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Kapselmuster - Diagnose und Deutung für die Manuelle Therapie
ein Artikel hat Herbi erstellt in: Physiotherapie
Definition: Kapselmuster Ein Kapselmuster gibt ein für jedes Gelenk individuelles und charakteristisches Muster an, in dem ein Gelenk typischerweise einschränkt, wenn durch ein Krankheitsbild die Kapsel in ihrer Gesamtheit betroffen ist. Die Bewegungseinschränkung ist dabei von einen generierten Schmerz unabhängig. Test (angewandt im Rahmen der Manuellen Therapie) Die Bewegungsausschläge werden passiv und im Seitenvergleich in Grad getestet. Das Ausmaß der Einschränkung bestimmt die Ratio. Beispiel - Kapselmuster an der Schulter Das Glenohumeralgelenk schränkt bei degenerativen Erkrankungen in folgender Reihe ein: Außenrotation >>> Abduktion >> Innenrotation (Ratio 3 : 2 : 1) In diesem Beispiel ist die Außenrotation charakteristisch 3 mal so stark eingeschränkt wie die Innenrotation. Die genauen Abfolgen sowie deren Ratios unterliegen laufenden Veränderungen und Anpassungen, die in anbetracht aktueller Forschungsergebnisse vorgenommen werden. So geben unterschiedliche Literaturen auch unterschiedliche Werte an. Wir haben uns auf häufige Werte aktueller Literatur bezogen. Wie wertet man Bewegungseinschränkungen im Sinne eines Kapselmuster aus? Findet man bei einem Patienten bei passiven Bewegungen im Seitenvergleich diese Bewegungseinschränkungen, dann liegt mit sehr großer Sicherheit ein Kapselmuster vor. Sind nicht alle Bewegungen bzw. nicht in dieser Ratio eingeschränkt liegt jedoch nicht zwingend kein Kapselmuster vor. Sind zum Beispiel die Veränderungen in einem sehr frühen Stadium, so liegen die Einschränkungen im Bereich der Messungenauigkeit. Bei positivem Test kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von einer Gelenkpathologie ausgehen, jedoch ist (wie oben beschrieben) es nicht möglich den Umkehrschluss zu ziehen, dass bei atypischen Einschränkungen oder anders definierten Ratios das Gelenk nicht betroffen ist! Es liegt eine relativ hohe Spezifität, jedoch keine zwingende Sensitivität der Tests vor. Schmerzfreie Gelenkpathologien mit charakteristischen Einschränkungen werden als Arthrose bezeichnet, schmerzhafte als Arthritis. Kapselmuster der einzelnen Gelenke Kapselmuster Ruheposition Verriegelte Stellung Hüftgelenk Art. coxae Innenrotation >>> Flexion > Außenrotation > Extension (Ratio: 3 : 1 : 1 : 1) 30° Flexion 25° Abduktion 10° Außenrotation Extension / Abduktion / Innenrotation Kniegelenk Art. genu Flexion > Extension (Ratio: 5 : 1) 20-25° Flexion maximale Extension Oberes Sprunggelenk Art. talocruralis Plantarflexion > Dorsalextension (Ratio 2 : 1) 10° Plantarflexion maximale Dorsalextension Unteres Sprunggelenk Art. talocalcanearis Varusstellung 10° Plantarflexion Valgusstellung Proximale Tarsalgelenke Art. calcaneocuboideum Art. talonavicularis Inversion > Eversion (Ratio 2 : 1) 10° Plantarflexion maximale Plantarflexion Fußwurzelgelenke Art. tarsometatarsae nicht definiert nicht definiert nicht definiert Zehengrundgelenke Art. metatarsophalangae Extension > Flexion (Ratio 2 : 1) 10° Extension maximale Extension Proximale und distale Interphalangealgelenke ( PIP + DIP ) Beugung - Steckung (Ratio 1 : 1) 5° Flexion maximale Extension Schultergelenk Art. glenohumeralis Außenrotation >> Abduktion > Innenrotation (Ratio 3 : 2 : 1) 50° Abduktion 30° Flexion (Anteflexion) = Scapulaebene - Scaption 90° Abduktion maximale Außenrotation Acromioclaviculargelenk Art. acromioclavicularis endgradige Bewegungen Nullstellung Arm in 90° Abduktion Sternoclaviculargelenk Art. sternoclavicularis endgradige Bewegungen Nullstellung Arm in maximale Elevation Ellenbogengelenk Art. humeroulnaris Flexion >>> Extension (Ratio 5 : 1) 70° Flexion 10° Supination maximale Extension Art. humeroradialis Flexion >>> Extension (Ratio 5 : 1) maximale Extension 90° Flexion Art. radioulnaris proximalis Pronation - Supination (Ratio 1 : 1) (nur bei starker Einschränkung im HRG/HUG) 70° Flexion 30° Supination 5° Supination Handgelenk Art. radiocarpea Dorsalextension - Volarflexion (Ratio 1 : 1) 10° Volarflexion 10° Ulnarabduktion maximale Dorsalextension Art. metacarpophalangae Flexion - Extension (Ratio 1:1) 10° Flexion maximale Flexion Art. interphalangeales proximales ( PIP ) Flexion > Extension (Ratio 2 : 1) 15° Flexion maximale Extension Art. interphalangeales distales ( DIP ) Flexion > Extension (Ratio 2 : 1) 10° Flexion maximale Extension Art. carpometacarpales pollicis Reposition Mittelstellung aller Bewegungsachsen Opposition Foto: Depositphotos 108175106 glisic_albin-
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Hallo, gerade bin ich in den Anfängen Pathologie angelangt. und vielleicht könnt ihr mir meinem Verständnis auf die Sprünge helfen: Arthritis ist eine Entzündung in der Gelenksinnenhaut, kann aber durch die entwickelnden Gelenkschäden eine Arthrose hervorrufen. ist das richtig? eine Arthrose kann durch die Gelenkschäden aber auch eine Arthritis hervorrufen? oder? angenommen, ich habe einen patienten mit arthrose im kniegelenk. plötzlich stürzt dieser und bekommt dadurch eine Arthritis im selben kniegelenk. . wie ist dann der verlauf? kann er medikamentös behandelt werden, bis diese entzündungszeichen wieder abklingen, und dann in der physiotherapie normal weiter machen oder bleibt die arthritis im knie bestehen und man muss ganz anders vorgehen, wie bei der arthrose? ist diese akute arthritis, wenn wieder abgeklungen, immer wiederkehrend? arthritis ist doch auch nicht heilbar oder?
