Der Glaube daran, dass sich Vegetarier gesunder ernähren und eine höhere Lebenserwartung haben als Fleischesser, ist weit verbreitet. Besonders rotes Fleisch galt lange Zeit als Verursacher von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Eine Studie unter Leitung der University of Manchester widerlegte jedoch den Mythos, dass der Verzehr von Fleisch ungesund ist und Vegetarier tatsächlich länger leben. Von mehr als 180.000 Teilnehmern wurden die Ernährungsgewohnheiten und deren Folgen unter die Lupe genommen und das Ergebnis lieferte neue und sehr interessante Erkenntnisse.
Fleisch oder Pflanze? Die Ernährung auf dem Prüfstand
Studien sprechen eine deutliche Sprache
Die Manchester-Studie befasste sich in Einzelstudien mit der normalen Bevölkerung und einer streng gläubigen Gruppierung – den Sieben-Tage-Adventisten. Diese Religionsgruppe ist im Gegensatz zur normalen Bevölkerung für eine besonders gesunde Lebensweise mit einer vegetarischen Ernährung bekannt. Das Ergebnis der Studie liefert den Beweis: Zwischen der Normalbevölkerung – den Allesessern - und den Vegetariern gibt es rein statistisch gesehen keine Anhaltspunkte für koronare Herzkrankheiten und einer erhöhten Mortalitätsrate. Der unbedeutend geringe Anteil von gläubigen Menschen mit einer höheren Lebenserwartung ist nicht auf den Fleischverzicht, sondern eher auf den besonders religiösen und strengen Lebensstil zurückzuführen. Die Schlussfolgerung ist: Eine vegetarische Ernährung hat weder auf Hirndurchblutungsstörungen noch auf koronare Herzkrankheiten positive Auswirkungen.
In einer zweiten internationalen Studie amerikanischer und deutscher Wissenschaftler wurde beobachtet, dass die Quellen der tierischen und pflanzlichen Proteine in der Nahrung überhaupt keine Auswirkungen auf koronare Herzkrankheiten haben. Das Ergebnis macht klar, dass zwischen den koronaren Herzkrankheiten und dem Nahrungseiweiß kein Zusammenhang besteht. Ganz gleich, woraus die Proteine bezogen wurden, der Körper verwertete das tierische Eiweiß aus der Milch und dem Fleisch genauso, wie die Proteine aus dem Gemüse und den Früchten.
Vegetarier kontra Allesesser
Dass eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse eine Art Schutz gegen Krebs bietet, hat sich ebenfalls nicht bestätigt. Das medizinische Fachmagazin „Cancer Con-trol“ berichtet über eine Studie, in deren Ergebnis zwischen dem Verzehr von Obst und Gemüse und der Erkrankung an Darmkrebs kein Zusammenhang besteht. Die Verbreitung dieser These wird mittlerweile als Propaganda der Vegetarierlobby angesehen.
Was den Fleischkonsum betrifft, ist es wie so oft: Weniger ist auch hier mehr. Fleisch liefert neben hochwertigem Eiweiß viele Mineralstoffe und Vitamine. Der Verzehr von Geflügelfleisch überzeugte in den Studien, denn durch den hohen Eiweiß- und dem niedrigen Fettgehalt besteht kaum ein Risiko, an koronaren Herzkrankheiten zu erkranken. Es ist deshalb auch nicht sinnvoll, komplett auf Fleisch zu verzichten. Wer öfter mal fleischlose Tage in den Ernährungsplan einbaut, ist auf der sicheren Seite. Die Ergebnisse der Studien weisen sogar darauf hin, dass Vegetarier häufiger an psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen leiden.
Physiowissen Kommentar: Natürlich ist solch eine Studie nicht das letzte und überzeugende Argument für oder gegen eine Ernährung. Hier sind sicher noch viel mehr Parameter und Lebensumstände zu beachten. In einem sind sich die Studien jedoch einig: Ausschlaggebend für die Lebenserwartung sind in hohem Maße Bewegung und körperliche sowie geistige Gesundheit. Und daran kann man arbeiten.
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