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Schwellung

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Geschrieben

Servus.
Hier mal ne Frage, die nicht direkt mit der Arbeit was zu tun hat.
Mitschüler wurden alle Weißheitszähne entfernt und jetzt war die Frage, wie lang kühlen mit nem (eingewickelten) Eisbeutel.
Nur in der Akutphase oder bis die Schwellung abgeklungen ist.
Ich denke bis sie weg ist, wußte es aber nicht genau.
Bevor ich ihm was falsches sag frag ich lieber euch.
Also laßt mal hören.

Gruß Steven

Geschrieben

Überhaupt kein Eis verwenden sondern Lymphdrainage, Lymphdrainage und nochmals Lymphdrainage. 2 x am Tag. Eis gibt keine Schwellungsabnahme, außer es wird nicht länger als ca. 30-60 Sek, gemacht. Danach kommt es zur Steigerung der Durchblutung.
Gruß Manfred
Gute Besserung...gute Preise :-)

Geschrieben

Das ist eine These soweit ich weiß. Die Gegenthese geht davon aus, dass nach 15 Minuten (gemessen am Knie) die Temperatur des Gewebes so weit runter ist, dass zwar noch Wundheilung stattfinden kann aber auch eine Straffung des gesamten Bindegewebes auftritt - und genau das wollen wir doch?

Bei längeren Kühlaktionen sinkt die Wundheilung und die Durchblutung wird wieder hochgefahren um das Gewebe am leben zu halten.

Soweit hab ich das mal gelesen. Beim Kiefer würde ich (da direkt unter der Haut) auch nicht über 10 Minuten kühlen.

Mfg Stephan

Geschrieben

Hallo Stephan
hier kommt etwas über Eis...versuch Dich mal daran.
Druck es aus und viel Spaß beim Lesen.
Gruß Manfred

