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Artikel 13 verabschiedet - schlecht für Physiotherapeuten
ein Artikel hat Stephan erstellt in: Physiotherapie
Liebe Kollegen, heute ist kein guter Tag für uns Physiotherapeuten. Heute hat das europäische Parlament den allseits diskutierten Artikel 13 durchgewunken. Was beinhaltet der Artikel 13? Artikel 13 wird von den Machern als Revolution des Urheberrechts angepriesen. Kurs gesagt, Ziel ist es, dass jeder, der einen Inhalt erschafft (Musik, Videos, Texte, …) dafür auch entlohnt wird. Das ist natürlich absolut in Ordnung und der Gedanke ist tugendhaft. Geht es an die Umsetzung, stößt die Reform an ihre Grenzen. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass jede Plattform wie z.B. Youtube für die bereitgestellten Inhalte haftbar ist, sofern sie keine Lizenzgebühr entrichten, doch woher will man wissen, wer für jedes einzelne Werk Urheber ist und wie will man verhindern, dass fremde Inhalte hochgeladen werden? Praktisch geht dies nur, wenn alle Uploads vorher gefiltert werden. Diese Uploadfilter müssen dann alle geschützten Werke erkennen und diese herausfiltern. Dies würde mit ziemlicher Sicherheit auch Inhalte filtern, die strittig oder ungeschützt sind. Das käme einer Inhaltszensur gleich. Wie verlief die Abstimmung zu Artikel 13 Nachdem am Morgen eine Diskussionsrunde abgehalten wurde, bei der nur wenige Abgeordnete zugegen waren, ging es am Mittag zu Abstimmung. Die Gegner hatten verschiedene Anträge vorgebracht, um Teile der Reform zu verändern. Abstimmung 1 legte jedoch fest, dass die Reform im Ganzen und ohne Änderungen zur Abstimmung kommen soll und direkt in der Abstimmung 2 wurde das gesamte Paket mit leichter Mehrheit verabschiedet. Im nächsten Schritt wird der EU-Ministerrat noch darüber abstimmen (wahrscheinlich noch im April 2019 – noch vor der EU Wahl). Wird auch dann der Reform zugestimmt, haben die Länder Europas 2 Jahre Zeit aus der Vorlage einen verbindlichen Gesetzestext zu erstellen. Spannend wird dann sein, ob sich hier Unterschiede von Land zu Land ergeben werden, was das Chaos perfekt machen würde. Warum ist das schlecht für Physiotherapeuten Viele werden sich jetzt fragen, an welcher Stelle sie dies betrifft. Im Grunde erst einmal gar nicht, sofern man nichts im Internet hochlädt, was nicht sicher eigene Werke sind bzw man die Rechte dafür besitzt. ABER, die Auswirkungen werden alle zu spüren bekommen. Physiowissen.de zum Beispiel dient als Forum dem Wissenaustausch. Hierfür können Dokumente und Skripte, im Forum auch Bilder und andere Inhalte bereitgestellt werden, die die Diskussion unterstützen. Dabei ist es natürlich auch möglich und auch schon vorgekommen, dass geschützte Bilder oder Videos bereitgestellt wurden. Wird der Urheber darauf aufmerksam und fordert die Entfernung, müssen wir dem nachkommen um einer Strafe zu entgehen. Selbstverständlich tun wir dies, Urheberrechtsverletzungen dulden wir nicht und werden dies nie tun. Diese Haftung wird jetzt jedoch umgedreht. Fortan sollen alle Plattformbetreiber wie wir es z.B. sind, von vorn herein für Uploads haften. In den Medien wird nur von den großen Plattformen wie Youtube usw gesprochen, aber es betrifft in der aktuellen Fassung alle. Dikussionen, Informationsbeschaffung und damit Wissenaufbau wird wahrscheinlich viel schwerer. Sollte es am Ende wirklich zur 1:1 Umsetzung des Gesetzes kommen, bleibt uns nur, sämtliche Uploads auf Physiowissen.de abzuschalten. Wir werden sehen … -
