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Eine nahtlose Rückkehr in den Alltag scheint für viele an Krebs Erkrankte nach den Behandlungen unmöglich. Oft hat man mit psychischen Problemen zu kämpfen und der Körper ist geschwächt. Hier ein Einblick, welche Rehamöglichkeiten es gibt und welche Kostenträger die Behandlungen übernehmen. Um dem Patienten Hilfe beim Start in einen neuen Lebensabschnitt zu bieten, ist eine therapiebegleitende Krankengymnastik äußerst wichtig. Dabei wird der Kreislauf angeregt und die Muskulatur gekräftigt. Wenn infolge gestauter Lymphflüssigkeit etwa ein Bein geschwollen ist, kann Lymphdrainage zur Anwendung kommen, um die Beschwerden zu lindern. Insbesondere im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen wird Wert auf solch aufbauende Therapien gelegt. Welche spezielle Therapie für einen Krebspatienten die richtige ist, hängt von den individuellen Merkmalen ab. Zu beachten sind hierbei auch das Alter und das Vorhandensein anderer Erkrankungen. Auch die Art des Tumors ist entscheidend für die richtige Therapiewahl. Hierbei sind der Gewebetyp, die Wachstumstendenz, die Größe und die Lage genauso entscheidend wie auch eine etwaige Streuung. Eine Rehabilitationsbehandlung sollte sich an den Krankenhausaufenthalt anschließen und kann sowohl in ambulanten Einrichtungen als auch in speziellen Rehabilitationskliniken durchgeführt werden. Damit soll eine optimale Versorgung gesichert sein. Mögliche Nebenwirkungen der Krankheit oder der Behandlung sollen verringert und gleichzeitig der Erfolg einer bereits durchgeführten Therapie gefestigt werden. Auch eine Reha bei Krebs wird speziell auf den Einzelnen abgestellt – je nach Art der Erkrankung und dem individuellen Krankheitsverlauf. Der zuständige Leistungsträger Für Rehabilitationsleistungen sind in Deutschland unterschiedliche Leistungsträger zuständig. Man muss daher klären, wer letztlich die Leistungen bewilligen kann. Um Leistungen zu bekommen, muss eine Reha-Maßnahme selbst beantragt werden. Sie erfolgt nicht automatisch. Grundsätzlich ist der Antrag beim zuständigen Leistungsträger zu stellen. Da jedoch alle Träger zur Zusammenarbeit verpflichtet sind, wird der Antrag, egal bei wem er gestellt wurde, binnen 14 Tagen an den zuständigen Leistungsträger weitergeleitet. Zudem gibt es deutschlandweit gemeinsame Servicestellen der Rehabilitationsträger, die bei der Inanspruchnahme der Leistungen und der Antragstellung behilflich sind. Welcher Kostenträger für ein Anschlussbehandlung (AHB) bzw. eine Reha bei Krebs zuständig ist, muss von Fall zu Fall geprüft werden. In der Regel übernimmt Behandlungen, die der Wiedereingliederung ins Berufsleben dienen, die Rentenversicherung. Die Unfallversicherung ist zuständig, wenn die Behandlungen aufgrund einer Berufskrankheit (etwa Hautkrebs bei Betroffenen, die ständig im Freien arbeiten müssen) oder einer arbeitsbedingten Gesundheitsgefahr (wie Einatmen von mineralischem Staub) notwendig geworden sind. Die Krankenversicherung zahlt, wenn Reha-Maßnahmen erforderlich sind, um eine Behinderung oder Pflegebedürftigkeit abzuwenden oder zu lindern. Wenn man privat versichert ist, hängt es vom Vertrag ab, ob die Kosten übernommen werden. Das sollte bestenfalls vor dem Zustandekommen des Vertrags geklärt werden. In der Regel werden die Ausgaben für eine Anschlussheilbehandlung aber übernommen. Die Sozialhilfe ist als Kostenträger für alle beantragten Maßnahmen zuständig, die nicht in den Zuständigkeitsbereich anderer Reha-Träger fallen. Möglichkeiten einer Reha bei Krebs Eine Krebs Reha erfolgt nach der Krebsbehandlung und dauert in der