Kryotherapie


1. PROBLEMSTELLUNG Die Anwendung von Eis in der akuten Phase von Verletzungen und während der
Rehabilitation von Sportverletzungen hat sich in den letzten Jahren zu einer gebräuchlichen Behandlungsform
etabliert. Nach den ersten Beschreibungen von Hippokrates (460 bis 370 v.Chr.) ist diese Applikation immer
wieder erwähnt und als akute Hilfe bei Verletzungen und später auch während der Rehabilitation propagiert
worden. Die Anwendung von Eis und deren physiologische Wirkung stützt sich bis heute aber nur auf empirische
und klinische Erfahrungswerte. Eine triviale Bemerkung zeigt uns, daß über die Applikation von Kälte bzw. Eis
kein Konsenz besteht. Auf die Frage : "Wie lange muß eine Eisapplikation in der akuten Phase einer Verletzung
dauern ?", fallen die Antworten aus der Praxis immer sehr ungenau aus und nennen gewöhnlich einen Zeitraum
zwischen 10 und 45 Minuten. Gängige Antworten lauten: "Zwischen 10 und 30 Minuten" oder "Ungefähr 15
Minuten". Auch die Literatur erlaubt keine eindeutigen Aussagen über die Anwendungsdauer von
Eisapplikationen. Warum es schwierig ist, in der Literatur beschriebenen physiologischen Wirkungen der
Eistherapie zu interpretieren und diese der Wirkung der Kälte zuzuschreiben, hat mehrere Ursachen. Die
Hauptursachen seien im Folgenden genannt: Bei vielen Untersuchungen, die den Auswirkungen einer Eistherapie
eine positive physiologische Wirkung bestätigen, sind immer zugleich mehrere Maßnahmen zur Anwendung
gekommen (P.E.C.H. Regel [Pause, Eis, Compression, Hochlage] oder I.C.E. Regel [Immobilisation,
Compression, Elevation]). Dadurch ist es nicht möglich, die ermittelten Ergebnisse ausschließlich auf die
Eisapplikation zurückzuführen. In den Untersuchungen kommen verschiedene Formen der Eisapplikation, die sich
enorm voneinander unterscheiden, zur Anwendung. Das Anwendungsspektrum umfaßt Behandlungen durch
Eiswasser, Eispacks, Eismassage, Instant Eispacks, Eissprays, Kaltluft, Kälteumschläge etc.. Die Kältereize
dieser verschiedenen Anwendungsformen wirken sehr unterschiedlich und weisen im Ausmaß der durch sie
hervorgerufenen Kühlung der verletzten Körperpartie Unterschiede von mehr als 25° C auf. Diese Unterschiede
sind auch teilweise für die kontroversen Auffassungen in der Literatur verantwortlich. Viele Untersuchungen von
klinischer Relevanz begründen die Eistherapie in der akuten Phase einer Verletzung nur mit den Erfahrungswerten
von Patienten. Dabei geht es vorrangig um "symptomatische" Effekte, wobei der Schmerz der wichtigste ist. Daß
Schmerz für den Patienten sehr bedeutend ist, ist jedem bekannt. Daß aber das Ausschalten für eine optimale
Behandlung, für erwünschte physiologische Abläufe sowie für eine optimale Wundheilung kontraproduktiv sein
kann, wird scheinbar als unwichtig erachtet, zumindest nicht in jedem Fall berücksichtigt. Die Untersuchungen, die
in den letzten Jahren über die Anwendung von Eis unter verschiedenen Fragestellungen durchgeführt worden sind,
geben kein geschlossenes Meinungsbild über die verschiedenen physiologischen Effekte dieser Behandlungsform
ab. Die bereits genannten Ursachen begründen die bestehenden Diskrepanzen teilweise. Hinzu kommt, daß die
vorhandene Literatur im Zusammenhang mit den Kenntnissen über die Physiologie der Wundheilung und
Regeneration der Applikation von Eis in der akuten Verletzungsphase keine positiven Wirkungen bescheinigt.
Viele Prozesse, die nach einer Verletzung ablaufen, werden durch Kälte negativ beeinflußt. Eine Ausnahme bildet
lediglich die Schmerzhemmung für den Patienten. Anhand der Kenntnisse über die physiologische Wirkung von
Eis und die Physiologie der Wundheilung möchte ich nachfolgende "Statements" formulieren, diese begründen und
zu einer weiteren Diskussion anregen: In der akuten Phase einer Verletzung, den ersten 24 bis 48 Stunden,
