfen und deinem Patienten gerecht werden - egal bei welcher Krankheit.

Versteh mich nicht falsch, ich find es gut, dass du dir Gedanken machst, aber du versteifst dich zu sehr auf die Diagnose Krebs und alles, was damit verbunden sein kann.

Stephan hat das super beschrieben: Lass deine Patienten Menschen sein.

Lieben Gruß
Eva

Geschrieben

ihr versteht mich rigendwie falch. die menschen reagieren in ihren stadien, nach meiner erfarhung, anders. ich wollte von euch erfahrugsberichte lesen. kein "das sind auch nur menschen" ja, leute, das weiß ich. nur meiner meinung nach ist es doch ein anderes thema als menschen ohne dieser diagnose zu "haben". in unserer gesellschaft wird das thema doch weitesgehend tabuisiert und ist doch für die meisten menschen ersteinmal ein schock, weil sie denken es ist ein todesurteil, was leider in den meisten fällen ja (noch) ist (das z.b. blutkrebs schwer möglich sein wird zu heilen, braucht ihr auch nicht zu sagen). ich will keine dramatik der situation, ich will einfach mal wissen wie ihr patienten mit der diagnose gehandhabt habt. und ich bin mir sicher, das durch die o.g. dinge die menschen mehr zu kanbbern haben als die die ne pavk haben. (chemo und bestrahung verädern meines wissens nach den menschen)
achja, ich meine keine mitleid, wie es hier gerne beschrieben worden ist! ich meine sensibelen umgang! da ich hier bisher wenig feedback bekam, habe ich mich noch woanders umgehört, dort wurde mir berichtet, das patienten auch zum teil dich als therapeuten den einen tag erkennen und den anderen wiederum nicht. und nein, ich kenne auch nicht alle andren todesbringenden diagnosen, denn darum geht es mi in dem thread eifach nicht.

Geschrieben

hi moonie,

nun erfahrungsberichte lesen hin und her, ich sage sei einfach du selbst und das vor allem sensibel,empathisch und authentisch, mach deine eigenen erfahrungen und zieh daraus deine schlüsse evtl. auch konsequenzen. In erster Linie versuche dem menschen in deiner therapie etwas gutes zu tun (massnahmen gibt es genug) und versuche ihm ein Stück MUT ZUM LEBEN zu geben. sicher es gibt endstadien mit prognostizierter letaliät, sehe deine Aufgabe dann darin dem Menschen mit mitteln der PT und vor allem mit mitteln der psychologie in seinen letzten tagen/stunden zu begleiten. es ist keine einfache angelegenheit das ist sie weiss gott nicht (spreche da aus eigener erfahrung, habe einen onkologischen patienten wochenlang begleitet) aber wenn du dich dazu in der lage fühlst deinen beitrag zu leisten dann tue es. wenn du dich mit der situation überfordert fühlen solltest dann spreche mit anderen darüber um es zu verarbeiten und nehme einen therapeutenwechsel vor.

nun wenn du informationen über verhaltentips (es sind keine rezepte, lediglich tips) in den 5 sterbephasen benötigst melde dich nochmal, kann ich dir gerne zur verfügung stellen.

möchte abschließend nochmal betonen (falls ein Patient diese Diskussion mitverfolgt) das die Diagnose Krebs KEIN und ich widerhole KEIN Todesurteil ist, gerade weil die persönliche Einstellung zur Erkrankung von hoher Wichtigkeit ist und die Schulmdezinische (+ unterstützende Verfahren der Alternativen Medizin) Behandlung unterstützt bzw. möglich macht. Sicher gibt es KrebsErkrankungsformen welche nahezu unheilbar sind (aber mal ganz abgesehen von Wundern im Sinne von spontanen Vollremissionen die es gibt, wenn auch selten) darf die Hoffnung niemals aufgegeben werdem. Möchte aber nun nich zu sehr ausholen, jemand der selber betroffen ist oder war, nur derjenige ist wirklich in der Lage sich dazu zu äußern..........
.....
.....
viele grüße,
matthias


ps:
ihr versteht mich rigendwie falch. die menschen reagieren in ihren stadien, nach meiner erfarhung, anders. ich wollte von euch erfahrugsberichte lesen. kein "das sind auch nur menschen" ja, leute, das weiß ich. nur meiner meinung nach ist es doch ein anderes thema als menschen ohne dieser diagnose zu "haben". in unserer gesellschaft wird das thema doch weitesgehend tabuisiert

>möglich das auch ich dich falsch verstanden habe, vielleicht solltest du nochmal genau äußern was DAS ZIEL deiner Frage ist, bzw. was du dir erhoffst.
Es geht glaube im Kern um die Psychologie also das Verhalten gegenüber den Patienten, das kannst du nur durch Erfahrung lernen, Berichte werden dich nicht weiter bringen!