Regel drei bis vier Wochen. Dabei kann es durchaus auch zu Wartezeiten von drei Monaten oder mehr kommen – je nachdem wo man untergebracht wird oder untergebracht werden will. Die Reha kann stationär oder ambulant erfolgen. Eine Verlängerung ist möglich, wenn Arzt oder Klinik die Verlängerung medizinisch-therapeutisch begründen. Grundsätzlich unterscheidet man Medizinische Rehabilitation Sie umfasst – meist medizinische – Maßnahmen, die auf die Erhaltung oder Besserung des Gesundheitszustands ausgerichtet sind. [5] So regt etwa eine therapiebegleitende Krankengymnastik den Kreislauf an und kräftigt die Muskulatur. Berufliche Rehabilitation Sie dient der Eingliederung des Krebspatienten in sein vorheriges Arbeitsleben. Dabei kann es sich um Maßnahmen wie Umschulung, Weiterbildung oder Umgestaltung des früheren Arbeitsplatzes auf die jetzigen Bedürfnissen des Erkrankten handeln. Soziale Rehabilitation Sie zielt auf die Bewältigung der individuellen Anforderungen im Alltag und der Wiedereingliederung in das soziale Umfeld ab. [1] Ist der Patient nicht in der Lage, seinen Haushalt eigenständig zu führen, wird ihm je nach Hilfebedarf eine Haushaltshilfe bewilligt. Onkologische Rehabilitation Sie gehört zur medizinischen Rehabilitation und wird oft in einer Spezialklinik durchgeführt. Die Reha bei Krebs bietet neben medizinischen Behandlungen u.a. auch Physiotherapie, sportliche Betätigung, psychologische Beratung, Entspannungsverfahren, kreative Therapien und Ernährungsberatung an. Wie sehen die Zuzahlungen aus? Auf wie viele Behandlungstage die Reha-Zuzahlung begrenzt ist, hängt von der Art der Leistung, von der Dauer der Leistung und vom Kostenträger ab. Zu stationären Vorsorge- und Reha-Maßnahmen muss eine Zuzahlung von 10,- Euro je Tag geleistet werden. Die Zuzahlung ist für die gesamte Dauer der Maßnahme zu zahlen, längstens jedoch 42 Tage. Bei einer Onkologie Reha unmittelbar im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung muss allerdings für längstens 14 Tage eine Zuzahlung von 10,- Euro je Tag geleistet werden. Unter bestimmten Voraussetzungen (geringes Einkommen oder ALG II)) können sich Versicherte vollständig oder teilweise von den Zuzahlungen befreien lassen. Zuzahlungen, die im laufenden Kalenderjahr bereits für eine Krankenhausbehandlung oder AHB geleistet wurden, werden angerechnet. Reha bei Krebs für mehr Lebensqualität Mit Hilfe spezieller, auf den Krebspatienten abgestellte Reha-Maßnahmen steigt das allgemeine Wohlbefinden des Krebspatienten und seine Beschwerden gehen deutlich zurück. Die positiven Wirkungen bei einer Reha nach Krebs werden noch verstärkt, wenn im Anschluss an die stationäre Rehabilitation weiterhin ambulante Therapien durchgeführt werden. Vor allem wird das Selbstwertgefühl gestärkt und der eigene Körper besser akzeptiert. Auch wenn eine Krebs Reha in den meisten Fällen äußerst wertvoll ist, muss kein Krebspatient daran teilnehmen. Da eine Rehabilitation immer speziell auf die individuelle Erkrankung abgestimmt wird und die vorangegangenen Behandlungen und Therapien mitberücksichtigt werden, ist eine Teilnahme aber allemal eine Überlegung wert – zumal fast allen Krebspatienten eine Reha zusteht. Die Rahmenbedingungen sind für gesetzlich Versicherte im Sozialgesetzbuch festgelegt (SGB V). Für privat Versicherte und Beihilfeberechtigte gibt es eigene Bestimmungen. Autor: maggie2 Foto: photographee.eu | depositiphotos.com