Hi, zur Zeit bin ich echt am Überlegen, ob ich Physiotherapeut werden möchte. Schon seit längerer Zeit interessiere ich mich dafür. Ich habe deswegen auch schon mehrere Praktika in Praxen absolviert und bin begeistert von dem Beruf. Genau das möchte ich machen! Wenn ich aber "Gehalt Physiotherapeut" google, sind nur schlechte, ja traurige Kommentare zu lesen. "40h Vollzeit nur 1500 brutto" "Such dir einen anderen Job! Damit kannst du nicht Leben!" "Kinder sollte man lieber nicht kriegen, wenn man nicht in die Armut möchte." Das hat mich sehr erschrocken. Noch schlimmer ist jedoch, dass die Kommentare teilweise schon uralt sind. Manche sind 10, sogar 12 Jahre alt und sie unterscheiden sich in keiner Weise zu den heutigen? Warum? Warum hat man es bis heute nicht geschafft die Gehälter der Physiotherapeuten zu erhöhen, den Beruf attraktiver zu gestalten? Im Moment befinde ich mich wirklich in einer kritischen Situation. Gehalt ist mir schon wichtig, zumindest sollte er angemessen sein. Andererseits ist der Beruf schon mein Ding, aber was wiegt jetzt mehr??? Denkt ihr, dass sich wirklich noch was bessern wird? Wenn ich die Ausbildung oder das Studium mache, vergehen 3 bzw. 4 Jahre. Wird die Lage dann besser sein? Warum schaffen es die Verbände nicht, die ja extra da sind, die Positionen der PTs öffentlich zu machen, Politiker zum Handeln aufzufordern? Warum beschäftigt man sich in den Medien nur über Flüchtlinge und Abgasskandale oder gefälschte Doktorarbeiten? Warum nicht über die Lage der Physiotherapeuten? Wie ihr seht, Fragen über Fragen. Ich hoffe ihr könnt mir einige davon beantworten.
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Direktzugang zur Physiotherapie und Einkommensangleichung
ein Artikel hat Stephan erstellt in: Physiotherapie
Es regt sich etwas in der Politik! Ob hier die Demonstrationen wie zuletzt in Leipzig ausschlaggebend waren ist nicht bekannt, jedoch Fakt ist: wenn es nach CDU/CSU geht, soll die Stellung der nichtärztlichen Heilberufe, wie uns Physiotherapeuten, Ergotherapeuten oder Logopäden, in Zukunft deutlich gestärkt werden. Hierfür wurde ein Positionspapier beschlossen, welches einschneidende Veränderungen für uns Physiotherapeuten mit sich bringen kann. Physiotherapie-Direktzugang kann 2016 in die Testphase gehen Das von der Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion Ende März beschlossene Papier sieht neben einem Direktzugang der Patienten zu den Therapeuten auch mehr Eigenverantwortung für qualifizierte Leistungsanbieter sowie auch eine Testphase ab dem Jahr 2016 vor. Die Patienten würden nach Ansicht des niedersächsischen Unionspolitikers und Sportphysiotherapeuten Dr. Roy Kühne von dem neuen Modell nur profitieren. Er sieht auch gute Chancen für eine rasche Umsetzung, denn der Koalitionspartner SPD hat bereits in weiten Teilen seine Zustimmung signalisiert. Blankorezept oder direkt zur Therapie? Während der Testphase könnten verschiedene Modelle geprüft werden. In den Medien wird hier der Begriff des "Blankorezept" gehandelt, in dem der Arzt seine Untersuchung durchführt, die Notwenidigkeit von physikalischer Theapie feststellt, jedoch die Wahl der Therapiemittel dem Therapeuten überlässt. Ein anderer Weg, der zur Erprobung angedacht ist sieht vor, dass sich Patienten direkt an diese Heilberufsangehörigen wenden können, ohne vorher einen Arzt konsultieren zu müssen. Immerhin ist dieses Modell in Schweden oder in den Niederlanden bereits heute üblich und bewährt. Längst überfällige Einkommensangleichung Ebenfalls sieht das entsprechende Positionspapier der Union vor, dass Therapeuten zukünftig mehr Geld für ihre Leistungen erhalten sollen. Zwischen den tariflichen Einkommen von angestellten Therapeuten und solchen in freier Praxis herrscht derzeit noch eine signifikante Einkommenskluft von bis zu 40 Prozent. Dazu kommen dann auch noch die Einkommensunterschiede zwischen