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    Tabellarische Übersicht von -Bestandteilen -Wirkstoffen -Wirkungen -Indikationen -Temperaturen der verschiedenen Arten von Packungen (Fango, Heublumen, Moor)
  2. Kneippen wird seit jeher zur Stärkung der Abwehrkräfte durchgeführt, doch wurde sie lange Zeit als etwas für ältere Menschen angesehen, kaum junge Leute gaben zu, dass sie sich auch einmal in ein Kneipp-Becken begeben. Im 19. Jahrhundert entwickelte der Theologe Sebastian Kneipp diese Methode, um seine Tuberkulose zu heilen. Da man sich der positiven Auswirkung des Wassertretens wieder mehr bewusst wird, findet das Kneippen mittlerweile sogar in Kindertagesstätten Anwendung. Hier setzt man bei der Gesundheitsvorsorge neben einer gesunden Ernährung auch auf ausreichend Bewegung, den Abbau von Stress sowie die Stärkung des Immunsystemes durch die Wassertherapie. Gerade für Kinder ist das Kneippen anfangs etwas unangenehm, weil das Wasser eben so eisig kalt ist. Der Vorstand des deutschen Kneipp-Bundes hat die Wassertherapie inzwischen sogar als Bestandteil des „deutschen Ayurveda“ bezeichnet, denn immer mehr Einrichtungen setzen auf solch ein ganzheitliches Gesundheitskonzept. Das Wassertreten ist wieder total modern geworden, denn jede Altersgruppe kann im Grunde davon profitieren. Wenn man dann noch auf eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung achtet, dann kann man Krankheiten vorbeugen und für ein besseres körperliches Wohlbefinden sorgen. Beim Kneippen sollte man allerdings nicht übertreiben und auf keinen Fall kalte Füße riskieren, das Immunsystem soll durch den Kältereiz nur stimuliert werden. Wem das Wasser im Kneipp-Becken zu unangenehm kalt ist, der kann auch das Tautreten praktizieren. Dabei läuft man früh morgens einfach über das vom Tau noch feuchte Gras. Theoretisch benötigt man für die Kneipp-Therapie nicht einmal ein spezielles Becken, man kann sogar in der heimischen Badewanne das Wassertreten ausführen. Copyright: iStockphoto | Thinkstock
  3. Seit nunmehr 45 Jahren hat das Neujahrsschwimmen in Düsseldorf nun Tradition. Jedes Jahr wird dieser Spaß im eiskalten Nass am Ufer des Rheins vom DLRG veranstaltet und erfreut sich großer Beliebtheit. Das Event beginnt unterhalt der Kniebrücke und endet dann 5,5 Kilometer weiter entfernt im Löricker Hafen. Da das Schwimmen im eiskalten Wasser nicht ganz ohne ist, muss jeder Teilnehmer sich vorher anmelden und ausgebildeter Rettungsschwimmer oder -taucher sein. In diesem Jahr stürzten sich rund 250 Teilnehmer in die Fluten, teilweise mit lustiger Kopfbekleidung oder mit aufblasbaren Gummitieren ausgestattet. Wir waren am 16. Januar für Euch in Düsseldorf mit dabei, und haben einige der Teilnehmer befragt, was sie bewegt, bei diesen eisigen Temperaturen ins Wasser zu steigen. Sasha P. aus Köln meinte: „Ich habe in diesem Jahr eine Wette verloren, so dass mir gar nichts anderes übrig blieb, als die Zähne zusammenzubeißen.“ Es gibt jedoch auch Sportler, die wirklich Spaß bei der Sache haben, so wie Reinhard H. aus Düsseldorf: „Ich bin seit nunmehr 11 Jahren jedes Jahr mit am Start, weil es einfach ein außergewöhnliches Ereignis ist, für das ich mich immer wieder motivieren kann.“ Markus R. aus Bochum hat dagegen noch einen ganz anderen Beweggrund: „Eisbaden kann einen sehr positiven Effekt auf den menschlichen Körper haben, denn er wird wunderbar abgehärtet, außerdem kann ich meine Grenzen austesten.“ Das Eisbaden mag zwar hierzulande ein besonderer Event sein, doch in anderen Teilen der Erde ist dies etwas vollkommen Normales. Schon der Naturheilkundler Sebastian Kneipp entdeckte die positive Auswirkung von kaltem Wasser auf den menschlichen Organismus. In Russland hat das Eisbaden zum Beispiel eine ganz lange Tradition, da man hier bereits sehr früh die positiven Effekte auf die Gesundheit festgestellt hat. In diesem Land hat dieser Brauch sogar einen religiösen Hintergrund, denn die russisch-orthodoxe Kirche feiert jedes Jahr am 19. Januar die Taufe Jesu im Freien. Das Bad im kalten Nass soll das Gewissen reinigen und vor bösen Geistern schützen. Doch es gibt auch genügend Teilnehmer, bei denen eher das Vergnügen im Vordergrund steht und nicht der religiöse Hintergrund. Da das Eisbaden bei Wassertemperaturen von etwa um die null Grad erfolgt, sollte man sich nicht länger als fünf Minuten im Wasser aufhalten. Nur vollkommen gesunde Menschen sollten am Eisbaden teilnehmen, danach ist das sofortige Anziehen von warmer Kleidung zu empfehlen, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Durch den enormen Temperaturunterschied wird durch das Eisbaden die Blutzirkulation angekurbelt, so dass der Kreislauf stabilisiert wird. Darüberhinaus kann das Eisbaden das Immunsystem stärken, so dass man wesentlich weniger anfällig für Infekte ist. So betrachtet ist das Eisbaden wahrlich gesundheitsfördernd, doch sollte man es nicht damit übertreiben, da es durchaus auch Risiken birgt. Wenn man sich zulange im eisigen Wasser aufhält, kann es zu einem lebensbedrohlichen Kälteschock kommen. Menschen, die körperlich nicht ganz fit sind, sollten vorher unbedingt einen Arzt aufsuchen. Richtig betrieben ist das Eisbaden also eine richtige Wellness-Sportart mit vielen positiven Effekten. Copyright: Stephan Schmied
