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    Stephan

    Verspannt in der kalten Jahreszeit - was lässt sich dagegen unternehmen?

    Der Winter kommt in großen Schritten auf uns zu und man sieht die Menschen wieder mit hochgeschlagenen Mantelkragen, zu Fäusten geballten, fröstelnden Fingern und hochgezogenen Schultern. Es ist somit nur eine logische Folge, dass viele Menschen in dieser Jahreszeit über Verspannungen bis hin zu schmerzhaften Verhärtungen im Bereich des Nackens, der Schultern und des gesamten Rückens klagen. Solche weit verbreiteten muskulären Verspannungen lassen sich jedoch ganz gut verhindern, indem einige Regeln für die kalten Monate befolgt werden. Zudem helfen einige Tipps dabei, ein wohliges Entspannungsgefühl in den betroffenen Körperpartien herbeizuführen. Welche das sind, erfahren Sie hier.

    Wo und warum treten Verspannungen typischerweise auf?

    Wie Kollegen der Physiotherapie Wien und anderer Praxen immer wieder feststellen, wiederholen sich die Muster dieser jahreszeitlichen Verspannungen stark: Zumeist liegt bei Patienten ein merklich verkrampften Schulter-Nackenbereich vor, der durch verkürzte Muskeln zwischen den Schulterblättern und dem Hinterkopf entsteht. Oftmals tritt eine empfundene Steifheit in der Halswirbelsäule auf, doch dabei alleine muss es nicht bleiben.

    Stattdessen kann sich die so entstandene Blockade die komplette Wirbelsäule hinunterziehen oder beispielsweise auch bis in die Arme ausstrahlen und mitunter dort sogar Taubheitsgefühle auslösen. Auch lange anhaltende Kopfschmerzen sind bekannte Begleiterscheinungen. Da der Schulterbereich stark in unsere Mobilität integriert ist, kann so zuweilen der gesamte Bewegungsapparat eingeschränkt sein.

    Was spielt sich dabei im Körper ab?

    Durch dauerhafte Anspannung bestimmter Muskeln werden diese nicht in ausreichendem Maße durchblutet, was die Versorgung mit Sauerstoff erschwert und obendrein die Entstehung von Entzündungen begünstigt. Zudem fehlt ihnen die nötige Erholungsphase, um in ihren Originalzustand zurückzufinden. In der Folge verhärten und verkürzen sich die einzelnen Muskelfasern und erzeugen Schmerzen. Diese wiederum führen nicht selten dazu, dass man ganz automatisch eine Schonhaltung einnimmt, die ihrerseits weitere Beschwerden auszulösen vermag.

    Wodurch werden solche Verspannungen zumeist verursacht?

    Grundsätzlich sind Fehlhaltungen in den meisten Fällen dafür verantwortlich. Durch zu langes, mitunter auch falsches Sitzen inklusive eines Rundrückens und eingefallener Schultern werden beispielsweise Muskelpartien im Oberkörper, aber ebenfalls im Hüftbeuger überbeansprucht und falsch belastet.

    Auch das stundenlange Wischen am Handy mit extrem nach unten gekipptem Kopf zieht eine ganze Reihe an körperlichen Folgeerscheinungen nach sich. Daneben treten leicht Überlastungen bestimmter Körperpartien auf, etwa durch zu schweres Heben, zu intensiven Kraftsport oder zu einseitige körperliche Arbeit – zum Beispiel beim Umgraben des Gartens in gebückter Haltung.

    Ein weiteres bekanntes Phänomen sind Verspannungen durch nächtliches Zähneknirschen, wodurch nicht nur die Kiefer-, Hals- und Gesichtsmuskulatur in Mitleidenschaft gezogen, sondern aufgrund des anhaltenden Drucks oder des Aneinanderreibens der Zahnoberflächen überdies auch Schäden an der Zahnstruktur verursacht werden.

    Welche Faktoren spielen im Herbst und Winter eine Rolle?

    Nicht nur Gelenkbeschwerden treten verstärkt auf, sobald es draußen ungemütlich wird, da diese Wetterbedingungen beispielsweise rheumatische Erkrankungen oftmals verstärken. Die sinkenden Temperaturen bringen leider ebenfalls die folgenden Auslöser für klassischen Verspannungsschmerz mit sich:

    Bewegungsmangel

    Keine Frage – wenn es stürmt und regnet, lädt das nicht geradezu zu ausgedehnten Spaziergängen an der frischen Luft ein. Stattdessen nutzen wir wann immer möglich das Auto oder die Bahn. Alles in allem bewegen wir uns damit in dieser Zeit schlichtweg viel zu wenig. Das an sich stellt unseren Organismus vor Herausforderungen, da sämtliche Muskeln und Bänder kontinuierliche trainiert werden müssen, um elastisch sowie kräftig und damit top funktionsfähig zu bleiben.

