Physiowissen durchsuchen
Zeige Ergebnisse für die Stichwörter "'Unverträglichkeit'".
1 Ergebnis gefunden
-
Zöliakie ist die medizinische Bezeichnung für eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten, einem Stoff, der in Getreideprodukten vorkommt. Eine Studie aus den USA hat nun gezeigt, dass sich die Zahl der Betroffenen immer weiter erhöht. Im Vergleich zu dem Zeitpunkt vor rund 50 Jahren sind heute etwas viermal mehr Menschen von dieser Nahrungsmittelunverträglichkeit betroffen. Die Wissenschaftler konnten bisher jedoch nicht herausfinden, warum immer mehr Menschen allergisch auf Gluten reagieren. Gluten ist das Klebereiweiss, welches in den meisten Getreidesorten vorkommt. Wenn jemand an Zöliakie leidet, so bleibt die Erkrankung ein Leben lang bestehen, es können lediglich die Symptome gelindert werden, indem man konsequent auf herkömmliche Getreideprodukte verzichtet. Häufig kommt die Unverträglichkeit bei mehreren Mitgliedern einer Familie vor, so dass man von einer genetischen Komponente ausgehen kann. Als weitere Ursachen werden ein Enzymmangel in der Schleimhaut des Dünndarmes oder aber eine überschießende Antikörper-Reaktion des Körpers angenommen. Zöliakie kommt auch häufig in Verbindung mit anderen Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen oder Problemen mit der Leber vor. Am Anfang treten bei den Betroffenen nur unspezifische Magen-Darm-Probleme auf, so dass noch nicht an eine chronische Erkrankung gedacht wird. Wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, weil sie unerkannt geblieben ist, kommt es zunehmend zu Mangelerscheinungen im Körper. Am Anfang treten Symptome wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Darmkrämpfe, Übelkeit, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust auf. Falls keine Behandlung erfolgt können auch außerhalb des Magen-Darm-Traktes Probleme auftreten. Im weiteren Verlauf kann es zu Muskelschmerzen, Ödemen, Antriebslosigkeit, Depressionen, Kopfschmerzen, Arthritis, Eisenmangel, Mangel an Vitamin D und Kalzium sowie Knochenschmerzen kommen. In der Folge kommt es dann in vielen Fällen auch zusätzlich zu einer Laktoseintoleranz, also einer Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker. Ein Bluttest liefert keine eindeutige Diagnose, sondern nur einen ersten Hinweis auf eine Zöliakie. Nur eine Dünndarmbiopsie kann die Diagnose eindeutig bestätigen. Die Behandlung besteht in der Vermeidung von glutenhaltigen Nahrungsmitteln, auf vielen Lebensmitteln ist inzwischen ein entsprechender Hinweis für Betroffene aufgedruckt. Patienten sollten sich auch unbedingt an die spezielle Diät halten, denn sie haben ein wesentlich höheres Risiko an einem Tumor im Magen-Darm-Trakt zu erkranken, wenn sie nicht auf ihre Ernährung achten. Nur durch eine strenge Diät können weitere Veränderungen der Dünndarmschleimhaut verhindert werden.