Was ich dir mitgeben möchte: (ob du es annimmst bleiobt dir überlassen)

Schaue in Zukunft wenn es um die psychologische Seite der PT-Behandlung geht nicht allzusehr auf die Diagnose (wenn es um die somatische Behandlung geht schon) sondern beschäftige dich mit dem MENSCHEN und versuche möglichst sensibel, authentisch und selbstsicher aufzutreten. Aufgrund irgendwelcher Diagnosen kann man kein Verhaltensschemata abrufen. So einfach ist das leider nicht......ist wohl auch besser so.

Beste Wünsche! ;)

Geschrieben

aktin, vielen dank, für deinen offenen und ehrlichen text.

es tut mir leid das zwei beiträge von mir gelöscht worden sind, da ich meinte zitate wurden aus dem zusammenhang gerissen und ich stehe nachwie vor dazu. hier soll sich jeder äußern, und dies fand in keinem beleidigenden rahmen statt!

Geschrieben

Ich ärgere mich grad, dass ich die Beiträge wieder aktiviert habe.
@moonie - bitte erst die vorherigen Antworten lesen und dann antworten! Dazu gehört auch seine Privaten Nachrichten nicht nochmal extra öffentlich anzukündigen, sonst könnt ihr das ja gleich öffentlich machen ;). Das entfernen von Themenfremden Beiträgen ohne öffentliches Interesse oder Konsequenzen behalte ich mir als Admin vor auch weiterhin ohne Ankündigung oder Nachricht (vor oder nach) durchzuführen.

Und von jetzt an bitte nur noch antworten zum Thema.

Mfg Stephan

Geschrieben

Und jetzt noch ein kurzer Erfahrungsbericht von mir...ich hatte einen Krebspatienten (unheilbar), der unbedingt die Therapie auf dem Gang vom Krankenaus machen wollte...ihm war halt einfach danach...da haben wir uns ein gemütliches Plätzchen ausgesucht und Therapie gemacht. Man hat ihm wirklich angesehen, dass es ihm gutgetan hat und er hat sich immer sehr über die nächste Therapie gefreut hat...zum Teil sind dann auch noch die anderen Krebspatienten dazugestoßen und haben gleich mitgemacht...das war immer sehr schön. Von den Krankenschwestern habe ich anfangs immer skeptische Blicke geerntet, sie kannten es wahrscheinlich nicht, dass auch Krebspatienten mal herzhaft lachen und Spaß haben...ich muss sagen, diese Erfahrung hat micht sehr bereichert.

Ich habe am Anfang meiner Lehre auch nicht gewusst, wie man mit diesen Patienten umgeht, wie gehe ich auf ihn zu, wie äußere ich mich ihm gegenüber...doch am Ende ist er auch nur MENSCH...und es tut ihm gut, wenn er als solches auch behandelt wird und nicht als schwerkranker...das ist wichtig! Aber das wurde ja jetzt schon ganz oft gesagt ;)

Mein Ziel war es nur dir zu sagen, dass man die Patienten aus der Reserve locken soll, auf ihre Wünsche achtet und sie während der Theraüiezeit auch auf andere Gedanken bringt.

LG... pt02

  • 4 years later...
Geschrieben

Hallo!
Hab auch eine Frage zum Thema Krebspatienten..
und zwar "Therapie", wenn man das in dem Fall so nennen kann - eine leichte Rückennackenmassage für Brustkrebs.... ob bösartig oder noch gutartig wird sich mir erst noch herausstellen/da muss ich noch nachfragen. Aber generell ist es doch so, das Massage generell für Brustkrebspatienten eine absolute Kontraindikation ist oder nicht?..... Und wenn der Brustkrebs wirklich noch gutartig sein sollte, dann ist mir das Risiko trotzdem zu hoch, das ich mit meiner "leichten" Massage was verkehrt mache.....
Zur Nebeninfo vielleicht, ich arbeite nebenei im Hotel und den Rezeptionsdamen ist das nicht so klar was und vorallem welchen Leuten sie eine Massage andrehen... :( ....

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