verlaufen die durch Eisanwendung provozierten physiologischen Wirkungen konträr zur normalen Physiologie der
Wundheilung (vasculäre und zelluläre Phasen der Entzündung) und stellen somit eine Kontraindikation dar. Davon
auszunehmen sind je nach Verletzungsgrad die ersten 15 bis 20 Minuten. Im weiteren Verlauf der Wundheilung,
nach 48 bis 72 Stunden, bedeuten längere Eisapplikationen (länger als 45 Sekunden) auf jeden Fall eine
Kontraindikation für die Behandlung. Diese "Statements" werden aus der Sicht normaler physiologischer
Wundheilungsprozesse gemacht. Nicht berücksichtigt werden symptomatische Wirkungen wie Schmerzhemmung
und Wohlbefinden. 2. Physiologische Wirkungen von Eis Das Wirkungsspektrum von Eisanwendungen ist breit
gefächert, wie Untersuchungen von KOEL (1983) und KNIGHT (1985) belegen: Hemmung von Entzündungen
Hemmung von Metabolismus Vasokonstriktion(Verengung der Blutgefäße) Senkung der Histaminreaktion
Auslösung von Ödemen Depression des Immunsystems Schmerzhemmung Abnahme der Gewebespannung
Abnahme des Muskelspasmus Darstellung wissenschaftlicher Untersuchungsergebnisse zur Eisanwendung Die
meisten in der Literatur beschriebenen Untersuchungen wurden durchgeführt, um Änderungen von
Gewebetemperaturen festzustellen. Ausführlich beschrieben werden die Auswirkungen von Eisanwendungen auf
die Hauttemperatur, die subkutane, intramuskuläre und intraartikuläre Temperatur, das Lymphsystem und die
Ödembildung. Nur wenige Untersuchungen thematisieren die Effekte auf Entzündungen und Wundheilung.
Hauttemperatur Alle Untersuchungen beschreiben eine durch Eis ausgelöste Senkung der Hauttemperatur, weisen
aber sehr große Unterschiede im Grad der Senkung der Temperatur auf. Diese Variationen sind durch die
unterschiedlich eingesetzten Applikationstechniken zu erklären. Mit Icepacks sind Temperatursenkungen
zwischen 6,1 Grad Celsius (MECOMBER/HERMAN 1971) und bis zu 20,3 Grad Celsius (JORDAN u.a.
1977) gefunden worden. Mit crunchedice (Eisschiffer) in einem Handtuch wurde eine Senkung von 13 Grad
Celsius ermittelt (BOES 1962). Eisspray führte zu einer Reduzierung um 21 Grad Celsius
(BORKEN/BIERMANN 1955), Eismassage bewirkte Temperaturabnahmen von 19,5 Grad Celsius
(WAYLONIS 1967) bis zu 30 Grad Celsius (JORDAN u.a. 1977). Bei der Behandlung mit Eiswasser werden
Ergebnisse von 7,4 Grad Celsius (KNIGHT u.a. 1980) bis zu 29,5 Grad Celsius (ABAMSON u.a. 1966)
genannt. Diese Ergebnisse zeigen, daß Eis zwar eine Senkung der Hauttemperatur bewirkt, es können aber keine
konkreten Aussagen abgeleitet werden, mit welcher Substanz und welcher Applikationszeit welche
Temperatursenkungen erreicht werden. Subcutane Temperatur Wie bei den beschriebenen Befunden über die
Hauttemperatur wird auch im subkutanen Bereich allgemein eine Temperatursenkung festgestellt, die von der
Applikationsdauer und der Applikationsform abhängt. Alle Untersuchungen stimmen mehr oder weniger darin
überein, daß je länger die Applikation dauert, die Temperatursenkung um so größer sein wird. Intramuskuläre
Temperatur Da die Muskulatur unterhalb der subkutanen Schichten liegt, sind weniger ausgeprägte
Temperatursenkungen als bei der Haut erklärbar. Viele Autoren widersprechen sich aber hinsichtlich der
Reaktion des Körpers in den ersten Minuten der Eisapplikation. Temperatursenkungen werden von
BASSET/LAKE (1958), LOWDON/MORE (1975), JOHNSON u.a. (1977,1979) beschrieben. Steigerungen
der Temperatur werden hingegen von BARCROFT u.a. (1943), CLARKE u.a. (1957,1958,1959) gefunden.
Keine oder nur geringe Änderungen der Temperatur werden von ABRAMSON (1966), CLARKE u.a.(1958),
JORDAN u.a. (1977) sowie BOTTE (1982) mitgeteilt. Die Abnahme der Temperatur im Muskelgewebe scheint
sich sogar nach Beendigung der Eisapplikation fortzusetzen (BING/WATTS 1962, WAYLONIS 1967,
JORDAN u.a.1977), wobei die Temperatur nach drei bis vier Stunden noch immer keine normalen Werte