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Nach einer Brustkrebs-OP kann es zu unterschiedlichen Komplikationen kommen, was allerdings von der Art des Krebses abhängt und in gewisser Hinsicht auch davon, welche OP-Methode angewandt wurde. Hier ist Physiotherapie ein empfehlenswerter Ansatz, um die Schmerzen zu lindern und den Körper wieder an Beweglichkeit zu gewöhnen. Hauptsächlich soll Physiotherapie dazu beitragen, die Beweglichkeit am Arm der jeweiligen Körperseite wiederherzustellen und der Neubildung von Ödemen entgegenzuwirken. So kann beispielsweise auch parallel zur Physiotherapie noch eine Atemtherapie in Anspruch genommen werden. Sie kann dazu beitragen, die Lungenaktivität zu optimieren und den Körper insgesamt besser mobilisieren. Nicht selten haben Frauen nach einer Operation mit Atembeschwerden zu kämpfen. Physiotherapie bei Brustkrebs - mit gezielten Übungen zum Erfolg Bei der Physiotherapie kann mit Übungen zur Entspannung, Dehnung und sanften Massagen dazu beitragen werden, Beschwerden und Schmerzen zu lindern. Nach dem erfolgreichen Abheilen der OP-Wunde kann zudem eine Nachbehandlung der Narbe erfolgen, welche die Flexibilität des Gewebes verbessert, Beschwerden mildert und das insgesamte Wohlgefühl der Patientin positiv beeinflusst. Für die Patienten ist eine einfühlsame, vorsichtige Behandlung besonders wichtig, da die Narben unmittelbar nach dem Abheilen noch stark schmerzen können. Deshalb sollte der Physiotherapeut besonders vorsichtig sein und Verständnis für eventuelle Ängste haben. Auf diese Weise wird aktiv dazu beigetragen, dass die Patientin wieder ein gestärktes Selbstvertrauen erlangt und sich in ihrem Körper wieder wohl fühlen kann. Möchte man als Patientin in dieser sensiblen Zone lieber von einer Frau behandelt werden, dann kann dies natürlich so gewählt werden. Optimierungen für Haltung und Mobilität durch Physiotherapie Wenn sich im Laufe der Behandlung wieder eine Verbesserung der Mobilität einstellt, kann das Übungsspektrum langsam gesteigert werden, natürlich stets individuell und im Rahmen der gesundheitlichen Situation der Patientin. Physiotherapeuten können hier Bälle, Stäbe oder auch Tücher für ein besonders sanftes Training mit in die Behandlung einbinden. Besonders wichtig ist darüber hinaus, gemeinsam mit der Patientin an ihrer Haltung zu arbeiten, um das Körpergefühl wieder auszubalancieren. Nicht selten nehmen Frauen nach einer Brustoperation eine völlig asymmetrische Haltung ein, ohne dies zu bemerken. Diese Fehlhaltung lässt sich durch gezielte Übungen wieder korrigieren, bevor sie langfristig zur Gewohnheit wird. Insbesondere nach einer Versorgung mit Prothesen ist dieses Training zu empfehlen, da hier am häufigsten Haltungsveränderungen auftreten. Darauf sollten Brustkrebs Patientinnen achten Patientinnen sollten sich stets darüber im Klaren sein, dass auch nach dem erfolgreichen vollständigen Abheilen der Operationswunde noch Gefahren bestehen. So kann sich beispielsweise ein Lymphödem entwickeln. Daher sind krankengymnastische Übungen über einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten nach der Operation besonders sinnvoll. Auch für den Alltag gibt es einige Regeln, die dabei helfen können, die Bewegungsfreiheit, Haltung und das eigene Körpergefühl wieder zu optimieren. So sollte zum Beispiel auf enge, einschnürende BHs verzichtet werden, auch den Blutdruck sollte man nur auf der anderen, "gesunden" Seite messen. Patientinnen sollten zudem streng auf eine Überanstregung der betroffenen Seite verzichten und vor sportlichem Training zunächst mit dem Arzt absprechen, in welchem Umfang dies in Ordnung sei. Die vollständige Genesung nach einer Brustkrebs-Operation benötigt Zeit und viel Geduld - diese sollte man sich und seinem Körper unbedingt zugestehen. Copyright: 68428913 Eskymaks | fotolia.com
