Die tiefen Nackenextensoren (suboccipitale Muskulatur) weisen eine hohe Nervendichte auf und sind an der Steuerung des Grundtonus der Muskulatur, der Regulierung des Blutdrucks und an der Stellung des Kopfes zum Rumpf im Raum beteiligt. Ihre Funktion liegt hauptsächlich in der Bewegungsverhinderung, der Seitwärtsneigung sowie der Rotation des Kopfes. Weiterhin ist dieser Muskulaturtypus für Raumorientierung und Gleichgewicht mitverantwortlich. Eine Störung der tiefen Nackenmuskeln kann - neben Kopfschmerzen am Morgen als erstes mögliches Symptom - zu Schwindel und Gangunsicherheit führen.
Kopfschmerzen am Morgen als erstes Symptom
Sind die tiefen Nackkenextensoren verspannt, weisen Sie also "Trigger" auf, können sie unter anderem Kopfschmerzen bis tief in den Kopf hinein verursachen. Morgens werden diese Schmerzen meist als am Schlimmsten empfunden, da die Muskeln den Kopf über Nacht gegen das Kopfkissen gedrückt haben; damit die Triggerpunkte aktiviert wurden. Die Verspannungen in dieser Muskulatur bewirken oftmals eine Bewegungseinschränkung – vor allem hinsichtlich der Flexion (Beugung) und Rotation (Drehung) des Kopfes. Oftmals führt das Vorhandensein von Triggerpunkten in dieser Muskulatur außerdem zu Schwindel mit eventueller Gangunsicherheit.
Ursache für Triggerpunkte
Die Ursache der Triggerpunkte in den tiefen Nackenextensoren liegt sehr häufig neben dem Halswirbelsäulen-Schleudertrauma (HWS-Schleudertrauma) in einer chronischen Fehlhaltung, in der der Kopf entweder zu lang in einer Rotations- oder Flexionshaltung fixiert wird. Am Häufigsten wird eine solche Fehlhaltung an einem langen Arbeitstag vor dem Computer eingenommen. Patienten klagen dann über eine schnelle Versteifung des Nackens, welche bei fortgesetzter Fehlhaltung oft zu den oben aufgeführten Symptomen führen kann.
Wie entstehen Triggerpunkte - Genese der Symptombildung
Zu Anfang stellt sich das Symptombild mit Steifheit im Nacken und leichtem Unwohlsein dar. Später folgen Kopfschmerzen und in manchen Fällen Schwindel und Gangunsicherheit. Bevor die suboccipitalen Muskeln verspannen, melden sich meist andere Schulter- und Nackenmuskeln, z. B. der Levator scapulae, der Trapezius ascendens und descendens oder der Sternokleidomastoideus. Diese Muskeln werden durch die falsche Gewohnheitshaltung am Arbeitsplatz in der Regel zuerst aktiviert. Die Aktivierung dieser Muskeln kann zusätzlich Beschwerden im Kopf-, Kiefer-, und Schulterbereich bis in die Hand verursachen.
Behandlung mit myofaszialer Triggertherapie
Es ist wichtig bei einer länger bestehenden Fehlhaltung am Arbeitsplatz einen Physiotherapeuten aufzusuchen, der sich in der Behandlung von myofaszialen Schmerzen versteht, damit die Ursache der Beschwerden mit der Triggertherapie behoben werden kann und dem Patienten Hilfestellungen an die Hand gegeben werden, wie er sich besser am Arbeitsplatz verhalten und gegebenenfalls kräftigende und dehnende Übungen selber ausführen kann. Die Behandlung führe ich gern manuell, mit einem Triggerschlüssel (vorsichtig) oder mit der radialen, bzw. fokussierten Stoßwelle durch. Vorsicht ist vor allem bei der Anwendung der fokussierten Stoßwelle geboten! Sie verlangt unbedingt eine fundierte Ausbildung, um folgenträchtige Schäden zu vermeiden. Die myofasziale Triggertherapie sollte von einem erfahrenen und geschulten Therapeuten ausgeführt werden, damit der Patient eine für ihn angenehme und effektive Behandlung erfährt, die Symptome lindert und ein erneutes späteres Auftreten der Symptome effektiv verhindert.
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