  4. Alles dreht sich um das Lebenselement Wasser wenn es nach Pfarrer Sebastian Kneipp ging. Er erkannte: „Wasser ist das Allererste, vorzüglichste und allgemeinste Heilmittel für den menschlichen Körper" und entwickelte daraus sein Konzept, das mehr beinhaltet als im Storchengang durch kaltes Wasser zu waten. Indikationen Mittlerweile hat die moderne Wissenschaft belegt, dass die einzelnen Verfahren und die Gesamtwirkung der ganzheitlichen Kneipp-Kur medizinisch wirksam sind. Eine volle Kneipp-Kur umfasst einen Zeitraum von 3 – 4 Wochen und behandelt Herz- und Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörungen, orthopädische Erkrankungen, Abwehrschwäche und vegetative Störungen und wird in einem Kneippkurort durchgeführt. Einige Elemente der Kneipp-Kur können aber jederzeit von jedermann durchgeführt werden. Es empfehlen sich hier z.B. das Barfußlaufen im Wasser, auf taunassen Wiesen oder im Schnee oder die Eigenanwendung von Güssen. Das Kneipp-Konzept wirkt sowohl kurativ als auch präventiv. Die 5 Kneippsäulen Kneipp begründet sein Konzept auf den 5 Säulen Hydrotherapie (Wasseranwendungen wie die bekannten Kneippgüsse und Wassertreten, sowie Dampfbehandlungen), Ernährung (vielseitige Vollwertkost), Bewegungstherapie (Abhärtung durch Barfußlaufen), Phytotherapie (Anwendung der entsprechenden Heilpflanzen) und Ordnungstherapie (bewusste Lebensführung durch die Balance von Körper, Geist und Seele). Diese Ansätze sind heute wieder sehr modern und in aller Munde: Wasser spielt bei den meisten Wellnessbehandlungen eine große Rolle, in der Ernährung wird auf Slow Food und frische Zutaten gesetzt und Bewegung ist Empfehlung Nr. 1 für Jedermann. Die Heilkraft der Pflanzen spricht sich immer mehr herum, Homöopathie und Tees boomen und Anleitungen zu einem geregelteren Leben sind sehr gefragt. Art der Anwendungen Wasser in kalter, warmer oder dampfartiger Form kommt in einer Kneippkur zum Einsatz. Sofern bestimmte Beschwerden wie die des Herz-/Kreislauf-Systems eine Kneippkur nicht verhindern, eignen sich Kneipps Anwendungen für fast jedes Alter. Das Heilverfahren umfasst, Güsse, Bäder, Waschungen, Wickel und Dampfanwendungen. Güsse Die Güsse fördern die Durchblutung und können an den Armen, dem Gesicht, den Knien, den Schenkeln und am Rücken angewendet werden, kalt oder als Wechselguss. Dabei soll Wasser für 60 – 90 Sekunden aus einem Schlauch in weichem Strahl aus einem Abstand von 10 - 20 cm über das entsprechende Körperteil fließen. Für Gesichtsgüsse sollte die Wassertemperatur bei 16 – 18 °C und für die restlichen bei 10 – 12 ° C liegen. Warmgüsse sind auf 36°C zu erwärmen. Wechselgüsse an Armen, Knien oder Schenkeln stimulieren den Kreislauf. Während der Güsse sollte die Atmung normal bleiben. Kneipp Anwendungen beginnen stets mit warmem Wasser und enden mit kaltem Wasser. Bäder Bäder nach Kneipp sind Voll- oder Teilbäder. Vollbäder finden in warmem Wasser statt, Teilbäder gibt es in allen Temperaturbereichen, häufig auch ansteigend. So gilt es den Körper von unten nach oben zu behandeln. Tipp: Fußbäder mit ansteigender Temperatur helfen gegen kalte Füße und Armbäder können Kopfschmerzen vertreiben. Generelle Tips zur Durchführung Wenn Sie Beschwerden haben, sprechen Sie bitte mit ihrem Arzt, ob kneippsche Anwendungen für Sie in Frage kommen. Lassen Sie sich beraten oder ziehen Sie Literatur zum Thema zu Rate. Generell gilt aber für alle Anwendungen nach Kneipp: Gönnen Sie sich Ruhe und Entspannung. Detailliertere Regeln finden Sie in der einschlägigen Literatur. Dazu gehören auch die folgenden Anweisungen, weder mit vollem, noch mit leerem Magen zu beginnen, Alkohol und Zigaretten eine Stunde vor und nach der Anwendung zu meiden, für Wärme zu sorgen, damit Füße und Körper nicht auskühlen, ein Badethermometer für die richtige Wassertemperatur zu benutzen, nicht zu lange und nicht zu heiß Baden und das Wasser abzustreifen statt abzufrottieren. Copyright: Matteo Mazoni | sxc.hu
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