aufweist (OLIVER/JOHNSON 1976). Kurze Applikationen mit Eis haben keine oder kaum Effekte auf die
Muskeltemperatur (MECOMBER/HERMAN 1971, LAING 1973, LEHMANN u.a. 1974). In diesem
Zusammenhang wird in verschiedenen Untersuchungen darauf hingewiesen, daß eine Senkung der
Muskeltemperatur in den ersten 20 bis 25 Minuten einer Behandlung nicht zu erwarten ist. Gelenktemperatur
Untersuchungen über die Reaktion von Eistherapie auf die Gelenktemperatur belegen überwiegend eine Senkung
der Temperatur ( COBBOLT/LEWIS 1956, BOTTE 1982, KERN u.a. 1984). Im Gegensatz dazu haben nur
wenige Autoren einen Temperaturanstieg festgestellt (HORVATH/HOLLANDER 1949). In einer Studie wird in
der ersten Phase der Applikation, d.h. in den ersten 30 Sekunden, eine Temperatursteigerung festgestellt. Nach
dieser initialen Phase der Temperaturerhöhung folgt aber eine Phase der Temperatursenkung. Wird während der
Behandlung das Gelenk passiv bewegt, so erfolgte eine beschleunigte Temperatursenkung verbunden mit einer
besseren Verteilung über das Gelenk (Synoviabewegung, KERN u.a. 1984). Schmerzhemmung Je nach
Applikationsform beeinflußt die Eistherapie mehr oder weniger alle Facetten des Nervensystems. Hierdurch
kommt es zu einer Hemmung der Leitgeschwindigkeit zu den Muskelspindeln, des "Stretch" bzw. myotatischen
Reflexes und der Spastizität. Diese teilweise noch nicht vollständig geklärten Reaktionen führen zu einer
Schmerzhemmung. Die Erklärungsansätze hierfür sind unterschiedlich und lassen sich durch folgende
Schlagwörter kennzeichnen: Counterirritation (TRAVELL), Abbruch des SchmerzZyklus (KRAUS), Erhöhung
der Reizschwelle (BENSON/COPP) und HyperStimulationsAnalgesie (ELLIS, LICHT etc.). In jedem Fall
wurde festgestellt, daß Eistherapie zu einer Schmerzlinderung führt. Ödeme / Lymphsystem Nach akuten
Verletzungen kommt es abhängig vom Grad der Verletzung zur Bildung von Ödemen. Ein Ödem entsteht durch
die Erhöhung der Permeabilittät der Kapillaren und die Zerstörung der Proteoglycanen im Bindegewebe. Die
Erhöhung der Permeabilität ist auf Entzündungsreaktionen zurückzuführen, entsteht aber auch durch den direkten
Einfluß von Kältereizen (LEDUC 1974, LIEVEN/LEDUC 1984, MEEUSEN 1986). In den letzten Jahren wird
im Zuge der Behandlung von Ödemen Eistherapie propagiert, die zu einer Abnahme des Ödems führen soll.
Diese Wirkung des Eises kann durch die Literatur nicht belegt werden. Im Widerspruch dazu kommen einige
Studien zu dem Ergebnis, daß Kälteanwendungen zu einer Zunahme der Schwellung führen (LEWIS 1939,
MATSEN u.a. 1975, FARRY u.a. 1980, McMASTER/LIDDLE 1980), und mehrere Autoren mehrere Autoren
sprechen von einer Zunahme des Ödems (MAREK u.a. 1979, LEDUC u.a. 1979, LIEVENS/LEDUC 1984,
MEEUSEN 1986, van WINGERDEN 1990). Nicht nur bei Verletzten, sondern auch bei gesunden Personen
führt die Applikation von Eis zur Ödembildung (MATSEN u.a. 1975, FARRY u.a. 1980,
McMASTER/LIDDLE 1980). FARRY u.a. (1980) konnten außerdem zeigen, daß eine aus Kälteanwendung
resultierende Ödembildung begrenzt werden kann, wenn man diese in Kombination mit Kompression und
Hochlage des verletzten Bereichs durchführt. Durch die Kombination der Behandluntgstechniken Eis,
Kompression und Hochlage werden die negativen Effekte des Eises auf die Ödembildung teilweise kompensiert.
MEEUSEN (1986) zeigt, daß durch Eisapplikation die Permeabilität des Lymphsystems nach acht Minuten
Behandlungsdauer eine maximale Erhöhung um 105 Prozent erfährt. Diese Erhöhung der Permeabilität ist für die
verstärkte Ödembildung verantwortlich. Viele Untersuchungen bestätigen ferner, daß durch die Applikation mit
Eis ein Ödem entsteht, weil die Kälte zur Gewebezerstörung und der damit verbundenen normalen
Entzündungsreaktion führt (GRANT 1964, KNIGHT 1985, van WINGERDEN 1990/1991). Diese Reaktion ist
bei Applikationen mit sogenannten Kühlsprays sehr schnell zu erreichen. Folglich sind Kühlsprays für die
