Hallo Alex,
ich persönlich fand schon immer dass das ISG ein Thema für sich ist, da es im Bewegungsapparat nichts vergleichbares gibt. Ich finde es unvorstellbar, wie ein ISG nicht blockiert werden könnte. Da es durch Ligamente regelrecht umschlungen ist, kann durch die kleinsten Veränderungen der Beckenstellung oder der Bandstruktur bereits eine Blockade entstehen. Und da dies eigentlich andauernd passiert und wir es meist nur erst dann merken, wenn es schmerzt, kann es in meinen Augen nur physiologisch sein.
Sprich, es ist die regelmäßige Wechselbewegung und Haltungsanpassung des Körpers, was uns aus der Blockade holt (bzw. holen müsste). Weil wir uns aber heutzutage wenig bewegen, verharrt das Becken oft in Fehlstellungen und wir wissen ja das Knochen arbeiten (Osteoblasten/klasten). Somit passt sich der Körper falsch an und das schmerzt. Ein Knorpel wird hier gar nicht benötigt für die wenige Bewegung, die im ISG möglich ist.
Bei Verschiebungen kann ich mir, wie du es bereits sagtest, Gewalteinwirkungen vorstellen. Ansonsten aber eine Fehlstellung des LWS/Beckens, was allerdings durch falsche Bewegungsabläufe in verstärkte Fehlstellung gebracht wird. Angeborene Fehlstellungen, sowie anatomische Beinlängendifferenzen und Skoliosen sind da auch noch zu beachten.
Bei der Mobilisation würde ich mich auf die Nutation und Kontranutation des Sacrums und aktive, reziproke ventral/dorsal Bewegungen fokussieren und evtl. mit Widerständen arbeiten. Dehnungen (v.a. der Glutaen) können auch was bringen.
LG