Dass Gruppenbetätigung und vor allem solche Trainingstypen, die mit dem eigenen Körpergewicht und ohne Hilfsmittel ausgeführt werden, boomen und den Trendsportmarkt erobern, ist keine Neuigkeit. Neu ist allerdings, dass diese zumeist kurze Trends sich über einen solchen Zeitraum halten und zeitgleich sämtliche Altersgruppen ansprechen. Neben Calisthenics, einer Sportart aus dem alten Sparta, den die Krieger ausübten, um sich für ihre Kämpfe fit zu machen, wird auch Freeletics, ein 2012 entwickeltes Ganzkörperfitnesstraining immer beliebter und von zahlreichen "Athleten" in ganz Deutschland ausgeübt.
Was ist Freeletics?
Die Trainingsvariante des Freeletics, die 2012 von den Münchener Sportstudenten Joshua Cornelius und Mehmet Yilmaz entwickelt wurde und von nun mehr als 4 Millionen Athleten weltweit ausgeübt wird, ist eine Art hochintensives Intervalltraining(HIIT) und verbindet fordernde Kraftübungen mit strammen Laufeinheiten. Interessant dabei ist, dass ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht, demnach also ohne zusätzliche Gewichte, trainiert wird. Ziel des Trainings ist es, den Ursprung des Körpers wieder zu erhalten und die Leistungsfähigkeit des sogenannten "freien Athleten" zu fordern und zu fördern. Eine weitere Besonderheit des Trainings findet sich in der Verortung der Ausübung. Diese fordernde Sportart kann quasi jederzeit und vor allem an jedem Ort ausgeübt werden, da Freeletics fast ohne weitere Geräte betrieben wird. Lediglich eine Stange, an der diverse Klimmzugübungen praktiziert werden, wird in einigen der vorgegebenen Workouts benötigt. Die freien Athleten sind dabei äußerst einfallsreich, so eignen sich hauseigene Wäschestangen, diverse Gerätschaften an Spielplätzen oder gar Tore als optimales Trainingsgerät. Gleich ob zu Hause, im Garten, im Park oder auf Bolzplätzen - überall findet sich Gelegenheit, dieses Training auszuüben.
Freeletics-Training im Überblick.
Wie bereits beschrieben handelt es sich bei Freeletics um ein Ganzkörpertraining, welches Kraft- und Ausdauersportelemente verbindet. Um das Training auszuführen, wird eine, in der einfachen Version kostenfreie, App benötigt, die sowohl bei Android (zur App) als auch bei Appletelefonen im iStore heruntergeladen werden kann. Nach einer kurzen Anmeldung erhalten die Athleten Zugang zu verschiedensten Workouts. Benutzt man die Vollversion, steht dem Athleten für 15 Wochen ein sogenannter Cyber-Couch zur Verfügung. Im Wochenrhythmus erhalten die Appbesitzer einen Trainingsplan, den sie auszuführen haben. Nach jeder Woche fragt der Couch danach nach, wie anstrengend das Training war und stellt somit das passende Workout für die kommende Woche zusammen.
Die verschiedensten Workouts wie Aphrodite, Dion oder Zeus dauern in der Regel 15 bis 60 Minuten. Das große Augenmerk liegt dabei auf der Zeit der Trainings. Je schneller das Workout ausgeführt wird, umso besser gliedert sich der Trainierende im Ranking ein, umso höher sind Trainingsergebnis und Nachbrenneffekt. Das Training verspricht in den nur 15 Wochen eine deutliche Leistungssteigerung, Gewichtsreduktion sowie Muskelaufbau.
Verletzungsgefahren
Durch die schnelle Ausführung der Übungen werden die einzelnen Trainingselemente oft unsauber und zu ruckartig ausgeführt. Zwar weist ein Erklärungsvideo auf die richtigen Ausführungen hin, nichts desto trotz kann kein realer Couch oder Trainer die Ausübung kontrollieren. Oftmals treffen sich freie Athleten daher in Gruppen, um sich gegenseitig zu unterstützen, zu motivieren und die Ausführungen zu beobachten. Dies ersetzt in den meisten Fällen aber keinen geschulten Trainer. Durch die schnellen Bewegungen reagieren Ärzte zudem kritisch hinsichtlich der Gelenkbelastung. Schnelle Sprünge in den Liegestütz beispielsweise belasten Handgelenke ungemein und schüren das Verletzungsrisiko.
Ernährung
Wie bei fast jeder anderen Sportart, unterstützt eine angemessene Ernährung den Trainingserfolg. Die Erfinder von Freeletics bieten deshalb neben den verschiedensten Workouts auch einen Ernährungsguide, der wöchentlich Tipps und wichtiges Hintergrundwissen zur Ernährung vermittelt. Dabei gibt der Guide keine Ernährungform wie Low-Carb oder High-Protein vor, sondern berät die Trainierenden ausschließlich hinsichtlich einiger wichtiger Nährstoffe und Rezeptideen.
Fazit
Freeletics ist ein Trendsport und lässt sich von jedem und an jedem Ort ausüben. Durch Gruppentrainings entsteht dabei eine Art Eigendynamik, die Trainierende motiviert und somit im Fitnessgrad vorantreiben kann. Nichts desto trotz sollte man sich stets vor Augen halten, dass der Athlet bei jedem Training auf sich allein gestellt ist und keinerlei Trainer zur Kontrolle der Ausübung hat.
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