Behandlung von Sportverletzungen nicht geeignet und sogar schädlich. Entzündungsreaktionen Eine Entzündung
ist eine normale Reaktion des Körpers, die nach einer Störung der Homöostase durch Trauma, Infektion,
Verbrennung, Strahlung, aber auch Kälte entsteht und die Basis für die nachfolgende Wundheilung ist.Ohne die
Entzündungsmechanismen ist Wundheilung nicht möglich (PEACOCK 1984), und unser Leben ist gefährdet.
Entzündungsreaktionen gehen immer mit einer Erhöhung der Gewebetemperatur einher. Das Ausmaß einer
Entzündung wird von der Umgebungstemperatur beeinflußt (LUNDGREN 1959, JANSSEN/WAALER 1967,
FARRY 1980). Literaturanalysen zeigen verschiedene durch Kälte initiierte Entzündungsreaktionen des
Organismus (Hypothermie). In einigen Studien wird über erhöhte Temperaturwerte der betroffenen Gewebe
berichtet (HORVATH/HOLLANDER 1949, SCHMIDT u.a. 1979), aber auch verminderte Temperaturen
sowie verzögert eintretende Entzündungsreaktionen werden erwähnt (BROOKS u.a. 1941, SVANES 1964,
ABAKUMOVA 1978, SCHMIDT u.a. 1979). Wundheilung Eistherapie hemmt die Wundheilung, weil die Kälte
negative Auswirkungen auf den Metabolismus (Abnahme), die Zirkulation (Konstriktion) und die
Gewebetemperatur ausübt (LUNDGREN u.a. 1959, MATSEN 1975, ABAKUMOPVA 1978,
KVITSINSKAYIA u.a. 1978, MEEUSEN 1986). Auch der Einfluß auf die Entstehung einer
Entzündungsreaktion wirkt sich negativ auf die Wundheilung aus (KNIGHT 1985, PEACOCK 1985, van
WINGERDEN 1990,1991) Vasokonstriktion Die bereits beschriebenen Effekte auf die verschiedenen
Gewebetemperaturen sind durch die Vasokonstriktion der Gefäße, welche durch Eisapplikation indiziert werden,
zu erklären. Als "unlogisch" sind deshalb Auffassungen zu beurteilen, nach denen Eisanwendungen sowohl
Vasokonstriktion wie auch Vasodillatation (Gefäßerweiterung) hervorrufen. So wird beschrieben, daß während
der akuten Phase einer Verletzung durch Eis eine Vasokonstriktion resultiert, während in der Rehabilitationsphase
Eis benutzt werden kann, um eine Vasodillatation zu initiieren. Es ist unglaubwürdig, Eisapplikationen einerseits
eine gefäßerweiternde Wirkung zuzuschreiben und zwei Tage später andererseits eine gefäßverengende Wirkung,
nur weil sich der klinische Befund geändert hat (KNIGHT 1985, LEADBETTER u.a. 1990, van WINGERDEN
1990,1991). 3. DISKUSSION Für die verschiedenen Phasen in der Rehabilitation von Sportverletzungen
werden in der Praxis Eisanwendungen allgemein als positiv angesehen. Die wissenschaftliche Literatur
widerspricht dieser Auffassung. Akute Phase Es besteht die Meinung, daß während der akuten Phase einer
Verletzung Eis benutzt werden kann, um durch die gefäßverengende Wirkung der Kälte ein weiteres Austreten
von Blut (Hämatom) zu verhindern und die Ödembildung zu minimieren. Außerdem soll in dieser Phase der
Schmerz reduziert werden, und schließlich spricht man Eis eine entzündungshemmende Wirkung zu. Mit
Ausnahme der Schmerzhemmung ist nach einer Eisbehandlung keine der genannten Reaktionen zu erwarten. Die
Vasokonstriktion wird dem weiteren Blutaustritt schon deshalb nicht vorbeugen, weil durch neurologische Reflexe
und die normale Blutpfropfbildung die Blutgefäße bereits nach drei bis fünf Minuten vom Körper selbst
geschlossen werden (SCHWARTZ 1974, MUSTART 1979, WEATHERALL 1981, PEACOCK 1984). Die
Reduzierung bzw. Verhinderung der Ödembildung durch Eis läßt sich durch die Literatur ebenfalls nicht belegen.
Vielmehr deuten Literaturbefunde darauf hin, daß Eis für die Behandlung von Ödemen eine Kontraindikation
darstellt (FARRY u.a.1980, LIEVENS/LEDUC 1984, MEEUSEN 1986, van WINGERDEN 1990).
Kombinationen von Eis mit Maßnahmen wie Kompression und Hochlagern können die negativen Auswirkungen
der Kälte nur teilweise kompensieren (FARRY u.a.1980). Die Schmerzhemmung ist eine gesicherte Reaktion der
Eisbehandlung. Da aber die negativen Wirkungen des Eises derart massiv sind, sollte zur Schmerzhemmung eine