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In der Krebsforschung machen Wissenschaftler immer wieder neue Entdeckungen, die beim Verstehen und Bekämpfen der Krankheit helfen sollen. Die neuste Entdeckung aus Großbritannien klingt einfach, soll aber sehr vielversprechend sein. Was hat die neue Krebsforschung angestoßen? Professor Michael P. Lisanti und seine Gattin – beide Teil der Breakthrough Breast Cancer Research Unit – fragten ihre 8-jährige Tochter Camilla, wie sie Krebs behandeln wollen würde. Die Antwort des Mädchens war ziemlich einfach: sie würde Antibiotika verschreiben, da für sie Krebs nichts anderes als eine hartnäckige Krankheit ist. Der Gedanke war für Professor Lisanti so simpel und zunächst unwahrscheinlich, dass er die Idee seiner Tochter zum Anlass nahm, um eine ganz neue Forschungsreihe zu starten. Dabei wurden verschiedene Gewebeproben mit acht unterschiedlichen Krebstumoren jeweils fünf gängigen Antibiotika ausgesetzt. Das Ergebnis war verblüffend: vier der fünf Antibiotika bewirkten einen Rückgang der Tumorbildung und das Absterben der Krebszellen. Wie soll Anbitiotika gegen Krebs helfen? Professor Lisanti fand heraus, dass die Antibiotika die Mitochondrien in den Krebszellen angriffen und zerstörten. Dadurch konnten die Mitochondrien, die als „Kraftwerke der Zellen“ gelten, ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen. Die Zellen starben ab und der Tumor ging dadurch ein, ohne dass gesundes Gewebe bei der Behandlung beschädigt wurde. Die Erklärung für diese erstaunliche Wirkung würde nach Meinung des Professors in der Herkunft der Mitochondrien liegen. Die Wissenschaft nimmt an, dass diese von Bakterien stammen, welche sich vor Millionen von Jahren mit Zellen anderer Lebewesen verbanden und durch die Zellteilung verbreiteten. Dabei hätten die Mitochondrien ihre Eigenschaften als Bakterium aber anscheinend behalten. Das ist nach Professor Lisantis Auffassung die Erklärung dafür, dass die Antibiotika die Mitochondrien angreifen und zerstören konnten, obwohl diese eigentlich zu menschlichen Zellen gehörten. Neue Forschung in Aussicht Nach den ersten, vielversprechenden Testreihen mit Krebszellen und Antibiotika will Professor Lisanti mit seiner Forschungsgruppe den nächsten Schritt gehen und die Tests mit menschlichen Probanden weiterführen. Die Hoffnung liegt darin, die Ergebnisse aus den kleinen Testreihen wiederholen zu können. Langfristig gesehen würde eine funktionierende Therapie mit Antibiotika fast nur Vorteile für Patienten mit sich bringen. Zum einen wäre die Behandlung wesentlich verträglicher als die bisherige Chemo-Therapie, bei der die kranken Krebszellen durch eine Mischung aus aggressiven Chemikalien und Bestrahlung zerstört werden sollen. Zum anderen wäre eine Behandlung mit Antibiotika wesentlich günstiger, da die notwendigen Mittel in nahezu jeder Apotheke erhältlich sind. Ob und wann es weitere Forschungen zu den Wirkungen von Antibiotika auf Krebszellen geben wird, ist aber noch unklar. Erst müssen die Ergebnisse von Professor Lisanti gefestigt werden, um eine Grundlage für weitere Forschungen bilden zu können. Copyright: #76682226 - Researcher at work© Minerva Studio - fotolia
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Physiotherapie reduziert Depressionen bei Krebspatienten
ein Artikel hat Stephan erstellt in: Physiotherapie
