Das neue Fachbuch von Ina Burgath mit dem Titel „Dorn-Therapie bei Säuglingen und Kindern“ spezialisiert sich – man ahnt es schon – auf die jüngeren Patienten mit Haltungsauffälligkeiten und Gelenkdysfunktionen. Als erstes Werk über die Dorn-Therapie bei Kindern aller Altersstufen werden hierbei natürlich große Erwartungen gestellt.
Mit dem Wissen des Lehrbuchs sollen Dysfunktionen frühzeitig erkannt werden können und Besonderheiten durch das Alter der Patienten in der Therapie aufgezeigt werden. Versprochen werden außerdem Fotos, die die einzelnen Schritte erleichtern sollen, Praxistipps und Übungen für die Eltern. In drei Teilen hält das Buch diese Versprechungen ausgesprochen gewissenhaft:
Abb: Befundung SCG in Rückenlage beim Säugling
Gliederung – Dorn Methode, Befundung und Therapie
Der erste Teil führt mit modernen Denkansätzen der Dorntherapie in das Thema ein. Begriffe wie beispielsweise Gelenksdysfunktion oder HWS (Schlüsselfunktion der oberen Halswirbelsäule) werden erklärt, der Behandlungsansatz der Dorntherapie wird erläutert und Zusammenhänge zu der Leitbahnlehre oder der chinesischen Medizin werden geknüpft. Schon hier beweist die Autorin kompetentes Fachwissen.
Weiter geht es im zweiten Teil mit der sensomotorischen Entwicklung der Kinder und deren besonderen anatomischen Gegebenheiten. Hier werden vor allem die Unterschiede zwischen der Behandlung von Säuglingen, Kindern und Erwachsenen thematisiert.
Abb: Dorn-Befund: Einschätzung der Kopfrotation beim Kleinkind
Der letzte Teil thematisiert dann schlussendlich die Dorn-Therapie und bietet sehr detaillierte Selbsthilfeübungen.
Mit einer sehr einfühlsamen Art weist die Autorin immer wieder auf die Notwendigkeit hin, geduldig und feinfühlig zu sein. Frei bewegliche Gelenke beschreibt sie als eine der Voraussetzungen für die Kinder, um sich mit seiner Umwelt durch Bewegung und Erkundung vertraut zu machen. Es soll zügig und dennoch sorgfältig vorgegangen werden, da insbesondere Kinder schnell die Geduld verlieren.
Inhaltsverzeichnis
- Dieter Dorn und die Entwicklung der Dorn-Methode
- Grundzüge der Dorn-Therapie
- Differenzierung der klindlichen Gelenke und der Wirbelsäule
- Sensomotorische Entwicklung von der Geburt bis zum 5. Lj.
- Gelenkdysfunktionen bei Kindern
- Altersspezifische Befundung und Behandlung nach Dorn
- Nebenwirkungen der Behandlung
- Eigenübungen und Unterstützung im Alltag
- Dorn-Therapie bei pädiatrischen Krankheitsbildern
- Fallbeispiele aud der Praxis
- Dorn-Therapie Dokumentationsbogen
- Glossar
Das Buch besticht vor allem mit einer leicht verständlichen Schreibweise. So kann die Lektüre sowohl für Physiotherapeuten, als auch für betroffene Eltern empfohlen werden.
Abb: Dorn-Therapie Befund
Fazit
Praxis: 8: - Das Werk bietet viele theoretische Ansätze, ist letztendlich jedoch ein Ratgeber für praktische Anwendung.
Profiwissen: 7 - Obwohl das Buch für Therapeuten gedacht ist (und deren Erwartung auch voll und ganz erfüllen wird), kann es sich ebenfalls für betroffene Eltern als überaus nützlich erweisen.
Breit: 4 - durch die vielen Zusatzinformationen kommen auch Themeneinsteiger mit dem Werk gut klar.
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