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  • Stephan
    Stephan

    Sucht im Blickpunkt - Männer und Frauen

    Süchte gibt es bei Männern und Frauen gleichermaßen, doch unterscheiden sie sich je nach Geschlecht teilweise ganz erheblich. So sind Männer wesentlich gefährdeter, in eine Alkoholsucht abzudriften als Frauen, nämlich zweimal so häufig. Wissenschaftler sind sich bisher nicht ganz einig, warum dem so ist, man vermutet jedoch einen engen Zusammenhang mit dem Hormon Dopamin. Wenn man Alkohol konsumiert, dann wird bei Männern wesentlich mehr Dopamin vom Gehirn ausgeschüttet, so dass sich das Wohlbefinden in der Folge verbessert. Um den Zusammenhang zwischen dem Alkohol und dem jeweiligen Geschlecht herauszufinden, hat man männliche und weibliche Studenten an zwei Tagen zu einem Test geladen, keiner der Probanden hatte ein Alkoholproblem. Am ersten Tag erhielten die Teilnehmer der Studie einen alkoholischen Drink, anschließend hat man den Dopamin-Gehalt gemessen. Am nächsten Tag nahmen die Teilnehmer ein nicht-alkoholisches Getränk zu sich, auch nach diesem Durchgang hat man die Ausschüttung von Dopamin gemessen. Obwohl die Männer die gleiche Menge an Alkohol zu sich genommen hatten, schüttete ihr Körper wesentlich mehr Dopamin aus als bei den Frauen. Dabei konnte man ein Anstieg des Hormons vor allem in einem Bereich des Gehirns messen, der auch für das Empfinden von Freude, aber auch die Entwicklung einer Abhängigkeit verantwortlich ist. Männer empfinden den Einfluss von Alkohol demnach wesentlich positiver, da er ihr Wohlbefinden beeinflusst. Bei Frauen entwickeln sich Süchte dagegen eher langsam und weniger spektakulär als beim männlichen Geschlecht. Frauen trinken eher heimlich Alkohol, so dass ihre Sucht sehr lange verborgen bleiben kann. Oft wird der tägliche Konsum zur Gewohnheit und nicht mehr als problematisch angesehen. Böses erwachen gibt es dann oft erst, wenn die Selbstüberschätzung dazu führt, dass man am Straßenverkehr teilnimmt. Hier erwischt zu werden fürt Führerscheinentzug und MPU mit sich, was aber immernoch die bessere Alternative ist, als betrunken jemandem anderen Schaden zuzufügen. Bei Frauen ist es auch auffallend, dass es wesentlich häufiger zu einer Abhängigkeit von mehreren Stoffen kommt, so geht mit einer Alkoholsucht auch häufig eine Medikamentenabhängigkeit einher. Frauen neigen eher zu einer Abhängigkeit von Medikamenten, da diese in der Gesellschaft weniger auffällt als eine Alkoholsucht, außerdem gilt Alkohol schon seit langer zeit als typisch männliches Rauschmittel. Wenn Frauen in der Öffentlichkeit große Mengen Alkohol konsumieren, dann wird das eher verachtet, als wenn Männer das gleiche tun. Trotz Emanzipation hat sich der Anteil an alkoholabhängigen Frauen anscheinend nicht erhöht. Bei Frauen sind es häufig auch andere Probleme, die in die Sucht führen, nämlich Ängste, Depressionen oder gar das Borderlinesyndrom. Beim Rauchen gibt es dagegen keinen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen, der weibliche Anteil liegt bei rund 26 Prozent, der männliche Anteil der Bevölkerung bei etwa 34 Prozent. Statistiken belegen, dass vor allem im jungen Alter der Anteil an Männern besonders hoch ist, im Alter von 40 bis 49 Jahren nimmt der Anteil schlagartig ab. Wenn man die Entwicklung einmal auf lange Sicht betrachtet, dann zeigt sich, dass sich das Rauchverhalten von Frauen und Männern immer mehr annähert. Es fällt jedoch auch auf, dass Männer durchschnittlich mehr Zigaretten am Tag rauchen, so dass es sich um stärkere Raucher handelt.

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