Die Menschen erfreuen sich des Lebens und plötzlich wird die Diagnose Krebs festgestellt. Die meisten Patienten fallen in ein tiefes Loch, denn Krebs wird bei den meisten Menschen mit dem Tod oder einer langen Chemotherapie verbunden. Viele Leute wissen nicht, dass einige Krebsarten recht gut behandelbar sind. Auch durch Vorsorgemaßnahmen kann eine Krebserkrankung im Frühstadium erkannt werden und die vollständige Heilung ist durchaus möglich. Trotz aller guten Prognosen und Statistiken denken die Betroffenen, sie sind genau der prozentuale Teil, welche ein negatives Schicksal ereilen wird. Es ist also nicht verwunderlich, dass Krebspatienten unter einer Depression leiden. Sie fügen sich in ihr Schicksal und fragen sich, warum hat es ausgerechnet mich getroffen? Die medizinischen Möglichkeiten werden komplett ausgeblendet und vor dem geistigen Auge wird nur noch der Tod gesehen. Patienten mit psychischen Problemen haben eine geringere Lebenserwartung als Menschen, welche ausgeglichen mit der Krankheit umgehen. Dieser Zusammenhang konnte in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden. Deshalb ist es sehr wichtig, dass mit dem Patienten an diesem Problem gearbeitet wird. Durch eine geeignete Physiotherapie kann diesen Menschen geholfen werden, um sich positiv dem Leben zuzuwenden. So eine Behandlung folgt keinem Standardprogramm, sondern muss genau auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zugeschnitten werden. Zuerst sind die Patienten über die eigene Krebserkrankung aufzuklären und wie die folgenden Behandlungsschritte aussehen. Bei einigen Krebsarten ist nur das Geschwür zu entfernen und eine Chemotherapie soll sicherstellen, dass auch unentdeckte Krebszellen vernichtet werden. Dem Patienten sind die positiven Therapieerfolge am eigenen Körper aufzuzeigen. Sehr wichtig ist für viele Krebskranke, dass sie wissen, was im Fall eines Ablebens mit den Kindern passiert. Jede Mutter und jeder Vater möchte wissen, dass die Kinder gut versorgt werden und später ein gutes Leben führen können. Besonders schwierig ist die Arbeit mit Krebspatienten, welche wissen, ihnen kann nicht mehr geholfen werden. Diese Menschen wissen sehr genau, dass ihre Lebenszeit begrenzt ist und in einigen Fällen geben die Ärzte nur Monate. Über eine Physiotherapie kann erreicht werden, dass diese Menschen ein relativ normales Leben führen können. Sehr wichtig ist, dass auch bestimmte Wünsche vor dem nahenden Tod erfüllt werden. So hat beispielsweise ein an Krebs erkrankter junger Mann seine langjährige Freundin geheiratet. Er war in den Vorbereitungen eingebunden und die Hochzeit war der schönste Tag im Leben. Alle Personen im Umfeld und auch der junge Mann wussten, der Tod lässt sich nicht aufhalten. In diesem Moment wurde das Unangenehme ausgeblendet. Drei Tage nach der Hochzeit erlag der Patient seiner Erkrankung. Die Physiologen konnten mit dem Angehörigen erreichen, dass die letzten Tage des jungen Mannes ein Erlebnis wurden und alle Personen waren beeindruckt, wie stark er das Schicksal hingenommen wurde. Viele Patienten, welche den Krebs besiegt haben berichten von Depressionen. Nur durch eine gute Physiotherapie konnte der Lebensmut geweckt und der Krebs erfolgreich besiegt werden. Auf keinen Fall sollten sich Krebskranke auf die Aussagen von Wunderheilern verlassen. In diesem Fall kann eine rechtzeitige Behandlung durch die Schulmedizin zu spät kommen, da wertvolle Zeit für eine rechtzeitige Behandlung vergangen ist. Die Behandlung von Depressionen gehört immer in die Hand von geschulten Physiologen.Copyright: © JPC-PROD - Fotolia.com -
