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    Stephan

    Krebsmedikament gegen Alzheimer?

    Gibt es neue Hoffnung für die ca. 1,3 Millionen Menschen die alleine in Deutschland von Demenzerkrankungen wie Alzheimer betroffen sind? Eine geringe Chance dafür bietet ein Medikament, welches amerikanische Neurowissenschaftler unter Leitung von Paige Cramer von der Case Western Reserve University in Cleveland jetzt an Mäusen getestet haben. Schon seit Jahren forschen Wissenschaftler auf der ganzen Welt im Auftrag der Pharmaindustrie an einem wirksamen Mittel gegen Alzheimer. Auch auf Grund der ständig steigenden Zahl der Erkrankungen daran erschließt sich hier ein langfristig durchaus lukrativer Markt. So wurde von den Amerikanern nun das Hautkrebsmittel Bexaroten, in Deutschland unter dem Namen Targretin auf dem Markt, an genetisch veränderten Mäusen getestet. Das Medikament, welches sonst bei Patienten mit dem kutanen-Zell-Lymphom, einem sehr seltenen Hautkrebs eingesetzt wird, soll nun gegen Alzheimer erprobt werden. In Experimenten mit den Mäusen konnte herausgefunden werden, dass Bexaroten hier den Abbau von Eiweißmolekülen im Gehirn steigern konnte und somit erfolgreich gegen ein Hauptmerkmal von Alzheimer, nämlich die Eiweißablagerungen im Gehirn wirkt. Normalerweise werden diese Eiweißmoleküle durch Immunzellen beseitigt. Genau dieser Vorgang aber ist bei Alzheimerpatienten gestört. Mit dem Einsatz von Bexaroten könnte das Fortschreiten dieser Krankheit aufgehalten werden. Über einen Zeitraum von drei bis neunzig Tagen haben die amerikanischen Wissenschaftler den Versuchsmäusen den Wirkstoff verabreicht und dabei die Produktion des Apolipoproteins E, eines Enzyms, das am Abbau der Amyloide mitwirkt, gesteigert. Dabei wurde die Menge an Beta-Amyloiden in ihren Gehirnen in unregelmäßigen Abständen gemessen. Nach 14 Tagen waren 75 Prozent der Eiweißablagerungen bei den getesteten Mäusen nicht mehr vorhanden. Ein Zeichen für die Wiederaufnahme des Kampfes gegen die Amyloide ist auch das Wiederauftauchen vieler der Moleküle in den Immunzellen des Hirns der untersuchten Tiere. Zusätzlich wurden bei den getesteten Mäusen Veränderungen in elementaren Verhaltensweisen festgestellt. So konnten sie sich bei einem Test im Wasserbecken besser orientieren, bauten aus Papierfetzen Nester in ihren Käfig und hatten eine verbesserte Geruchswahrnehmung. Umstritten aber ist die Wirkung des Medikaments auf den Menschen, was bereits in einigen Monaten geprüft werden soll. Leider hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sich die Resultate aus Experimenten mit Mäusen nur sehr schlecht auf den Menschen übertragen lassen. Testmäuse, an denen der gesamte Krankheitsverlauf von Alzheimer untersucht werden kann, gibt es leider nicht. Darüber hinaus stehen keine geeigneten Alzheimer-Patienten als Testpersonen zur Verfügung, da bei allen Teilnehmern die Krankheit schon relativ stark ausgeprägt ist. Benötigt aber werden potentielle Patienten ohne akute Symptome. Geeignete Probanden könnte man mit einer Probe aus der Gehirnflüssigkeit herausfiltern, da die Wissenschaft daraus inzwischen mit 75-prozentiger Sicherheit potentielle „Alzheimer-Kandidaten“ erkennen kann. Entscheidend ist aber auch, dass jedes Mittel gegen Demenz so gut wie ohne Nebenwirkungen sein muss, da es über einen sehr langen Zeitraum, teilweise über Jahrzehnte, an die Patienten verabreicht wird. Gerade diese Anforderung aber wird von Targretin in keiner Weise erfüllt. Taubheit, Seh- und Gleichgewichtsstörungen sind hier als Nebenwirkungen nachgewiesen. Nach wie vor ist also offen, ob diese Forschungsergebnisse neue Hoffnungen auf ein wirksames Medikament gegen die Demenz- Krankheit rechtfertigen. Eine neue Chance aber besteht dafür.

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