West und Ost. Beides wolle die Unionsfraktion im Bundestag nach den Angaben im Positionspapier zeitnah regeln. Weiterhin ist die Abschaffung des Schulgelds für angehende Therapeuten vorgesehen, damit die Ausbildungszahlen der Therapeuten als wichtige Stütze des Gesundheitswesens nicht noch weiter absinken. Wir haben EIN GEMEINSAMES Ziel Den Vorstoß der CDU/CSU kann man aus Therapeutischer Sicht nur begrüßen, werden endlich die Grundprobleme zur Sprache und ein konkreter Weg zur Besserung vorgebracht. Wie genau dieser Weg aussehen wird, kann nur die Praxis zeigen, in der sich alle Mitglieder des Gesundheitssystems bewegen müssen. Ärzte, die bereit sein müssen ein Stück Verantwortung abzugeben und Therapeuten, die diese verantwortungsbewusst tragen wollen. Über all dem muss das Wohl den Patienten stehen, das unter keinen Umständen durch Kompetenzgerangel leiden darf. -
Hallihallo, ich wollt einfach einmal fragen, was ihr von der Bürgerversicherung haltet und ob ihr denkt, dass das wirklich durchsetzbar ist. Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen, da wir ja auch den größten Verdienst durch die Krankenkassen zu wenig Geld für unsere Leistung bekommen. Andererseits fänd ich es sehr gut, wenn man dieses zweiklassensystem abschafft. Wie sind eure Meinungen und Standpunkte? Ich will mich jetzt etwas intensiver mit dieser Problematik befassen, aber weiß bis jetzt nicht sehr viel ;) Liebe Grüße, Lisa
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Die Antwort vom Physiotherapie Verband - wie geht es weiter?
ein Artikel hat Stephan erstellt in: Physiotherapie
Endlich! Nach exakt 26 Tagen hat der Deutsche Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V. auf unseren offenen Brief geantwortet, nachdem bereits am 03.04.2013 eine Zwischenmeldung auf die bevorstehende Sondersitzung bei uns einging, die jedoch keine relevante Antworten enthielt. Natürlich wollen wir euch dieses Schreiben nicht vorenthalten und ich bin mir sicher der ZVK ist mit der Veröffentlichung einverstanden. Angesichts der BILD.de Panne hat sich der Verband sicher auch jedes Wort gut überlegt. Inhaltlich liest sich alles super, so wurden die eigenen Grundsätze in der Sitzung nochmals bestätigt und festgelegt, dass der Verband "Die Arbeitsbedingungen der Physiotherapiepraxen in der gesetzlichen Krankenversicherung grundlegend verändern möchte". Als Ansatz werden kurze und unflexible Behandlungszeiten sowie unzureichende Bezahlung angeführt. Was gänzlich fehlt, ist ein Statement zum BILD Artikel oder auch eine Entschuldigung an die Physiotherapeuten. Wie viel Schaden unser Berufsstand wirklich genommen hat ist nicht messbar, vielleicht noch nicht einmal sehr hoch angesichts der Tatsache, dass es die BILD Zeitung veröffentlicht hat. Eigentlich gibt es für den kritischen Leser sogar ein recht objektives (jämmerliches) Bild der Situation in Deutschland. Soweit so gut, nehmen wir an, dass das Grundproblem tatsächlich erkannt wurde. Aber mal ganz ehrlich, das fällt dem Verband doch hoffentlich nicht erst jetzt ein? Immerhin wurde der VKZ e.V. bereits 1949 gegründet. Was konkret hat der Verband in den letzten Jahren für uns Therapeuten erreicht? Lt. eigenen Angaben hat der ZVK e.V. 33000 Mitglieder (Quelle: ZVK-Brandenburg). Nehmen wir vereinfacht an, dass alle Mitglieder Angestellte sind (Schüler zahlen weniger, Praxisinhaber deutlich mehr) müssten bei Jahresbeiträgen zwischen 100 und 120€ jährliche Beiträge von €3,3-3,9 Mio beim Verband ankommen!? Diese Zahl lasse ich einfach mal so stehen und jeder unserer Leser kann sich hier sein eigenes Urteil bilden. Wie geht es weiter? An das Schreiben möchten wir in den nächsten Tagen anknüpfen und Fakten