    Empfundene Kälte

    Sie sorgt dafür, dass die Muskulatur sich zusammenzieht und die Durchblutung abnimmt. Vor allem der Rücken ist höchst kälteempfindlich, was Verspannungen bereits begünstigt. Darüber hinaus gehen und schlafen wir zum Beispiel in verkrampfter Haltung, um weniger zu frieren.

    Psychische Faktoren

    Diese können zwar zu jeder beliebigen Zeit auftreten, Studien zufolge fühlen sich Menschen hierzulande jedoch während der kalten, dunklen Jahreszeit vermehrt mit negativen Gefühlen wie Einsamkeit, Ängsten und Hoffnungslosigkeit konfrontiert. Auch Depressionen treten in diesen Monaten häufiger auf. Wer starken Kummer empfindet, nimmt dadurch ganz unbewusst eine natürliche Schutzhaltung ein, indem die inneren Organe mithilfe von eingesunkenen Schultern und einem Rundrücken vor äußeren Angriffen geschützt werden.

    Man igelt sich förmlich ein, wobei diese Reaktion noch aus der grauen Vorgeschichte stammt, als externe Gefahren tatsächlich Leib und Leben der Menschen bedroht haben. Auch wenn das in unserer modernen Zeit längst nicht mehr der Fall ist, spult unser Organismus dennoch weiterhin die gleichen Verhaltensstrategien ab, die ihrerseits zu Verspannungen und Verhärtungen führen.

    Welche Präventionsmaßnahmen sollten umgesetzt werden?

    Richtige Kleidung ist das A und O, um vor allem die Nieren und Gelenke warmzuhalten. Beim Sport sollte Unterwäsche mit Funktionsfasern getragen werden, die den Schweiß von der Haut abtransportiert und den Körper damit deutlich wärmer hält.

    In den Alltag eingebaute Lockerungsübungen wirken Verspannungen entgegen. Dazu zählen beispielsweise Schulter- und Hüftkreisen, entspannende Kopfbewegungen und Haltungen, die den Brustraum öffnen, indem die Schulterblätter gezielt zueinander gezogen werden.

    Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Qigong oder Yoga kräftigen die innenliegende Muskulatur und fördern eine gesunde Körperhaltung.

    Progressive Muskelentspannung oder Feldenkrais sind Methoden, die das Körperbewusstsein unterstützen und Verspannungen effektiv vorbeugen.

    Leichtes Konditionstraining führt regelmäßig ausgeführt dazu, den ganzen Körper geschmeidig zu halten.

    Bei allen sportlichen Aktivitäten muss das Aufwärmen definitiv verpflichtend dazugehören, um nach und nach die Durchblutung anzukurbeln, die Atem- und Herzfrequenz zu steigern und sanft ins Training zu starten. Das ist erst recht von Bedeutung, wenn man sich vom warmen Zuhause hinaus in den kalten Wind, Nieselregen oder Schnee bewegt.

    Wie lässt sich wohltuende Entspannung herbeiführen?

    Ist eine Verspannung bereits eingetreten, so hilft Wärme in Form von Wärmflaschen, Wärmesalben oder -pflastern weiter. Man kann sich zudem per Rotlichtlampe bestrahlen, um so die Durchblutung zu fördern und Verhärtungen zu lockern. Auch ein warmes Vollbad oder ein Saunabesuch können sehr willkommene Linderung bringen und den ganzen Körper in einen angenehm relaxten Zustand versetzen, der sich zudem positiv auf die Schlafqualität niederschlägt. Sanfte Dehnungsübungen mit vielen Drehungen unterstützen ebenfalls die Regeneration.

    Da unangenehme Verspannungen mitunter zu dauerhaften Blockaden führen können, ist es oftmals ratsam, diese professionell behandeln zu lassen, bevor man sich weitere Schäden zuzieht oder das Verletzungsrisiko aufgrund einer zu hohen Muskelspannung ansteigt. Die richtigen Ansprechpartner hierfür sind Physiotherapie- und Massagepraxen. Im Zweifelsfall kann auch der Hausarzt eine erste Diagnose stellen und anraten, welche Art der Therapie am sinnvollsten ist.


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