Krebs ist ein Mythos, nicht zuletzt deshalb, weil die Krankheit als Schicksal empfunden wird, und weil statistisch gesehen 20 Prozent der Menschen an Krebs erkranken. Krebs ist schwer fassbar, weil es sich nicht um eine einheitliche Erkrankung handelt, sondern jeder Krebs anders ist. Es gibt rund 230 bekannte Tumorarten. Manche sind gut heilbar, andere nahezu unheilbar, und hin und wieder lassen Spontanheilungen aufhorchen. Andererseits gehört Krebs zu den Zivilisationskrankheiten, die zu einem guten Teil auch durch einen falschen Lebensstil bedingt sind. Das bedeutet andererseits, dass jeder selbst sehr viel tun könnte, um sein Krebsrisiko zu vermindern: gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, weniger Übergewicht, Nichtrauchen, mäßig Alkohol. Eine Lebensstiländerung könnte viele Krebserkrankungen verhindern, doch das will niemand hören. Früherkennung wäre wichtig, ist aber auch nicht so einfach. Manche Methoden sind selbst nicht ohne Risiko und sogar unter Fachleuten umstritten. Schaden und Nutzen liegen oft nahe beieinander. Hoffnung auf eine personalisierte Medizin Krebs ist außerdem nicht gleich Krebs, und jeder Mensch ist anders. Daraus ergibt sich eine Komplexität, die der naturwissenschaftlichen Forschung bisher kaum zugänglich war. Die Pharmastudien sind meist auf einen fiktiven Durchschnittspatienten ausgerichtet. Aber auch hier gibt es Fortschritt: Individualisierte Medizin ist das neue Schlagwort. Die Hoffnung auf eine personalisierte Krebsmedizin sei zwar überzogen, wie der Krebsspezialist Wolf-Dieter Ludwig beim 30. Deutschen Krebskongress in Berlin feststellte, aber es wird möglich sein, nicht einzelne Patienten, aber immerhin einzelne Patientengruppen zu identifizieren, denen eine bestimmte Therapie voraussichtlich hilft. Möglich wird dies durch Fortschritte in der molekularbiologischen Forschung, die auf neue, zielgerichtete Therapien hoffen lässt. Trotzdem lassen sich hochkomplexe Probleme nicht auf einfache Weise lösen. Medikamente haben bei ihrer Zulassung umfangreiche Tests hinter sich, die hoffen lassen, dass sie wirksam und sicher sind. Allerdings müssen Studien mit Patienten durchgeführt werden, die möglichst keine anderen Erkrankungen haben. In der Praxis kommen diese Medikamente dann an Patienten zum Einsatz, die sehr oft Begleiterkrankungen haben und zusätzlich andere Medikamente nehmen müssen. Wie das neue Medikament in der Kombination mit diesen anderen wirkt, muss sich erst herausstellen. Immer wieder müssen Medikamente vom Markt genommen werden, weil sie – obwohl wissenschaftlich bestens geprüft – diesen Praxistest nicht bestehen. Gezielte Therapien Obwohl bei der Krebsentstehung die Gene gar keine so große Rolle spielen, sondern andere Einflüsse aus Umwelt und Innenwelt hinzukommen, steht am Ende doch ein Gendefekt. Künftig, so die Vorstellung der Experten, wird man bei Krebspatienten eine detaillierte Genomanalyse der Krebszellen vornehmen. Die Art der Gendefekte wird dann den Pharmazeuten Angriffspunkte für neue, gezielt wirkende Medikamente verschaffen. Dann könnte man schon im Voraus bestimmen, welche Medikamente bei welchen Patienten voraussichtlich wirken. Bisher werden viele Patienten mit Medikamenten behandelt, die bei ihnen gar nicht wirken. Die Hoffnung auf Wundermittel sollte man dennoch nicht nähren, denn auch auf diese neuen Therapien werden nicht alle Patienten ansprechen. Andererseits könnten sich Medikamente, die wegen Unwirksamkeit durchgefallen sind, im Nachhinein als wirksam bei einer bestimmten Gruppe von Patienten erweisen. So liegt jedenfalls die Hoffnung der Onkologen auf Medikamenten, die – wenn schon nicht individuell – so doch bei definierten Patientengruppen gezielt eingesetzt werden können. Copyright: © Artur Gabrysiak - Fotolia.com