andere Applikation gewählt werden. Eine Schmerzhemmung ist dann positiv zu werten, wenn sie dazu führt, daß
der Patient schneller und schmerzfrei mobilisiert werden kann. Eine Schmerzhemmung kann aber auch das
Gegenteil bewirken, nämlich daß der Patient zu früh beginnt, sich zu bewegen, oder daß er sich zu viel bewegt.
Schmerz ist ein Alarmzeichen unseres Körpers, daß uns anzeigt, daß etwas nicht in Ordnung ist. Der Schmerz
versetzt uns in die Lage, uns entsprechend zu verhalten. Eine Entzündungshemmung scheint durch Eis nicht
einzutreten. Es kann zwar zu einer verzögerten Entzündungsreaktion kommen, eine totale Blockierung ist aber
auszuschließen. (SCHMIDT u.a.1979) weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, daß eine prostaglandin
indizierte Entzündung sogar stärker ausgeprägt ist. Ebenfalls erfreut sich die Auffassung allgemeiner Akzeptanz,
daß eine durch Eis indizierte Temperatursenkung Gelenkentzündungen (Arthritis,RA rheumatische Arthritis] etc.)
abzuschwächen vermag (DORWART u.a. 1973, HARRIS u.a. 1974). Obwohl in der Praxis Eis allgemein
genutzt wird, um die Entzündung nach einem Trauma zu hemmen, liegen keine Untersuchungen vor, die dies
bestätigen (LEADBETTER u.a. 1990). Abschließend sei noch zu bemerken, daß eine Entzündungsreaktion eine
normale Reaktion ist, die für die Wundheilung notwendig ist und die immer auftreten muß. Der einzige Grund, um
Eis in der akuten Phase nach einer primären Verletzung zu benutzen, könnte das Herabsetzen metaboler Prozesse
sein, wodurch die weitere Gewebezerstörung vermindert wird (BLAIR 1964, POPOVIC 1974, KNIGHT
1985). Aber auch in diesem Fall ist es wichtig, zu bedenken, daß jede Verletzung mit einer weiteren
Gewebezerstörung einhergeht, die wahrscheinlich für viele physiologische Prozesse wichtig ist (PEACOCK
1989, van WINGERDEN 1990,1991). Rehabilitationsphase (Proliferationsphase) Vasokonstriktion, Senkung
der metabolen Prozesse, Entzündungshemmung und die Erhöhung der Gewebespannung sind
Erscheinungsformen, die die normale Wundheilung negativ beeinflussen. Nur die Schmerzhemmung und die
Abnahme der Muskelspannung scheinen positiv auf den Prozeß der Wundheilung einzuwirken (KNIGHT 1985,
van WINGERDEN 1990,1991). Die Schmerzhemmung kann sich aber auch konträr auswirken. Eine Form von
Eis in Kombination mit Bewegung unter dem Begriff CRYOKINETICS wird oft während der Proliferationsphase
(Entzündungsphase) durchgeführt. Diese Applikationsform bewirkt eine Steigerung der Durchblutung
(Vasodillatation), welche vielfach größer ist als die, die z.B. durch Wärmeanwendung eintritt (KRAUS 1961,
KNIGHT u.a.1980, HANDLING 1982).Bei dieser Behandlungsform wird Eis mittels Eismassage oder
Coldpacks (über 30 bis 45 Sekunden) appliziert, und anschließend erfolgt eine drei bis fünfminütige Bewegung.
Diese Kombination wird mehrere Male durchgeführt. 4. FAZIT Eistherapie wird als gebräuchliche Behandlung
bei akuten Verletzungen, aber auch in der Rehabilitationsphase durchgeführt. Die positiven Effekte, die man dem
Eis zuspricht, sind wissenschaftlich nicht bewiesen und werden auch durch klinische Untersuchungen nicht
bestätigt. Eisapplikationen, die in den verschiedenen Phasen der Wundheilung verabreicht werden, sind deshalb
nur mit äußerster Vorsicht zu betrachten! B.A.M. van Wingerden

Geschrieben

Hallo zusammen,
ICh glaub das ging auch eher an mich ;)
Eigentlich egal...können alle lesen....und lernen.
Leider habe ich ich Quelle nicht mehr. Ich sammmle, und speichere wie sich das so gehört als (Mensch) Sammler und Jäger :-).
Es kann sein, daß ich das auch von einem Kollegen von seiner Seite habe.
Meine Grauen sind schon etwas älter...da vergisst man schon manchmal etwas...
Ich werde nochmals etwas suchen...aber viel Hoffung wird nicht sein.
Gruß Manfred

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