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Studie beweist Überlegenheit von Physiotherapie über Operation
ein Artikel hat Stephan erstellt in: Physiotherapie
Neueste Untersuchungen der Universität Otago (Neuseeland) ergeben, dass manuelle Physiotherapie und besondere Übungsprogramme Besserung bei schmerzhafter Osteoarthritis in Knie- und Hüftgelenken bewirken. Außerdem sind sie überraschend kosteneffektiv. Studie - Manuelle Therapie bei Osteoarthritis Die klinische Studie wurde über 1 Jahr mit 270 Patienten durchgeführt. Unterstützend und beratend wirkten Physiotherapeuten und Ärzte mit. Leiter der Studie war Professor Haxby Abbott vom Muskel- und Knocheninstitut der Universität. Eine Probandengruppe wurde über 9 Wochen mit 7 Sitzungen manueller Physiotherapie a 40-50 Minuten behandelt, zusätzlich zur üblichen Behandlung. Zwei Extrasitzungen fanden nach 7 Wochen statt. Eine weitere Gruppe absolvierte Trainingsübungen in der Klinik und zu Hause, während die dritte Gruppe mit einer Mischung aus Übungen und manueller Therapie behandelt wurde. Eine Kontrollgruppe erhielt nur die reguläre Behandlung, um Vergleichswerte zu erhalten. Kombination mit Übungsaufgaben Die Übungsaufgaben wurden sowohl zuhause als auch in der Klinik durchgeführt. Sie umfassten Stretching, Beweglichkeitstraining, Gleichgewichtstraining und Muskelaufbau. Die manuelle Therapie wurde in jedem Fall individuell an die Probanden angepasst. Weiterhin beleuchtet die Studie die Kosten der Extrabehandlungen. Wie effektiv sind Zusatzbehandlungen? Sie kam zu dem Ergebnis, dass die zusätzliche Behandlung sowohl für das Gesundheitssystem als auch den Patienten kosteneffektiv ist. Die Einsparungen ergeben sich vorrangig daraus, dass teure Medikamente und vor allem aufwendige Operationen mit anschließender Nachsorge überflüssig werden. "Während die Übungsprogramme die bestmögliche Kosteneffektivität aus Sicht des Gesundheitssystems darstellen, kann die manuelle Therapie eher aus gesellschaftlicher Perspektive punkten", so einer der leitenden Professoren der Studie. Weiterhin ergab sich, dass die manuelle Therapie vor allem Symptome gelindert hat. Was hat sich durch die Übungen verbessert? Die Übungen verbesserten Beweglichkeit und Lebensqualität der Probanden. Es kann folglich nicht klar definiert werden, welche der beiden Maßnahmen geeigneter ist. Individuell ausgerichtete Behandlungen verstärken die Wirkung der üblicherweise verordneten Maßnahmen sehr stark. Die Auswirkungen der Studie auf die Probanden waren sogar 12 Monate nach Durchführung der Studie noch deutlich erkennbar. Fest steht, dass eine Zusatzbehandlung in jedem Fall lohnenswert ist. Momentan ist das Potential nicht-chirurgischer Eingriffe bei weitem nicht ausgereizt, obwohl laut Experten der Erfolg sowohl kostengünstiger als auch schmerzfreier erreicht werden kann als durch andere Eingriffe. Die Studie soll Ärzte dazu animieren, bei der Behandlung von Knochenarthritis eher auf therapeutische Maßnahmen zurückzugreifen, statt operativ oder medikamentös einzuschreiten. Mit dieser Studie wurde erneut die Überlegenheit physiotherapeutischer Maßnahmen gegenüber chirurgischer Intervention bewiesen. Zur Studie: "Osteoarthritis improved by extra physiotherapy programmes" - Assoc. Prof. Abbott / Assoc. Prof. Hansen Otago 2013 Copyright: © videodoctor - Fotolia.com-
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