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    Stephan

    Physiotherapie schon bald als Zusatzversicherung?

    Zukünftig müssen Millionen Versicherte mit Zusatzbeiträgen ihrer Krankenkassen rechnen, da eine neue Reform vom Bundestag gebilligt wurde. Dies hat zu Folge, dass sich der Beitragssatz zwar vermindert, die Kassen aber stattdessen Extra-Zahlungen erheben können, welche sich am Einkommen jedes Einzelnen orientieren. Dieses neue Gesetz soll ab Januar 2015 in Kraft treten und dabei den noch geltenden Beitragssatz von 15,5 auf 14,6 Prozent senken. Woraufhin es zukünftig nur an den Krankenkassen selbst liegt, ob sie noch Aufschläge erheben wollen oder nicht. Darüber hinaus wird der Arbeitgeberanteil gesetzlich auf 7,3 Prozent festgelegt, was von der Regierung mit dem Versuch, Arbeitsplätze zu Sichern begründet wird. Somit entfällt künftig auch der Sonderbetrag von 0,9 Prozent, den Arbeitnehmer sonst immer zu zahlen hatten.

    Krankenkassen werden sparen um Beiträge klein zu halten

    Diese Gesetzesänderungen wurden von Koalitionsabgeordneten zugestimmt, während die Opposition das Gesetz einstimmig ablehnte. Gesundheitsstaatssekretärin Annette Widmann-Mauz von der CDU äußerte sich daraufhin dazu und gab an, dass sie davon ausgehe, dass mit dieser Änderung bis zu 20 Millionen Krankenkassenversicherte finanziell entlastet werden können, was vor allem daran liegt, dass gut laufende Versicherungen, keine Veranlassung haben werden, hohe Zusatzbeiträge zu erheben. Dass die Zusatzbeiträge jedoch komplett entfallen, wird jedoch nicht erwartet. Die Sozialverbände Vdk und SoVD kritisierten dies und wollen bei der alten Reform bleiben, da sie annehmen, dass die zu erwartenden Kostensteigungen auf den Arbeitnehmer abgewälzt werden, wohingegen dem Arbeitgeber keine weiteren Kosten entstehen. Es wird von Summen bis hin zu 150 Milliarden Euro gesprochen, die die Versicherten in den nächsten fünf Jahren mehr zahlen müssen, als ihre Arbeitgeber. Darüber hinaus gab es Vorwürfe, dass aufgrund des neuen Gesetzes alle Versicherten ihre Krankenkasse in der Zukunft nur nach der Höhe der Zusatzbeiträge wählen, anstatt auf die Qualität zu achten. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach lies daraufhin verlauten, dass lediglich ein "Preis- jedoch kein Qualitätswettbewerb gewollt ist"

    Physiowissen Fazit: Physiotherapie als Zusatzversicherung?

    Die Krankenkassen sind mit dieser Gesetzvorlage einen Schritt näher in Richtung Marktwirtschaft angekommen. Zu groß war in den letzten Jahren des Einheitsbeitrags die Verlockung, Überschüsse nicht an die Patienten weiterzugeben. Die Gefahr bleibt jedoch, dass Krankenkassen mit besseren Leistungen und daraus resultierenden hohen Mehrausgaben diese auch weitergeben werden, wogegen die Patienten Ihre Versicherung wohl meist ausschließlich nach dem Beitragssatz wählen werden. Mittelfristig kann es meiner Meinung nach gar nicht anders sein, als dass zusätzliche Leistungen in Extra-Paketen dazu gebucht werden müssen. Möge die Hoffnung bestehen bleiben, dass die Physiotherapie nicht irgendwann zur Zusatzversicherung wird, wie es bereits im Versorgungsbereich der Zahnärzte und Optiker zur Normalität geworden ist.


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    Rückmeldungen von Benutzern

    Recommended Comments

    Wäre das denn so schlimm? Ich meine, die Zusatzversicherungen haben den anderen Berufsständen zum Teil enorm geholfen. Allein schon das Verständnis der Patienten, dass Gesundheit Geld kostet.
    .. ich finds gut!

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