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Gibt es neue Hoffnung für die ca. 1,3 Millionen Menschen die alleine in Deutschland von Demenzerkrankungen wie Alzheimer betroffen sind? Eine geringe Chance dafür bietet ein Medikament, welches amerikanische Neurowissenschaftler unter Leitung von Paige Cramer von der Case Western Reserve University in Cleveland jetzt an Mäusen getestet haben. Schon seit Jahren forschen Wissenschaftler auf der ganzen Welt im Auftrag der Pharmaindustrie an einem wirksamen Mittel gegen Alzheimer. Auch auf Grund der ständig steigenden Zahl der Erkrankungen daran erschließt sich hier ein langfristig durchaus lukrativer Markt. So wurde von den Amerikanern nun das Hautkrebsmittel Bexaroten, in Deutschland unter dem Namen Targretin auf dem Markt, an genetisch veränderten Mäusen getestet. Das Medikament, welches sonst bei Patienten mit dem kutanen-Zell-Lymphom, einem sehr seltenen Hautkrebs eingesetzt wird, soll nun gegen Alzheimer erprobt werden. In Experimenten mit den Mäusen konnte herausgefunden werden, dass Bexaroten hier den Abbau von Eiweißmolekülen im Gehirn steigern konnte und somit erfolgreich gegen ein Hauptmerkmal von Alzheimer, nämlich die Eiweißablagerungen im Gehirn wirkt. Normalerweise werden diese Eiweißmoleküle durch Immunzellen beseitigt. Genau dieser Vorgang aber ist bei Alzheimerpatienten gestört. Mit dem Einsatz von Bexaroten könnte das Fortschreiten dieser Krankheit aufgehalten werden. Über einen Zeitraum von drei bis neunzig Tagen haben die amerikanischen Wissenschaftler den Versuchsmäusen den Wirkstoff verabreicht und dabei die Produktion des Apolipoproteins E, eines Enzyms, das am Abbau der Amyloide mitwirkt, gesteigert. Dabei wurde die Menge an Beta-Amyloiden in ihren Gehirnen in unregelmäßigen Abständen gemessen. Nach 14 Tagen waren 75 Prozent der Eiweißablagerungen bei den getesteten Mäusen nicht mehr vorhanden. Ein Zeichen für die Wiederaufnahme des Kampfes gegen die Amyloide ist auch das Wiederauftauchen vieler der Moleküle in den Immunzellen des Hirns der untersuchten Tiere. Zusätzlich wurden bei den getesteten Mäusen Veränderungen in elementaren Verhaltensweisen festgestellt. So konnten sie sich bei einem Test im Wasserbecken besser orientieren, bauten aus Papierfetzen Nester in ihren Käfig und hatten eine verbesserte Geruchswahrnehmung. Umstritten aber ist die Wirkung des Medikaments auf den Menschen, was bereits in einigen Monaten geprüft werden soll. Leider hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sich die Resultate aus Experimenten mit Mäusen nur sehr schlecht auf den Menschen übertragen lassen. Testmäuse, an denen der gesamte Krankheitsverlauf von Alzheimer untersucht werden kann, gibt es leider nicht. Darüber hinaus stehen keine geeigneten Alzheimer-Patienten als Testpersonen zur Verfügung, da bei allen Teilnehmern die Krankheit schon relativ stark ausgeprägt ist. Benötigt aber werden potentielle Patienten ohne akute Symptome. Geeignete Probanden könnte man mit einer Probe aus der Gehirnflüssigkeit herausfiltern, da die Wissenschaft daraus inzwischen mit 75-prozentiger Sicherheit potentielle „Alzheimer-Kandidaten“ erkennen kann. Entscheidend ist aber auch, dass jedes Mittel gegen Demenz so gut wie ohne Nebenwirkungen sein muss, da es über einen sehr langen Zeitraum, teilweise über Jahrzehnte, an die Patienten verabreicht wird. Gerade diese Anforderung aber wird von Targretin in keiner Weise erfüllt. Taubheit, Seh- und Gleichgewichtsstörungen sind hier als Nebenwirkungen nachgewiesen. Nach wie vor ist also offen, ob diese Forschungsergebnisse neue Hoffnungen auf ein wirksames Medikament gegen die Demenz- Krankheit rechtfertigen. Eine neue Chance aber besteht dafür. Copyright: © LE image - Fotolia.com