in Erfahrung bringen. Wir wollen nicht mehr hören, was alles in den nächsten Jahren irgendwann geplant ist, sondern was der Verband konkret in den letzten Jahren erreicht hat und was konkret für wann geplant ist. Welche Aktionen, Gespräche, Lobbyarbeiten, Konferenzen usw. Nur so kann man am Ende die Fortschritte einschätzen. Da dies aber kein Problem des ZVK e.V. allein ist, sondern meiner persönlichen Meinung nach alle Verbände betrifft, werden wir dieses Schreiben auch allen anderen großen Verbänden zukommen lassen. Es wird sicher ein paar Tage Zeit benötigen dies vorzubereiten, aber die können die Verbände gern schon konstruktiv nutzen. Wir bleiben dran! Stephan Schmied Hier der komplette Brief vom 17.04.2013 Sehr geehrter Herr Schmied, heute möchten wir auf unser Schreiben vom 03. April 2013 zurückkommen und Sie gerne über das Ergebnis der am 3. April 2013 mit unseren Landesverbänden durchgeführte Krisensitzung informieren. In der Sitzung wurde sowohl das Verfahren, das zur Veröffentlichung des Artikels auf bild.de geführt hat, besprochen als auch die politische Ausrichtung des Verbandes erneut in seinen Grundzügen bestätigt. Dort wurde auch nochmals eindeutig festgelegt, wofür der Deutsche Verband für Physiotherapie steht, nämlich: Die Arbeitsbedingungen der Physiotherapiepraxen in der gesetzlichen Krankenversicherung grundlegend zu verändern. Das gegenwärtige System kurzer und unflexibler Behandlungszeiten und einer damit völlig unzureichenden Bezahlung, dient weder den Patienten noch den Behandlern und basiert allein auf den ökonomischen Interessen der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Vertragsärzte haben in dieser Legislaturperiode des Bundestages deutliche Honorarverbesserungen erreicht. In der Legislaturperiode 2013 bis 2017 müssen vergleichbare Verbesserungen im Heilmittelbereich folgen. Für diese Forderung haben wir uns in der Vergangenheit mit der erst kürzlich durchgeführten Unterschriftenaktion „Wir verdienen mehr als wir verdienen“ eingesetzt und werden dies auch weiterhin mit allem Nachdruck tun. Welche weiteren konkreten Themen bei uns auf der Agenda stehen, hat Andrea Rädlein, stellvertretende Bundesvorsitzende, klar und unmissverständlich formuliert. Sollte Ihnen diese verbandspolitische Stellungnahme noch nicht bekannt sein, füge ich sie gerne zu Ihrer Kenntnisnahme bei. Dabei ist aber eines klar: Allein werden wir die Politik von unseren Forderungen nicht überzeugen können – hierzu brauchen wir jede Stimme - wir handeln im Interesse des gesamten Berufsstandes! Von daher möchten wir Sie herzlich bitten, sich kritisch mit diesen Sachthemen auseinanderzusetzen und mit uns zu diskutieren. Eine gute Gelegenheit hierfür bietet der Hauptstadtkongress vom 05. bis 07. Juni 2013 in Berlin, zu dem wir Sie sehr herzlich einladen. Sollten Sie an einer Teilnahme Interesse haben, würden wir Ihnen eine kostenlose Kongresskarte zur Verfügung stellen. Mit freundlichen Grüßen Ursula Cüppers-Böhle stv. Geschäftsführerin -
Offener Brief an ZVK - Verband für Physiotherapie
ein Artikel hat Stephan erstellt in: Physiotherapie
3 Tage sind seit Artikel zu den 10 größten Fehlern der Physiotherapeuten (zum BILD.de Artikel - unsere Stellungnahme zur ganzen Wahrheit) nun vergangen. Die Wellen haben sehr hoch gekocht und die Reaktionen zeigen deutlich, welcher Frust sich bei uns Physiotherapeuten aufgestaut hat. Jetzt wird es Zeit herauszufinden, was man daraus lernen und wie man die frei gewordene Energie zum Wohle unseres Berufsstandes einsetzen kann. Der Verband ist Ihren eigenen Worten nach sehr an Transparenz interessiert, weswegen auch wir unseren Brief öffentlich machen und auf eine Stellungnahme hoffen.